Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

DOI Artikel:
Albert, A.: Ueber Oeldruck
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0153

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
140

lieber Oeldruck.

lieber Oeldruck.
Von Professor fl. Albert in Wien.
5ür den Oeldruck ist in erster Pinie ein gut arbeitendes
Papier nötig, und kann man sich dasselbe selbst herstellen,
wenn man festes und nicht zu grobkörniges Zeichenpapier auf
einer ungefähr 45 Grad C. warmen, sieben- bis zehnprozentigen
filtrierten üelatinelösung einige fflinuten schwimmen läfjt, das-
selbe dann auf Glasplatten oder dergl. flachliegend breitet, die
Gelatineschicht erstarren läfjt und dann das Papier freihängend
trocknet. Das bei meinen Arbeiten oerwendete Zeichenpapier
wurde oon der Papierfabrik Eichmann & Co. (Hiederlage in
Wien I) bezogen; bei minderwertigem Papier tritt während der
oerschiedenen ITlanipulationen ein flbspalten (Blasenwerfen und
dergl.) der Gelatine ein. Auf zu dünn gelatinierten Papieren kann
man keinen guten Oeldruck erreichen, da die Sarbe auch an den
hellen Stellen des Bildes kräftig haftet.
Das Sensibilisieren des trocken gewordenen gelatinierten
Papieres kann erfolgen:
1. Indem man dasselbe in einer Chromatsalzlösung (z. B.
50 g Kaliumbichromat, 700 ccm Wasser, 300 ccm Spiritus und
etwas fle^ammoniak) einige JTlinuten badet und freihängend im
Dunklen trocknet, oder
2. das aus dem Bade genommene Papier auf eine rein
gepulte und mit Talkum abgeriebene Spiegelplatte blasenfrei
aufquetscht und daran trocknen läijt, oder
5. indem man eine gesättigte flmmoniumbichromatlösung
mittels eines breiten Haarpinsels oder eines weichen Schwammes
durch wiederholtes Ueberstreichen der Schicht aufträgt und das
Papier freihängend trocknet.
Der letjte Vorgang ist der praktischste, es trocknet das
Papier rasch und läfjt sich eine damit hergestellte Kopie schneller
auswässern.
Das Aufziehen und Trocknen des sensibilisierten Papieres
auf Glasplatten kann in solchen Fällen angewendet werden, wenn
man das Korn eines Papieres weniger aufdringlich erscheinen
lassen will.
Die mit einem derartigen Papier hergestellte Kopie wird
zunächst gut ausgewässert, so dafj das Bild nur noch in einem
zarten Ton sichtbar ist und einen Anhaltspunkt beim Einfärben
ergibt, dann in nassem Zustande auf eine starke Spiegelplatte
auflegt, den Wasserüberschufj oon der Bildseite durch mit der
Hand bewirktes flnpressen eines fasernfreien Kupferdruck- oder
anderen Saugpapieres entfernt, und nun wird eine dem Gegen-
stände angepafjte Kupferdruck- oder in der Konsistenz ähnliche
 
Annotationen