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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Lumière, Auguste: Ueber die Verwendung der geschwefelten organischen Verbindungen als Ersatz des Fixiernatrons in den Tonfixierbädern
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0035

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■Verwendung der geschwefelten organischen Verbindungen usw. 25
lieber die Verwendung der geschwefelten
organischen Verbindungen als Ersatz des Fixiernatrons in
den Tonfixierbädern.
Von A. und £. Cumiere und A. Seyewetj in £yon.
Die Unbeständigkeit des llatriumthiosulfafs bei Gegenwart
selbst der schwächsten Säuren und die Uotwendigkeit, jede
Spur dieser Verbindung oollständig zu entfernen, um gegen die
spätere Veränderung der Bilder, die man damit fixiert, gesichert
zu sein, oeranlafjte uns, Ersatzmittel dafür zu untersuchen, die
diesen Uebelstand nicht haben.
Um uerwendbar zu sein, müssen diese Substanzen folgenden
Bedingungen entsprechen:
1. Sie müssen das Chlorsilber leicht läsen, ohne die Gelatine
anzugreifen.
2. Sie müssen das Persalz des Goldes zu Protosalz
reduzieren.
3. Sie müssen mit den Haloidsalzen und den anderen Salzen
des Silbers Verbindungen geben, die leicht durch Waschen mit
Wasser zu entfernen und nicht durch grofje Wassermengen zu
dissoziieren sind.
Keine der mineralischen Substanzen, die das Chlorsilber
leicht lösen, wie Ammoniak, Zyankalium und Rhodammonium,
entsprechen den oben angegebenen Bedingungen, aufjer Aatrium-
thiosulfat.
Wir haben untersucht, ob gewisse organische Verbindungen
diesen Erfordernissen entsprechen. Die einzigen bisher bekannten
organischen Verbindungen, die das Chlorsilber lösen, sind ge-
schwefelte Verbindungen, wie der Schwefelharnstoff (Thio-
karbamid) CSund das Thiosinamin
oder Allylschwefelharnstoff. Auf diese Klasse oon geschwefelten
Verbindungen oon nahestehender oder analoger Konstitution
sind unsere Untersuchungen gerichtet worden. Wir haben die
verschiedenen Substitutionsprodukte des Schwefelharnstoffs’)
versucht, wie ITlonoäthyl- und Diäthyl-Schwefelharnstoff, Phenyl-
monoamido- und Phenyldiamido-Schwefelharnstoff, fflonoamido-
und Diamido-Schwefelharnstoff.
Wir haben erkannt, dal] keine dieser Substanzen, aufjer
dem Thiosinamin und dem Schwefelharnstoff, genügende Wengen
des Silberhaloids löst, um ihre Verwendung zu Fixierbädern
1) Wir haben die substituierten Schwefelharnstoffe dargestellt durch Ein-
wirkung von wässrigem Ammoniak oder der Amine auf die Seneoole, Körper,
die selbst erhalten wurden durch Einwirkung oon Schwefelkohlenstoff auf die
Amine oder auf die Hydrazine und nachheriges Erhitjen mit Quecksilberoxyd.
 
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