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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Kampmann, Carl: Zur Systematik der graphischen Künste
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0180

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Zur Systematik der graphischen Künste.

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z. B. die Hektographen) oder in die Klasse des Hochdrucks
(wie z. B. die Schreibmaschinen) einordnen.
Von der Feststellung ausgehend, daß nur drei Druckarten
oder Drucktechniken bestehen, handelt es sich weiter darum,
auch die hauptsächlichsten Verfahren, roelche zur Her-
stellung der Druckformen für diese drei Druckarten dienen,
ihren Prinzipien nach in das System einzuordnen, wobei es
uorteilhaft erscheint, diese nach den dabei in Anwendung
kommenden ITlitteln zu gruppieren.
Wie aus meiner Tabelle ersichtlich ist, habe ich zu diesem
Zwecke drei Gruppen gebildet.
In der ersten Gruppe erscheinen jene Verfahren zur Her-
stellung uon Druckformen angeführt, bei welchen nur aus-
schließlich mechanische mittel, wie die Handarbeit, oder,
wie z. B. bei der Schriftgießerei, auch maschinelle Arbeit, in
Betracht kommen.
Jn der zweiten Gruppe sind jene Verfahren angeführt, bei
welchen die Anwendung chemischer Prozesse, wie z. B. die
Aeßung mittels Säuren oder der elektrolytische Prozeß,
nötig wird.
Jn der dritten Gruppe kommt die Anwendung der durch
die Photographie geschaffenen mittel hinzu, bei welchen
selbstredend nicht nur die Anwendung chemischer Prozesse,
sondern auch die mechanische mithilfe der Handarbeit
unerläßlich ist, aus welcher Ursache diese Verfahren daher mit
Recht als phofo mechanische Verfahren bezeichnet werden.
Die rein photographischen Kopieruerfahren wurden,
obwohl sie auch zu den graphischen Künsten gezählt werden
müssen, nicht in diese Tabelle aufgenommen, da sie keine
Drucknerfahren im Sinne der oorausgeschickfen Definition
dieses Begriffes sind.
Jn dieser Gruppierung dürfte die Systematik der uer-
schiedenen Reprodukfions- und Druckoerfahren in leichtuerständ-
licher und dem eingangs erwähnten Zweck genügenden Form
gegeben erscheinen.
Dicht unerwähnt soll aber hier auch die uon Dr. J. H.Fried-
laender in Berlin aufgestellfe „Systematik der Vcruiel-
fälf igungsuerfahren“ bleiben *), welche jedoch, wie ich bereits
in der „Phot. Korresp.“ 1909, April-Heft, 5. 177, nachgewiesen
habe, zumeist unrichtige und ganz unzutreffende Annahmen
enthält, weshalb ich diese Systematik für die uon mir eingangs
erwähnten Zwecke sowohl, wie auch als Eehrbehelf für Fach-
schulen, als nicht geeignet halte.

1) Veröffentlicht in der „Zeitschr. f. Reproduktionstechnik“ 1908, S. 158.
 
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