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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Husnik, Jaroslav: Ueber die Vervielfältigung von Autochromaufnahmen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0086

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Lieber die Vervielfältigung uon flutochromaufnahmen. 75
Ein anderer Weg scheint auf die Art gegeben, indem man
das Autochrompositiv als ein farbiges Original befrachtet, das
einfach wieder, so oft man will, aufgenommen und vervielfältigt
werden kann. Hoch einfacher aber wäre in diesem ‘volle, das
Originalnegatio nicht weiter zu behandeln, sondern einfach das-
selbe zur Reproduktion zu verwenden; man erhält danach gleich
ein Positiv und erspart die Umwandlung des negatives ins
positive Bild. Versuchen wir nun, diesen Weg einzuschlagen,
der sehr einfach und natürlich erscheint, so kommen wir bald
zu der Ansicht, dal] wir uns am Holzwege befinden.
Betrachten wir z. B. den fall, wie die rote färbe des
Originals im Autochromnegativ und -Positiv zustande gebracht
wird und auf oben beschriebene Art reproduziert werden könnte.
Das Rot der Vorlage wird durch grüne filterpartikeln absorbiert,
bleibt also ohne Wirkung auf die empfindliche Schicht, so daß
die grünen filter unbedeckt sind und die grüne filterfarbe am
negativ sichtbar bleibt. Durch violette und orangegefärbte
filterchen passiert das rote Eicht anstandslos, reduziert das
Silber an diesen Stellen, und es werden daher diese beiden
filterfarben bedeckt und bleiben unsichtbar, so daß die rote
fläche am negativ grün erscheint. Durch Verwandlung des
negatives in ein Positiv wird das Verhältnis einfach verkehrt,
Orange und Violett bleiben frei, und diese beiden färben ver-
einigen sich in der Wirkung zum Rot.
Verwenden wir nun das negativ zur Reproduktion, indem
wir es durch Kontakt oder in der Kamera auf einer Autochrom-
platte exponieren, so kann ein gutes Resultat nur dann erzielt
werden, wenn gleichgefärbte filter des Autochromnegatives und
der zur Reproduktion bestimmten Autochromplatte sich decken.
Jn diesem falle passiert das grüne Eicht des negatives
anstandslos durch die grünen filter der zu exponierenden Platte,
das Silber wird da reduziert und deckt die grünen Elemente.
Die orangegefärbten und violetten filter sind am negativ ge-
deckt, es kann also auf jene gleichgefärbten filter der Platte
kein Eicht kommen, und bleiben deshalb diese beiden rein und
unbedeckt stehen, wir erhalten daher nach Entwicklung der
Aufnahme ein richtiges positives Bild der roten färbe. Eeider
aber kann unsere Voraussetzung, dal] gleichgefärbte filter des
Autochromnegatives mit jenen der Autochromplatte, die zur
Reproduktion verwendet wird, sich decken, niemals erfüllt
werden, was aus der Unregelmäßigkeit der Verteilung der
filterpartikeln folgt. Die filterfarben beider Platten decken sich
ganz unregelmäßig, daher ist auch das Resultat ganz zweifel-
haft. Es kann z.B. der fall vorkommen, daß an einer gewissen
Stelle die drei verschieden gefärbten filter, Orange, Grün und
 
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