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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0232
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I. B.-A. Ochsenfurt.

Spital-




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Balustern zu beiden Seiten einer Wappenkartusche mit dem aufgemalten Wappen des
Großherzogs Ferdinand (1806—-1814). (Vgl. KESTLER.) Darüber dreiteilige Fenster-
gruppe mit seitlichen Voluten. Charakteristischer Würzburger Spätbarockbau.
Ochsenfurt besitzt eine Reihe von PRIVATHÄUSERN, die als kunst-
geschichtlich interessante Denkmäler in Betracht kommen. Von den älteren Fach-
werkbauten steckt noch eine Anzahl unter dem Verputz. Gute Sandsteinhäuser
sind aus dem 17. und 18. Jahrhundert erhalten. (Vgl. auch DEHio, Handbuch der
Kunstdenkmäler I, 23p. — Ansichten bei GERLACH, Nr. 327, 331—337, 340, 341,
345, 343, 35°-)
Fachwerkhäuser. Malerische Fachwerkbauten am Marktplatz gegenüber
der Kirche. (Fig. 133.) Am Eckhaus hübsch geschnitzte Eckbalken mit bürger-
lichen Wappen und der Jahreszahl vdop. — Hübsche Fachwerkhäuser in der Brücken-
gasse; eines mit Erker. An dem anderen Sandsteinstatue der Madonna mit Kind
auf der Weltkugel über einem Schiff. Frühes 18. Jahrhundert.
Häuser in der Badgasse. (Fig. 136.) Sehr hübsches Straßenbild mit teil-
weise guten schmiedeeisernen Handwerksschilden und Sandsteinfiguren an den
Häusern aus dem 18. Jahrhundert.
Haus Nr. 141 in der Spitalgasse. (Fig. 137.) Sehr gefälliger dreigeschossiger
Spätbarockbau mit reicher Gliederung durch Eckpilaster, Gesimse und profilierte
Fensterrahmen. Am Giebel hübsche Korbbogenfenster. Im Schlußstein der Supraporte
über dem Eingang Relief einer Kelter mit den Buchstaben JA N und der Jahreszahl z/A/.
Haus bei dem Spital. In den Zimmern des Erdgeschosses gemalte Ta-
peten mit italienischen Phantasielandschaften. 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts; gut.
ZIEHBRUNNEN. Gegenüber dem Rathaus. (Fig. 138.) Ovaler Brunnen-
trog, von zwei runden Säulen ftankiert. Reich profilierte Kapitelle mit den Relief-
wappen von Franken und Ochsenfurt auf der einen, der Jahreszahl AfA? auf der
andern Seite. Horizontaler Deckbalken und Satteldach. Sehr hübsche Renaissance-
arbeit. Sandstein.
BILDSTOCKE. 1. Vor dem Oberen Tor. Mit tischartigem Unterbau und
der Sandsteinstatue des sog. »Kreuzschleppers« (Christus unter dem Kreuz). Am
Sockel Wappen; über der Tischplatte Relief des Altarsakramentes von Palmen und
Engelsköpfen umrahmt. Darüber Inschrift mit der Jahreszahl seitlich davon
Voluten. — 2. Vor dem äußeren Graben in der Mitte der Südseite. Balusterartiger
Schaft über Altartisch. Bekrönung Sandsteinstatue Christi in origineller, an den Typus
des Schmerzensmannes erinnernder Auffassung. Am Sockel Inschrift mit der Jahreszahl
vZWy. — 3. Ebenda. Sandsteinstatue St. Maria Immakulata auf tischartigem Sockel.
Unten Jahreszahlz/^V Gut. — 4. Ebenda. Bez. zdpd. Schaft mit Festons, darauf Relief
der Krönung Mariä, mit Engelsköpfen und Ranken umgeben. Sandstein. Gut. —
g. Nördlich vom Klingentor. Mit gewundener, reich verzierter Säule über tischartigem
Sockel. Bekrönung Relief der Kreuzabnahme, von Figuren und Engeln umrahmt.
Um 1700. (Abbildung bei GERLACH, Nr. 33p.) — 6. An der Erlacher Steige.
Relief der Kreuzigung, im Eselsrücken geschlossen, mit kreuzartiger Fiale bekrönt;
auf rechteckigem Schaft. Unter dem Relief Inschrift in gotischen Minuskeln:
r/W - 7// - rrrr - (= 1483). Sandstein. (Vgl. den ähnlichen Bildstock in Erlach,
S. 78.) — 7. An der Straße nach Goßmannsdorf in einer Gartenmauer Olberg-
relief von 1712. Interessante, gute Arbeit. H. 0,80, B. 1,10 m. Sandstein.
 
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