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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Lumière, Auguste: Ueber die Verwendung der geschwefelten organischen Verbindungen als Ersatz des Fixiernatrons in den Tonfixierbädern
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0036

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24 Verwendung der geschwefelten organischen Verbindungen usw.

und in der ?olge zu Tonfixierbädern zu gestatten. Wir haben
daher unsere Studie auf diese beiden Substanzen beschränkt,
deren eine, das Thiosinamin, schon uon fiesegang als geeignet
bezeichnet wurde, das Flatriumthiosulfat in den Tonfixierbädern
zu ersehen.
1. Die Verwendung des Schwefelharnstoffs.
NH
Der Schwefelharnstoff wie sein dsomeres, das
Sulfozyanammonium (Rhodanammonium CS N—NHV das als
Ursubstanz für seine Darstellung dient) löst das Chlorsilber, in-
dem sich eine Doppeluerbindung uon Chlorsilber und Schwefel-
harnstoff bildet. Durch Verdunsten gestattet die gesättigte
fösung von Chlorsilber, in Schwefelharnstoff eine Verbindung
2 (CS in der ?orm von schönen, weiten,
glänzenden Radeln zu isolieren.
Die Verbindung enthält 95,4 Chlorsilber, während die ge-
sättigte fösung von Chlorsilber in Schwefelharnstoff nur 29,8 g
Chlorsilber auf 100 g Schwefelharnstoff enthält, was einer Ver-
bindung von der Formel ^ C/-|-15 (CS entspricht,
die aber noch nicht isoliert worden ist.
Diese Verbindungen sind sehr haltbar in leicht saurer,
wässriger fösung und geben nicht, wie das Doppelsalz von
Ratrium und Silberthiosulfat, durch einfaches Erwärmen ihrer
wässrigen fösung Veranlassung zur Bildung von Schwefelsilber,
ferner werden sie durch einen Ueberschufj von Wasser nicht
dissoziiert wie die Doppeloerbindungen, die man mit Rhodan-
ammonium erhält.
Endlich reduziert der Schwefelharnstoff das Goldchlorid
ebenso leicht wie das llatriumthiosulfat. Ein Uebelstand ist es,
dafj man ihn nicht in einer fösung verwenden kann, die mehr
als 6 Prozent enthält, ohne die Gelatine, selbst bei Gegenwart
von Alaun, zu zerstören; ferner zersetzen sich die fösungen der
Haloidsalze des Silbers in Schwefelharnsfoff leicht durch kleine
JTlengen von Alkali unter Bildung von Schwefelsilber.
Infolge des geringen Gehaltes des Tonfixierbades an Schwefel-
harnstoff dauert die Tonung etwas länger als mit Ratriumthio-
sulfat, denn die föslichkeit des Chlorsilbers beträgt nur 1,49 g
in 100 ccm Schwefelharnstofflösung von 5 Prozent, während sie
1,99 g in demselben Volum fünfprozentiger Ratriumthiosulfat-
lösung beträgt. Auch mufj die Tonung ziemlich langsam ver-
laufen, damit die Fixierung in derselben Zeit beendet ist, wie
die Tonung.
 
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