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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0136
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I. B.-A. Ochsenfurt.

108

GELCHSHEIM.



Johannes-


KATH. PFARRKIRCHE ST. AGIDIUS. Realschematismus W., S. 481.
— BUNDSCHUH II, 2Qß.
Mit Benutzung des wohl 1492 (vgl. unten) gebauten Turmes 1666 umgebaut.
170g konsekriert. (Realschematismus.)
Eingezogener Chor im Ostturm. Sakristei nördlich vom Chor. Chor und
Langhaus flachgedeckt. Der Turm hat vier Geschosse mit Gurtsimsen. Das oberste
Geschoß im Achteck mit Blenden an den acht Seiten; diese im Vorhangbogen
geschlossen. Spitzbogige Schallfenster mit Mittelpfosten und Maßwerk. Achtseitiger
Helm mit Laterne.
An der Nordseite der Kirche Steinplatte mit Bauinschrift: A - 2/- - 2' -
2/2F - /zwAA (— inventionis) - ^ ^2*2*222? /22p' ^ (?) 2222c (?) Z/2A2 (— per-
fectum) / c2* .2c/2/<?/2/ (= solvebatur) 22222/2/2*22 ^2/2^7^ (= siliginis) vj ^ - ^/2222<r/2*22 22222'
(— veni) (i. e. %) - Sandstein. H. 0.2g, Br. 0,30 m.
Einrichtung modern romanisch.
An der Nordseite der Kirche Grabstein des Raphael von Soll, Keller zu
Geichsheim, p 11. Juni 1393. Relief des Verstorbenen mit Frau und zwei Kindern,
vor dem Gekreuzigten kniend. Unten zwei Familienwappen. Sandstein. H. 2,60 m.
Kelche. 1. Silber, vergoldet. Rokoko. Beschauzeichen Augsburg. Jahres-
buchstabe unkenntlich. Meistermarke cs im Queroval. — 2. Silber, teilvergoldet.
Frührokoko mit Band- und Muschelwerk und Blumen. An der Kupa Medaillons mit
den Leidenswerkzeugen. Beschauzeichen Augsburg. Jahresbuchstabe C (— 1737 —1739).
Meistermarke BH im Queroval. — Kreuzpartikel. Rokoko. Beschauzeichen
Würzburg. Marke unkenntlich.
KATH. KAPELLE ST. JOHANNES NEPOMUCK, genannt Kapelle
zum gegeißelten Heiland. Realschematismus W., S. 481.
Die Kapelle wurde 1754 erbaut. (Vgl. unten.)
Eingezogener Chor mit dreiseitigem Schluß; die Schrägseiten konkav geschweift.
Chor und Langhaus Hachgedeckt. Einfache Westfassade mit Ecklisenen und
kräftigem Gesims, darüber einfache Giebelmauer. Uber dem Portal in Nische die
überlebensgroße Sandsteinstatue der schmerzhaften Muttergottes, auf reichem Posta-
ment. Am Türsturz auf ovaler Tafel Chronostichon, das die Jahreszahl vppp ergibt.
Holzdachreiter.
Deckenstukkatur. Rokoko. Im Chor leichte Blumengirlanden; im Lang-
haus Muschelwerk und Blumengehänge um das Flachrelief des gegeißelten Heilandes.
Hochaltar. Sehr interessanter, prächtiger Baldachinbau um 1734. Die
Altarmensa ist vor die Altarrückwand ca. 2,00 m vorgerückt und wird von kulissen-
artigen Seitenstücken aus je zwei Säulen, die ein schweres Gebälk tragen und in
der Mitte einen Durchgang haben, flankiert. Zwischen den Säulen plastische Vor-
hänge, darunter die Figuren der Propheten David und Isaias. Zur Rückwand leiten
zwei geschwungene Bogen über. Diese mit Baldachinnische zwischen zwei Säulen,
darin die Statue des gegeißelten Heilandes.
Seitenaltäre. Einfache Rokokoarbeiten aus der Zeit des Hochaltars mit
den Skulpturen St. Johannes Nepomuk und Pieta.
Kanzel und Beichtstuhl einfache ansprechende Rokokoarbeiten.
Chorgitter. Holz. Rokoko.
 
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