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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Kieser, Karl: Die Helligkeitsverteilung im Spektrum des panchromatischen Zeitlichts
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0106

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Helligkeitsoerteilung im Spektrum des panchromatischen Zeitlichts. 95
zweites, allerdings wesentlich schwächeres Infensitätsmaximum
in der flöhe der D-Linie, welch letztere selbst dann oft sehr
intensiv» ausgeprägt ist. 6s ist ja auch schon lange bekannt,
dafj orthochromatische Platten in oielen Fällen naturwahrere Blitz-
lichtaufnahmen geben, als gewöhnliche Platten. Der Grund ist
der, dal] infolge der Anwesenheit einer reichlichen ITlenge gelber
Strahlen in der flamme mancher Blitjpuloer die Orthochromasie
der Platte zur Wirkung kommt. 6s möge aber nicht unerwähnt
bleiben, daf] der 6ffekt im allgemeinen doch gering ist. Be-
sonders sehr schnell abbrennende Blitjpuloer lassen eine solche
Wirkung kaum erkennen. Huch bei lebhaft brennenden Zeit-
lichtpuloern ist der orthochromatische 6ffekt selten deutlich.
Aber man kann zeigen, dal] Zeitlichtmischungen sich so gestalten
lassen, daf] ihr Eicht bei Gebrauch guter panchromatischer Platten
recht gute Wiedergabe der Helligkeitswerte für alle 5arben gibt.
Bekanntlich färben die Salze der Alkalien und der alkali-
schen 6rden die nicht leuchtende Bunsenflamme intensio, womit
eine lebhafte Leuchtwirkung verbunden ist. Die Spektren dieser
farbigen flammen sind bei den Alkalien gekennzeichnet durch
eine geringe Anzahl scharf begrenzter Linien; diejenigen der
6rdalkalien neben solchen, durch das Vorhandensein ziemlich
breiter, heller Banden. Steigert man die Hitje der flamme,
z. B. durch 6inblasen oon Sauerstoff in die Bunsenflamme, so
werden die Spektren linienreicher, komplizierter; die Linien
breiten sich über größere Teile des Spektrums aus und das
Licht der flamme wird weiblicher. Die sehr hohe Wärme des
rasch oerbrennenden Blitzlichtes bedingt nun auch, daf] spektrale
Wirkungen oon flammenfärbenden Bestandteilen oder Zusätzen
gegenüber der dominierenden Wirkung des weifzglühenden, oiele
oioletfe und blaue Strahlen aussendenden ITlagnesiums bezw.
ITlagnesiumoxyds nicht zur Geltung kommen.
6rniedrigt man jedoch die Intensität der Verbrennung,
wie dies in einer geeigneten Zeitlichtflamme der iall ist, so
wird einesteils dadurch die Blauwirkung verringert, während
andererseits die spektrale Wirkung uon flammenfärbenden
Bestandteilen oder Zusätzen sich reiner und enger begrenzt
zeigt. 6s sind die so erhaltenen sogen. 6xplosionsspektren
der Alkalien und 6rdalkalien den Spektren in der Bunsen-
flamme recht ähnlich. Flatriumoerbindungen geben die be-
kannte D-Linie sehr intensio, dabei ist auch noch der Spektrum-
grund in der flöhe dieser Linie sehr hell. Die Strontium-
oerbindungen sind charakterisiert durch die roten Banden; die
starke Wirkung erstreckt sich bei entsprechendem Plattenmaterial
bis zur Wellenlänge 700. Kalzium zeigt die bekannten Banden
im Orange und Grün; letztere sind aufzerordentlich intensiv),.
 
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