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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,3): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Buchen und Adelsheim (Kreis Mosbach) — Tübingen [u.a.], 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.1388#0047

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AMT BUCHEN.

BUCHEN.

39

Im folgenden Joche, dem ersten des Mittelschiffs: das Wappen des Mainzer
Kurfürsten und Erzbischofs Berthold von Henneberg (-j- 21. Dez. 1504), ebenfalls mit
der Jahreszahl: m hc tttj (1504).

Der folgende Schlussstein ist leer, dafür ist an der nächstgelegenen Schnittstelle der
Rippen nordöstlich einerseits ein Korb mit einem durchgesteckten Fische und Halbmond
auf Stange darüber, auf der andern Seite dies Steinmetz- nN D£R 5TnDmKID(-=e

zeichen "T~ auf einem Schilde (»justirtes« Meisterzeichen)

angebracht (s. Fig. 23).

Im vorletzten Joche das Wappen des (Nachfolgers des
oben genannten Berthold von Henneberg) Erzbischofs Jacob
von Liebenstein und am letzten über der Empore die
Jahreszahl 1507 mit demselben Meisterzeichen wie oben.

Im anstossenden Joche des nördlichen Seiten-
schiffs: bürgerlicher Schild mit einem W und Stern
darüber, in den beiden nächsten Jochen östlich je ein unbe-
kanntes adliges (?) Wappen.

Im südlichen Seitenschiff: über der Empore
dasselbe justirte (geschildete) Meisterzeichen wie oben, weiter
östlich ein Schild mit der Aufschrift illtßE und einem Walker-
hammer; im nächsten Joche wieder ein unbekannter
adeliger (?) Wappenschild.

Ausser den Wappen der beiden Bauherren und dreier
adliger (?) Wohlthäter haben die Werkmeister somit auch ihre
eigenen Zeichen, Namen und Initialen an den Schlusssteinen
angebracht.

Ein Verzeichniss der Steinmetzzeichen gibt Fig. 23.

Die innere Ausstattung der Kirche: Altäre,
Kanzel, Gestühl u. dergl. ist durchweg modern.

3 Glocken vom Jahre 1718 (s. oben), eine vierte
von 18 21. (Ueber die älteren Glocken s. Breunig a. a. O. S. 5 6).

Grab- und Gedenksteine.

a) In der Kirche: Fig' **'

Rechts vom Chor an der Wand Grabdenkmal des berühmten Gelehrten Conrad
Koch, gen. Wimpina, eines geborenen Buchners, der gelegentlich eines Besuches in
Amorbach i. J. 15 31 gestorben ist. Seine Eingeweide sind dort bestattet, während der
übrige Körper hier in der Pfarrkirche seiner Vaterstadt ruht (s. Breunig a. a. O. S. 74).
Das Denkmal (r. S.) zeigt in Hochrelief die jetzt weiss angestrichene lebensgrosse Figur in
Talar und Barett, einen Kelch in der Linken haltend, ein aufgeschlagenes Buch und eine
Feder in der Rechten. Schematische, flüchtige Arbeit; nur der Kopf ist etwas besser,
individuell behandelt. Die Umschrift lautet: JIHO • 0 • l5?I • 016 • 16 • IVHY •
# ■ 66R6 • D • CONRAD' • COCP • WIM ■ D6 • BVCH6H • SSCR6 • TH6 •
PROFGS • Unten links zu den Füssen das Koch'sche Wappen (eine Art Lilie mit
3 Sternen, an den Enden und in der Mitte darüber C K). Der obere Abschluss der
Platte zeigt einen spätgothischen Eselsrücken, der in eine Art Dreipass ausläuft und an

Steinmetzzeichen

^22 H\eiiii£HeiqsB/iUDe

Grabsteine
 
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