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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0025

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i8

KREIS V1I-UXGKN.

Aug*burgor
Schule

dritt, von Nagler Monogr. II No. 2970 einem Meister G. F. Stieglitz zuge-
eignet), ÖOj 61, 62, 63 (Meister der Sammlung Hirscher: hl. Vitus), 64 — 68.

Die Augsburg er Schule ist zunächst mit Hans Burgkmair dem
Aeltern (ca. 1472 —1531) in drei Flügclbildern eines Altares (No. 69—71) ver-
treten. Dem Jüngern Hans Holbein steht nahe das Brustbild des Grafen j
Johann II von Montfort, gest. 1529 (No. 72), wol ein Werk B. Strigels (Wolt-j
mann Gesch. d. Mal. II 456), viel wichtiger sind die grau in grau gemalten
zwölf Passionsbilder von dem altem Hans Holbein (1490: No. 43 — 54)1
deren Originalzeichnungen im Museum zu Basel (Band U, 15—25) erhalten sind
und deren Uebereinstimminig mit der Passion desselben Meisters im Städclscheii
Institut zu Frankfurt a. M., die Holbein 1501 für die Dominicaner daselbst schuf, ]
sowie mit der Schilderung der Taufe in der Augsburger Galerie, die um 1504 ]
entstand, vermuthen litsst, duss sie in den Jahren 1501 —1304 gescha'flen wurden-
Die werthvolle Serie ist im Auftrage Sr. Durchlaucht des Fürsten Karl Egon zu j
Fürstenberg seither in vortrefflichem Lichtdruck vervielfältigt und mit begleitendem Texte
A. Springer's herausgegeben worden (Hans Holbeins des Aeltern Passionsbilder
in der Gallerie des Fürsten Karl Fgon von Fürstenberg. Mit erläuterndem Texte j
von Dr. Anton Springer etc. Nach den Originalgemälden durch Lichtdruck
ausgeführt von Schober und Baeckmann in Karlsruhe. Nürnberg. Verlag von]
Sigmund Soldan. Gr. Fol. Vgl. Ztschri f. b. Ksl., Kunstschr, XV 257). Vgl-
Lübke Gesch. d. xl. Kst. 580.

Andere oberdeutsche Bilder aus der ersten Hälfte des 16. Jhs. sind die wenig ]
hervorragenden No. co6—109; der zweiten' Hälfte desselben jhs. gehört naej
Woltmann das ehemals Holbein zugeschriebene Portrait einer jungen Frau No. 1 i°
an is. unten), ebenso 111. Der ältere Lukas Cranach ist mit drei Werken
vertreten: der nackten Faunenfamilie No. 97, deren sorgfältiger Vortrag und deren
reizvolle Annmtli sie den besten Werken des Meistere gleichstellt, vgl, L ü blos
Gesch. d. d. Kst. 394; dann No. 98 (Kreuztragnng) und 99 (Brustbild eine*
lutherischen Theologen). Aus Cranachs Werkstätte scheinen die No. 100—l<3
hervorgegangen zu sein.
Niederländer Von Niederländern ist hervorzuheben: Rögier van der Weyden (göäjfl

1464) (ob eigenhändige?): Madonna (No. 2), (vgl. Waagen Kunstbl. 1848, 254)'
Mabuse (gest. 1332): Madonna (No. 103), ein Werk von grosser Anmulli unQ
sorgfältiger Durchführung; Bernhard von Orley (gest. 1341): hl. Familie (N3
112), ausgezeichnete von Raffael beeinllusste Schöpfung (vgl. Waagen Kunstb'-
(448, 254); David Vinckebooms (gest, 1629): sitzende hl. Jungfrau mit reich«
Staffage (No. 1 14).

Weilaus den wichtigsten Bestandteil der Sammlung bilden indessen die a&
den Besitzungen des Kürstenbergiachön Hauses an der oberen Donau zusanini1'"'
gebrachten Bildet No. 73—90 mit den verwandten 91—96, die wir kurzweg *|j
WQdnM. MrMn Werke des W i I d e n s l e i n e r Meist e r s bezeichnen wollen : A. Wol 1 in a n "
bat sie Bart hei Beha m zugeschrieben, worin ihm seither Ad. Rosenbcrjj
Scb. u. B. Beham, Leipzig 1S73. V. Seid! Uz (Allg. Künsllerlcxik. I.pz. 1 885 III 3 10 f'ij

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