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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0064
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J.B.-A. Ochsenfurt.

Markt-


Pfarrhof.






mittelalterlichen Turmes in ca. 2 m Höhe. Die ihn umgebende Flur trägt den Namen
»beim roten Turm«. Ein solcher ist in der Gemeinderechnung von 1649 genannt.
Am Torhaus gegen Höttingen befand sich über dem Torbogen eine Stein-
platte, die jetzt in die Friedhofmauer eingelassen ist. Darauf das Wappen des
Fürstbischofs Lorenz von Bibra und die Jahreszahl Ajcj.
RATHAUS. Einfacher, zweigeschossiger Bau, wohl des 17. Jahrhunderts,
mit hohen Treppengiebeln. Die einzelnen Staffeln der Giebel sind, wie dies in der
Gegend meistens gebräuchlich ist, mit Hohlziegeln nach innen abgedeckt. Im Ober-
geschoß einfacher Versammlungsraum.
EHEMALIGER PFARRHOF, jetzt Benehziatenhaus. Gefälliger, zwei-
geschossiger Bau. Drei Fensterachsen. Treppengiebel. Zweiteilige Fenster mit hübscher
Umrahmung. Auf der Westseite an einem Fensterpfosten das Wappen des Fürst-
bischofs Julius, darunter die Jahrzahl
HAUS NR. 39, sog. Bäckerhaus (Fig. 26). Zweigeschossiger Bau mit vor-
gekragtem Fachwerkobergeschoß. Der alte Bau hatte 5 Fenster, der weitere Anbau
(rechts vom Eingang) neu. Die einzelnen Tragpfosten mit reicher Schnitzerei, ver-
schiedene Brot- und Kuchenformen in Flachrelief darstellend. An einem Eängs-
balken äUVA und Ah2j.
HAUS NR. 99. Zweigeschossig; Fassade gut. Uber dem Eingang r/T/.
BILDSTÖCKE. 1. Außerhalb vom Markt, auf freier Flur. Rechteckiger,
abgekanteter Schaft, mit Reliefnische, von einem Kreuz bekrönt. Das Relief fehlt.
Bez. jdyfA — 2. Hübsch profilierter Sockel mit Aufsatz für die Inschriftplatte;
dahinter Schaft mit reichem Kapitell, darauf das Relief der Krönung Mariä. Sehr
elegante Rokokoarbeit. Sandstein. Bez. (Nach Photographie aus der Samm-
lung des K. Bezirksamts Ochsenfurt.) — 3. Auf dem Wege von Bütthart nach Osfeld.
Balusterartiger Schaft auf geschweiftem Sockel. Darauf rechteckiger, bildartiger Auf-
satz mit Relief der Krönung Mariä. Am Schaft Christi Himmelfahrt und verschie-
dene Heilige in Relief. Sandstein. Spätes 18. Jahrhunders. — 4. An der Straße
nach Höttingen. Spätes 18. Jahrhundert.
BÜRGST ALE. In Bütthart stand eine Burg, angeblich an der Stelle des
jetzigen Pfarrhofes. Sie wird urkundlich 1277 erwähnt. 1291 war sie in Hohen-
lohischem Besitz. (WELLER, Hohenloh. Urkundenbuch I, Nr. 533.) Beim Bauern-
aufstand 1525 verbrannt. (Vgl. WiBEL IV, 87. — FR. L. BAUMANN, Quellen zur
Geschichte des Bauernkrieges, Stuttgart 1878, S. 618.)
BURGERROTH.
KAT FI. PFARRKIRCHE ST. ANDREAS. Realschematismus W.,
S. 479. — BUNDSCHUH I, 497.
1433 Pfarrkirche, unter Fürstbischof Julius Echter renoviert. (Realschematismus.)
Die jetzige Kirche 1824 erbaut. (Ebenda.)
Einfache rechteckige Anlage. Eingezogener dreigeschossiger Westturm mit
glockenförmigem Helm.
Hochaltar mit originellen Seitenkulissen, klassizistisch um 1824.
Kanzel. Klassizistische Arbeit um 1824 mit hübsch dekoriertem Schalldeckel.
Taufstein. Fuß und Schaft rund, Schale achteckig, nach unten in Rundung
übergehend. Nachgo t i s ch.
 
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