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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 21.1905-1906

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Personal- u. Atelier-Nachrichten
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-^i^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <c^-

>Herbstbilde< Erwähnung. Die gleichzeitig
vorgeführten Arbeiten eines jüngeren Berliner
Bildhauers, Gotthard Sonnenfeld, sind
traurige Beweise dafür, wie planlos manche
Künstler darauf losarbeiten. Alles mögliche
spukt in diesem verworrenen Kopf. Renais-
sance und modernes Italien, Rodin und billigste
Kitscharbeit. Dazu nicht die Spur von Ge-
schmack und Selbstkritik. Einen mit Papier
und Feder bewaffneten nackten Mann mit einem
mageren Mimenkopf als »Ueberwinder« zu
präsentieren und einer bemalten Frauenbüste
einen die Figur unschön nachahmenden Sockel
zu geben, auf dem etwa an der Stelle des
Unterleibes das Porträtrelief zweier Kinder
angebracht ist — das sagt soviel, daß die
Kritik nichts mehr hinzuzufügen braucht.

Hans Rosenhagen

V" REFELD. Als eine der Vorausstellungen,
wie sie in mehreren größeren Städten für
die »Deutsche Jahrhundert-Ausstellung« (Ber-
lin 1906) veranstaltet werden, hat auch die
von Direktor Deneken getroffene Auswahl der
in Krefelder Privatbesitz befindlichen neueren
Kunstwerke zu gelten, die während des Oktober
im hiesigen Kaiser Wilhelm-Museum zu sehen
waren: 124 Gemälde sowie einige 60 Aquarelle
und Zeichnungen von verschiedenen Meistern
der in Betracht kommenden Periode (1775 bis
1875). Von den älteren seien genannt Chodo- wilhelm leibl des künstlers mutter

wiecki — der hier mit einem anmutigen
Genrebildchen »Strafpredigt« vertreten war,—

dann Bendemann, K. F. Lessing und Hasen- vertreten; Schirmer mit einer dramatisch-stim-
clever; mit Nachdruck ferner H. C. Kolbe (Düs- mungsvollen Gewitterlandschaft. Dann der einzige A.
seldorf, 1772—1836) und Oskar Begas (1828—1883); Feuerbach mit einer Hamletszene, vielleicht dem
die drei letztgenannten hier mit trefflichen Porträts besten Bilde der ganzen Ausstellung. — Auch ein älte-
rer Krefelder Landschafter, P. Feldmann (1790—1871)
verdient Beachtung. Die berühmten Namen der Düs-
|^^^|HHHHH^^^HHH|HKHHMEH3 seldorfer Schule ausgiebig vertreten:

§HmRS9H| Achenbach, Gude, Koekoek, Boettcher, Vau-
tier und Munthe, sowie derzuweilen sehr feineTier-
-•'^H^^^M ma'er Burnier; von noch Lebenden Gebhardt,
t' ftfrff^"" P|t- «PMpr ." \S| docker und G. von Canal; endlich die letzte Gene-

E A'W*"*. . ^t&Si ■ ration mit Künstlern wie G. von Bochmann, H. Her-

HHH ;!B*9^ -Är manns, Eigen Kampf und A.Wansleben. Von

HHHDB :'i H9K ^^Bf '.|N den übrigen, Nicht-Düsseldorfern, fielen namentlich

' P» Ä ' ■£3L V jMF " kb~uja *'Fi a"f der Weimarer Landschafter A. Michelis (1823
E$ ä* - -? ~M bis 1868), der Hamburger J. G. V. Ritus 1825 1905)

: zgi ^fkSK jjHHft un(* der besonders in seinen Aquarellen außer-

, , |*j ordentlich feine und ganz modernen Lichtproblemen

HR nachgehende Münchener W. Lichtenheld (1817 bis
1891); endlich F. von Lenbach, F. Hoch und
-"j G. Schönleber. Fortlage

H A ACHEN. Das Kunstleben in Aachen hat unter

JEt dem neuen Leiter des Städtischen Suermondt-

'>Ma Museums, Dr. Herm. Schweitzer, einen erfreu-

' liehen Aufschwung genommen. Der Besuch des

^H^^^^EgB. 1. Museums ist ein außerordentlich regerund die Mit-

^PPpSfeu \: gliederzahl des Museumsvereins ist von 335 auf

P^P^nK' ca. 800 gestiegen. Nicht wenig haben dazu eine

I " Reihe fachgemäß eingerichteter interessanter Sonder-

^P^pH ausstellungen beigetragen, unter denen eine Aus-

' Stellung orientalischer kunstgewerblicher Erzeug-

HE nisse, ferner >Kind und Kunst« und neuerdings

P^P^P^P^P^PJ^^^P^PJP^^^* X ^^^^^^ ejne Ausstellung neuzeitlicher deutscher Keramiken

^ J hervorzuheben sind. In den letzteren war unter

y i anderen die Großherzogl. Majolikamanufaktur Karls-

"^»^V ~"^~*7» ruhe, ferner Künstler wie SOs, Kornhas, v. Heider,

PJPJPJ|y^^^^j^~jr- ,. Mutz und WOrtenberger vertreten. Verkäufe

haben in größerer Anzahl stattgefunden. Der Ge-

karl bauer des künstlers mutter mäldebestand des Museums wurde vor kurzem durch

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