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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Namias, Rodolfo: Ueber einige Störungen bei der Verstärkung mit Quecksilberchlorid und deren Verhinderung
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0101

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88 Cinige Störungen bei der Verstärkung mit Quecksilberchlorid usro.

4. Eine Platte wurde ebenso behandelt, wie unter 1., 2.
und 5. angegeben, aber zur Sclmiärzung anstatt Ammoniak
eine fünfprozentige Eäsung uon kristallisiertem Flatriumsulfit
verwendet.
Die so behandelten Platten wurden bei durchfallendem Eicht
geprüft, dann zur Hälfte mit schwarzem, undurchsichtigem
Karton bedeckt und darauf 12 Stunden dem Tageslicht aus-
gesetzt, nämlich 5 Stunden der uollen Sonne, die übrige Zeit
(9 Stunden) einem starken, gewöhnlichen Eichte. Hach dieser
Exposition am Tageslicht wurden die Platten abermals bei
durchfallendem Eicht geprüft, aus welcher Prüfung folgende
Schlußfolgerungen gezogen wurden:
1. Die mit neutraler oder saurer Quecksilberchloridlösung
behandelten und darauf sorgfältig gewaschenen Platten ver-
lieren für den Augenblick fast nichts an Durchsichtigkeit; wenn
sie aber dem Tageslicht ausgeseßt werden, so nehmen sie eine
gelbe Färbung an, welche bei verlängerter Eichtwirkung sehr
zunimmt. Diese Gelbfärbung vermindert beträchtlich die Klar-
heit der Platten. Da dieselbe nicht gleichmäßig, sondern nur
stellenweise auftritt, so werden infolgedessen die Kopien von
solchen Platten ungleich und fleckig.
2. Die mit einer neutralen oder sauren Quecksilberchlorid-
lösung behandelten und nach sorgfältigem Waschen in einer
Aatriumsulfitlösung geschwärzten Platten nehmen unmittelbar
darauf eine leichte Färbung an, welche, wenn die Platten dem
Tageslicht ausgeseßt werden, noch etwas zunimmt; aber selbst
in diesem Salle ist die Särbung nicht immer regelmäßig und
gleichförmig.
5. Die vor dem Schwärzen mit Ammoniak oder Aatrium-
sulfit vorgenommene und genügend verlängerte Behandlung der
Platten mit einer einprozentigen Salpetersäurelösung gibt stets
gute Resultate; man bemerkt weder unmittelbar nachher, noch
nach der Exposition am Tageslicht, selbst wenn sie lange aus-
gedehnt wird, irgend eine Särbung. Die Wirkung der Salpeter-
säure erklärt sich dadurch, daß wahrscheinlich noch einige,
allen Waschungen widerstehende Spuren von Quecksilbersalzen
von der Gelatine zurückgehalten werden und daß diese Spuren
nur durch Salpetersäure zerstört werden können. Scheinbar
wird diese kleine Quantität von Quecksilbersalzen durch Am-
moniak nicht beeinflußt, aber nichtsdestoweniger wird sie doch
bei der Wirkung des Tageslichtes bemerkbar. Bei Anwendung
von Elatriumsulfit werden diese Quecksilbersalze sofort reduziert,
und dadurch wird in der Gelatineschicht, sobald dieselbe mit
diesem Bade in Berührung kommt, die Särbung hervorgerufen.
Wenn man diese Beobachtungen im Auge behält, so kann man
 
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