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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Nachtrag zu den Original-Beiträgen
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Tschörner, L.: Ueber Positivretouche für Reproduktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0535

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lieber Positioretouche für Reproduktionen.

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Egalisierung größerer Flächen, zum Wegretouchieren störender
Details und speziell zur sogen, amerikanischen JTlaschinen-
rctouche oorzüglich geeignet.
Die Abbildung Fig. 200 zeigt die Wirkung einer derartigen Re-
touche, Fig. 201 ist nach dem unretouchierten Original hergestellt.
Wie aus der ganzen Art dieser Aerograph-Retouche heroor-
geht, kann man hierbei scharfe Konturen nicht einhalten und
beim Ueberspritjen kleinere Details ohne weiteres nicht aus-
sparen. Ulan muf] in diesem Falle diejenigen Flächen, die beim
Uebersprit^en uerschont bleiben sollen, mit einer lliaske oer-
decken — dieselben schneidet man sich oorteilhaft aus durch-
sichtigen Zelluloidfolien aus —, oder man deckt diese Stellen
mit einem Eack oder ähnlichem ab. Dun kann man ruhig über
diese Teile des Originals spritzen und nach dem Trocknen der
Aerograph-Retouche den Eack mit der darauf gespritzten Farbe
abmaschen, roonach diese Partien ohne den Spritzton erscheinen
werden. Auf diese Art lassen sich die feinsten Details scharf
aussparen, eoentuell nebeneinanderliegende Bildteile in oer-
schiedenen Farbschattierungen bespritzen usw.
Ein für diese Zwecke geeigneter Eack kommt im Handel
oor, doch kann man sich einen solchen auch leicht selbst her-
stellen. man mufj nur berücksichtigen, dafz dieser Eack weder
das Original — welches meistens auf photographischem Kopier-
papier hergestellt ist — beschädigen, noch die Wasserfarben,
die zum Spritzen oerwendet werden, auflösen oder beschmutzen
darf. Er mufz sich ferner durch ein Eösungsmittel Dom Original
entfernen lassen, das ebenfalls keine der erwähnten schädlichen
Eigenschaften besitzt. Als derartiges Waschmittel ist am besten
das Benzin geeignet; es besitzt auch den Vorzug, dafz cs sehr
schnell auftrocknet und entsprechend billig ist.
Von diesen Erwägungen ausgehend, habe ich an der k. k.
Graphischen Eehr- und Versuchsanstalt in Wien folgende Stoffe
auf ihre Brauchbarkeit zur Herstellung eines derartigen Eackes
untersucht: VenetianischerTerpentin, Elemiharz, Wachs,
Eeinölfirnis und Kanadabalsam. Der oen eti anisch e
Terpentin wurde mit gleichen Teilen Terpentinöl oerdünnt
und die reine photographische Kopie auf Glanz- oder ITlatt-
zelloidinpapier an den betreffenden Stellen damit überstrichen.
Ferner wurde das Elemiharz im Verhältnis 1:2, das fein-
geschnittene Wachs im gleichen Verhältnis, mittelstrenger Stein-
druckfirnis, sowie auch der Kanadaba Isam , im Verhältnis
2:1 mit Terpentinöl gelöst resp. oerdünnt. Flach dem par-
tiellen lieberstreichen der Kopie mit diesen oerschiedenen Deck-
mitteln und Uebertrocknen der Schichten wurde das Bild mittels
des Aerographen mit einem dichten, weifzen Tone überspritzt,
 
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