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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Lumière, Auguste: Ueber die Haltbarkeit der auf Aristopapier kopierten und im Tonfixierbade getonten Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0034

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Haltbarkeit der auf Rrisfopapier kopierten Bilder usro.

2. Jm Gegensatj dazu haben alle Bilder, die in einem Ton-
fixierbad getont waren, das kein Gold, sondern nur ein Blei-
salz enthielt, mehr oder weniger tiefgehende Veränderungen
erlitten.
Die Bilder, die getont waren, entweder nach den Vor-
schriften mit Bleipentathionat (frei oon Gold), die wir angegeben
hatten, als Töne liefernd, die den mit Goldsalzen erhaltenen
gleichen, oder mit den Bädern, die Bleinitrat enthielten, das
gleichfalls als Crsatjmittel für die Coldsalze empfohlen war, sind
stark uergilbt.
5. Die Gegenwart des Bleies in den Bädern bei getrennter
Tonung und Fixierung hat auch nicht der Haltbarkeit der Bilder
geschadet.
4. Die Substituierung des Bleies durch Zinn in der Vorschrift
zum goldhaltigen Tonfixierbade ergab ein Bad, das ebensogut
tonte, wie das bleihaltige, aber es hatte einen ungünstigen
Cinflufj auf die Haltbarkeit der Bilder.
5. Die Bilder endlich, die in einem goldfreien Sixierbade
ausfixiert, dem Alaun in der Kälte oder unter Kochen zugesetjt,
oder dem eine kleine JTlenge Alkali beigefügt war, zeigten keine
Veränderung; die ursprünglichen matten Töne waren erhalten.
Im ganzen schien daher die Gegenwart uon Blei, gleichoiel
in welcher ?orm es im goldhaltigen Tonfixierbade enthalten
war, die so oft als die Ursache der Veränderung der auf Aristo-
papier gedruckten Bilder angesehen wurde, keine ungünstige
Wirkung auf die Haltbarkeit dieser Bilder auszuüben.
Das wirksame Agens für die Veränderung ist also eben,
wie wir es schon gezeigt haben, das Sixiernatron, das die
Bilder noch enthalten, wenn sie unoollständig gewaschen sind.
Dagegen mufj die Verwendung uon Blei allein, unter welcher
5orm es auch sei, bei Abwesenheit uon Gold, wenn es auch
im Augenblicke der Tonung sehr schöne Bilder gibt, uerworfen
werden wegen der Veränderungen, die die so getonten Bilder
mit der Zeit erleiden.
Diese Resultate scheinen diejenigen zu bestätigen, die wir
auf dem Wege der Analyse erhalten haben1) und die die uoll-
ständige Abwesenheit des Bleies in den Bildern zeigte, die mit
Gold und Blei haltenden Tonfixierbädern getont waren.
ITlan kann daher diese Tonfixierbäder mit derselben Sicher-
heit benutzen, wie die getrennte Tonung und Fixierung.

1) „Bull. de la 5oc. Chimique de Paris“ 1902, nr. 27, S. 148.
 
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