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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Leimbach, Gotthelf: Die absolute Strahlungsempfindlichkeit von Bromsilbergelatineplatten gegen Licht verschiedener Wellenlänge
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0157

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144 Strahlungsempfindlichkeit oon Bromsilbergelatineplatfen usw.

die heruorgebrachte Schwärzung ihrem Energiewerte nach zu
messen, sowie die Energiewerte uon Bichtstrahlen beliebiger
?arbe miteinander zu Dergleichen. Zur einwandsfreien absoluten
Messung der Strahlungsenergie mußte ein Bolometer konstruiert
werden, welches die spektral zerlegte Energie einer stetig
strahlenden Bichtquelle im ganzen Spektralbereich genügend
genau in absolutem Maße zu messen gestattete. Sadann mußte
eine Anordnung getroffen werden, welche erlaubte, eine photo-
graphische Platte mit einer Strahlung beliebig uariierter Intensität
und Wellenlänge genau gemessene Zeiten hindurch zu belichten
und sofort danach das Bolometer an die Stelle der Platte zu
seßen, um die Energie der Strahlung zu messen, lind schließ-
lich mußte die Schwärzung selbst gemessen werden. Zur Her-
stellung des Bolometers oon bisher wohl kaum erreichter Empfind-
lichkeit wurde Wollastondraht, dessen Platinseele 0,005 mm
Durchmesser besaß, nach dem Verfahren der Bamettafabrikation
geplättet. Hach Abäßen des Silbers erhielt man ein äußerst
dünnes Platinband, dessen Breite mit Hilfe des ITlikroskopes
zu 0,025 mm ermittelt und dessen Dicke zu etwa 0,000285 mm
berechnet wurde. Vier Bänder uon 12 mm Bänge und möglichst
gleichem Widerstand wurden sodann zum Bolometer oereinigf.
Die Schaltung der Wheafstonschen Brücke wurde so gewählt,
daß der durch die Bestrahlung uon zwei Bändern heruor-
gebrachte Ausschlag des öaluanometers durch künstliche Heizung
des zweiten Paares auf Hüll gebracht wurde. Die Heizstrom-
stärke gab den Absolutwert der Strahlungsenergie. Sowohl
für die bolometrische Messung, wie auch für die photographische
Aufnahme wurde ein ad hoc zusammengestellter Spektralapparat
benußt. Von einem llernststift wurde ein Spektrum entworfen,
aus dem ein Spalt einen kleinen Bereich uon Wellenlängen heraus-
blendete, der durch eine Binse einmal auf die Platte und dann auf
das Bolometer abgebildet werden konnte. Blenden und Rauch-
gläser bildeten die Hilfsmittel zur Schwächung der Intensität, die
so weit herabgemindert werden konnte, daß Expositionszeiten uon
2 bis 50 Sekunden angewandt werden konnten, die ihrerseits
die Verwendung eines elektromagnetischen Verschlusses er-
möglichten. Zur Zeitmessung diente eine Stoppuhr. Der Gang
der Untersuchungen war folgender: Aus dem Spektrum der
Hernstlampe wurde ein schmaler Bereich durch den Spalt aus-
gesondert und zunächst auf der Mattscheibe der Kamera ab-
gebildet. Mit Hilfe eines kleinen Spektrometers mit Wellen-
iängenskala uon Schmidt & Haensch wurde der Wellen-
längenbereich — die ?arbe — ermittelt. Hach dieser Messung
wurde das Bolometer der Strahlung ausgeseßt, der durch
die Strahlung heruorgerufene Ausschlag des Öaluanometers auf
 
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