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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0288
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248

I. B.-A. Ochsenfurt.

SchtoB.


Markt-


Hauptgebäude verbundene Teil scheint der ältere Bestand zu sein. Am südlichen
Trakt vorgekragtes Fachwerkobergeschoß. Zugang vom Hof aus durch einen recht-
eckigen Treppenturm auf einer vierarmigen Holztreppe mit Podesten, die um eine
hohle, aus vier Pfosten gebildete Spindel läuft. Anlage des 16.—17. Jahrhunderts.
Auf der Südseite hübscher Fachwerkgiebel. An der Südostecke ehedem Aborterker;
auf der Ostseite herausgebauter Kamin, dessen Herd im Erdgeschoß liegt. Innen
zu ebener Erde hohe Räume mit Balkendecken, teilweise ursprünglich Kelterhaus,
jetzt Schuppen. Im Obergeschoß Wohnräume zu beiden Seiten eines großen Korridors.
An der Gartenmauer gegen die Straße Brunnen mit der Jahreszahl A/<?A und
dem Limpurg-Rechterenschen Wappen.
Malerische STRASSENBILDER mit hübschen Wirtschilden. (Vgl. Fig. 178.
Vgl. auch GERLACH, Nr. 366, 372, 380, 381, 382.)
WIRTSHAUS ZUM ANKER. Vor Sommerhausen am Main gelegen.
Gefälliger zweigeschossiger Bau mit Mansardendach. Sehr malerisch inmitten präch-
tiger Baumgruppen. (Abbildung bei GERLACH, Nr. 364.)
MARKTBRUNNEN gegenüber dem Rathaus. Uber dreifachem Treppen-
podest achteckiges Becken mit balusterartigen Ecken; in der Mitte Brunnensäule,
bekrönt von einem geharnischten Wappenhalter mit dem Limpurgischen und dem
Sommerhäuser Wappen. Die Eigur des Geharnischten um 1600, Sandstein, mit
grüner Ölfarbe überstrichen. Das Becken 18. Jahrhundert; an dem oberen Rand
eingemeißelte Buchstaben und die Jahreszahlen A/zj und A/hZ, die sich auf Restau-
rationen beziehen, ebenso die Jahreszahl A//A an der Mittelsäule, während die Köpfe
für die vier Wasserrohren an letzterer wohl noch der Renaissance angehören. Uber
die Bedeutung des Gewappneten auf dem Brunnen und ähnliche Brunnenfiguren
vgl. Kunstdenkmale von Oberbayern, S. 1726. (Abbildung bei GERLACH, Nr. 37p.)
BRUNNEN beim Würzburger Tor. Ovales Becken, dahinter auf obelisk-
artigem Sockel Genius mit dem Sommerhäuser und dem Rechterenschen Wappen
und der Jahreszahl A<%tA. Schöne Empirearbeit.

SONDERHOFEN.
KATH. PFARRKIRCHE ST. JOHANNES BAPTIST. Realschema-
tismus W., S. 461. — JOH. ECKHART, Commentarii de rebus Eranciae orientalis,
Würzburg I (172p), S. 48p. — WiBEL I, 17p; IV, 113. — BUNDSCHUH V, 330—331.
— BERNH. KALLENBACH, Geschichtliche Notizen über die Pfarrei Sonderhofen, 1871.
MS. im Pfarrarchiv Sonderhofen.
Von einem Kirchenbau ist i2po die Rede. 1614 finden Reparaturen am
Langhaus der Kirche statt; i6p6 werden auf Befehl des Fürstbischofs Gottfried von
Guttenberg im Langhaus neue Fenster eingesetzt, dieses um sechs Schuh erhöht
und neu gedeckt. (KALLENBACH.) Ein Neubau wurde 1737 unternommen, durch
den das bisherige Schiff zum Chor gemacht wurde. Die Pläne stammen von Ingenieur-
Leutnant Johann Michael Fischer von Würzburg. Bauführer war Maurermeister
Georg Flott von Bolzhausen. Die Stuckierung der Kirche wurde dem Stukkator
Petroli in Würzburg übertragen; die Fassung der Altäre, Kanzel und Orgel dem
Faßmaler Schedel in Aub. (Ebenda.) Außerdem waren Maler Urlaub aus Wtirz-
burg und Bildhauer Auwera aus Aub an der Kirche beschäftigt. Der ganze Bau
mit Einrichtung kostete 7478 f. fränkisch. Die Einweihung fand 1770 statt.
 
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