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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Valenta, Eduard: Meine Erfahrungen mit der "Omnicoloreplatte"
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0165

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meine Crfahrungen mit der „Omnicoloreplatte“.

grünen Felder nicht angegriffen wird. Durch Behandlung mit
heifjem Alkohol läf^f sich der rote und gelbe Farbstoff entfernen,
und es bleibt an Stelle der grünen Felder und blauen Zwischen-
räume ein System parallellaufender blauer Einien übrig. Die
alkoholische Eösung ist rot gefärbt, fluoresziert gelbgrün, der
rote Farbstoff wird uon Bleisalzen gefällt.
Es dürfte wohl ein Farbstoff der Fluoresceingruppe sein,
was allerdings nicht für die Eichtechtheit der Färbung spricht.
Wie ein Versuch zeigte, Gerändert sich in der Tat der rote
und auch der gelbe Farbstoff im Sonnenlichte, und die Farb-
rasterschicht nimmt einen blauen Farbton an.
Die Untersuchung der Filterelemente auf ihre Durchlässigkeit
für Eicht der uerschiedenen Spektralbezirke wurde mittels eines
Zeifjschen ITlikrospektroskopes oorgenommen und ergab für
die roten Filterelemente eine Durchlässigkeit uon 2 = 590 au
gegen das weniger brechbare Ende, für die grünen oon 2 = 480
bis 590, und für die blauen uon 2 = 480 gegen das brechbarere
Ende des Spektrums. Die Durchlässigkeitszonen der einzelnen
Farben liegen also bei der Omnicoloreplatte, ohne überzugreifen,
nebeneinander, die Abgrenzung ist eine schärfere, als bei der
Autochromplatte. Das für die Aufnahme bestimmte Gelbfilter
ist uiel heller, als das für die Autochromplatte bestimmte
Eumieresche Dämpfungsfilter, desgleichen ist auch die Eicht-
durchlässigkeit des Farbrasters größer als bei der Autochrom-
platte; troijdem benötigt die Omnicoloreplatte eine mehr als drei-
mal solange Belichtungszeit als die Autochromplatte, um ein aus-
exponiertes, gut durchgezeichnetes Bild zu erhalten. Die Ursache
dieser relatiu geringen Empfindlichkeit kann daher nur in der
lichtempfindlichen Schicht (Bromsilbergelatine - Emulsion) der
Omnicoloreplatten liegen.
Die lichtempfindliche Schicht dieser Platten ergab, im Spektro-
graphen direkt belichtet, dann entwickelt und fixiert, ein Sensi-
bilisierungsband uon B E bis b 2/8 F reichend, welches durch
ein deutliches ITlinimum bei 2 = 450 bis 500 uon der Brom-
silberwirkung getrennt ist. In dem Sensibilisierungsband liefjen
sich deutlich zwei ITlaxima erkennen. Es dürfte wahrscheinlich ein
Gemenge uon Farbstoffen der Zyaningruppe zur Sensibilisierung
der Emulsion uerwendet worden sein; die Sensibilisierung mulj
als eine recht gute bezeichnet werden.
Was die Eichtempfindlichkeit der Bromsilbergelatineschicht an-
belangt, so wurde dieselbe bei uerschiedenen Emulsionsnummern
— im Vergleiche mit jener der Autochromplatte — bestimmt. Zu
diesem Zwecke wurden je eine Autochrom - und eine Omnicolore-
platte im Ed ersehen Röhrenphotometer gleichzeitig mit einer
gewöhnlichen Trockenplatte uon bekannter Empfindlichkeit dem

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