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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

DOI Artikel:
Novak, Franz: Das Neu-Kombinar
DOI Artikel:
Hauberrisser, Georg: Vereinfachte Goldplatintonung
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0190

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178

Vereinfachte öoldplatintonung.

Der brauchbare Bildwinkel beträgt bei beiden Serien mit
ualler Oeffnung etwa 60 Grad und steigert sich bei Verwendung
Don kleineren Blenden bis auf 90 Grad.
Infolge der guten Ebnung des Bildfeldes und der befriedi-
genden astigmatischen Korrektur zeichnet das Eleu-Kombinar
eine Platte aus, deren längere Seite gleich ist der Brennweite.
Das Ueu-Kombinar eignet sich sehr gut für die Zwecke der
Porträt-, Eandschaffs- und Architekturaufnahmen, wobei noch
speziell zu bemerken ist, dafj das lichtstärkere Objektiv) auch
mit Erfolg zu Projektionszwecken und Autochromaufnahmen
benutzt werden kann.

Vereinfachte Goldplatintonung.
Von Dr. Georg Hauberrifjer in ITlünchen.
Um auf Blatt-Zelloidinpapier rein schwarze Töne zu er-
halten, mufj man nach gründlichem Wässern in einem Borax-
goldbad tonen, dann in einem Platinbad und zuletzt, nachdem
nochmals unter mehrmaligem Wasserwechsel gewässert worden
war, in einem Bade uon unterschwefligsaurem llatron fixieren.
Diese kombinierte Gold- und Platinfonung ist notwendig, da
erstere allein nur bläuliche, letztere nur bräunliche Töne liefern
würde. Ein rein schwarzer Ton ist in erster Einie non der
Geschicklichkeit des Operateurs abhängig; die beiden Bäder
müssen eine ganz bestimmte Dauer einwirken, und würde eine
zu lange Einwirkung des Goldbades einen kalten, eine zu kurze
Dauer aber einen zu warmen Ton erzeugen.
Während sich nun die kombinierte Goldplatintonung bei
den 5achphotographen allgemein eingeführt hat, wird sie uon
den Amateuren so gut wie gar nicht benutzt; die Ursache dürfte
einerseits in dem umständlichen Verfahren, andererseits in dem
Umstand liegen, daf] das Goldbad immer frisch angesetjt werden
mufj und deshalb die Tonung einer kleinen Anzahl Bilder nicht
lohnend ist.
Kürzlich hat Alois Ulreich („Wiener ITliff.“ 1909, 5. 75)
das Verfahren zu oereinfachen gesucht, indem er selbsttonendes
Zelloidinpapier platinierte. Aber trotzdem er alle JTlöglichkeiten
durchprobierte, führte doch die Platintonung der selbsttonenden
Papiere zu keinem neuen Ton, und wird die Erreichung be-
kannter Töne weder erleichtert, noch vereinfacht.
Ich stellte deshalb Versuche an, die ITlattkopien nach ent-
sprechendem Vorwässern zuerst zu platinieren, dann zu wässern
und dann in einem Tonfixierbad zu behandeln. Um rein
schwarze Töne zu erhalten, sind die gebräuchlichen Tonfixier-
 
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