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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 21.1905-1906

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12156#0416

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-*J^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <^=v-

wertes geleistet hat. Besonders traten zahlreiche
Studien und Skizzen aus den jüngeren Jahren des
Künstlers hervor, die eine ausgesprochene, in seinem
Wirken aber wenig zu größerer Geltung gekommene
Begabung für Landschaftsmalerei und Architektur-
zeichnung bekundeten. -r-

B1

(RÜSSEL. In der Ausstellung des Cercle pour
l'art tritt Eue Laermans mit seinen Bildern
>Kleiner Dorfkirchhof« und »Im Heu« am stärksten
hervor. Nach diesen beiden Werken sind noch be-
sonders die Arbeiten von Isidore Opsomer, der
Straßen und Häuser in außerordentlich plastischer
Weise vor uns aufbaut, ein Triptychon von Henri
Ottevaere, das freilich in der Komposition nicht
ganz frei und in der Koloristik wenig harmonisch
ist, ferner einige Kreidezeichnungen und Porträts
von Firmin Baes und Franz von Holder zu
erwähnen. Francois Beauck zeigt in seinem
»Penseur« und im >Richter< Kabinettstücke feiner
Ausführung und starker Charakteristik. Von den
skulpturellen Einsendungen erregen Phil. Wolfers
»Zyklus der Stunden«, eine harmonisch wirkende
zweiteilige Marmorgruppe von Frauenkörpern, sowie
die Elfenbein-»Pandora< von de Rudder, die als
Skulptur freilich etwas spielerisch wirkt, besonderes
Interesse.

In der Künstlergruppe >Vie et Lumiere« hat
Emile Claus Schule gemacht. Jeny Montigny
kann ihren Lehrer nicht verleugnen. Anna Boch
zeigt einige ausdrucksvolle Küstenbildchen, Anna
neubau kunstsalon schulte, berlin « vorsaal de Weest das sonnige und lebendige Porträt einer

jungen Frau und ein Bild >Mai fleuri« von frischen,
leuchtenden Farben. Ferner sind zu erwähnen:
sucht sein Heil als Landschafter, jedoch mit wenig Paule Deman mit einigen Mittelmeer-Landschaften,
Erfolg. Im Genre >Das Talent« leistet er wie früher Georges Buysse, ein ausgezeichneter Freilicht-
Gutes. W. Makowski schwelgt wie üblich in Klein- maier, mit seinem »Sonnenaufgang«, Rudolphe
russland. Vorzügliches leistet in Porträts N. Kus- Desaegher mit zart ausgeführten Pastells, und
nezaw. Gut sind ferner Nikiforows Porträts, schließlich Georges Lemmen.
Frau O. Nataljinas »Die Mutter«, W. Chaljawins In der Ausstellung der Libre esthetique zeigt
»Terrasse«, A. Skalons »Nacht«, P. Petrowi- Lucie Cousturier (Paris) wahre Farbenorgien,
tschews >Ein Abend vor dem Gewitter«, W. Dja- denen es freilich sehr an Harmonie fehlt. Von
konows »Studie«,J.Mintschenkows ^Verlassener Rene Cevers sehen wir einige stimmungsreiche
Tempel«, K. Lewins »Anfang des Winters«, J. Kal- zarte Bilder. Das Hauptinteresse ziehen aber die
mykows »Frühling am Don«, M. Germaschews Arbeiten von Felix Borchard, Porträtstudien, so-
»Mossauer Vorstadt«. Weniger
gelungen sind die Skulpturen
N. Andrejews. Die alten Wan-
derer Wolkow, Beggrow,
Dubowski, Kisselew, Kas-
sation und Mjassojedow
stellen nur Minderwertiges aus.

a. b.

P\ESSAU. Die Vereinigung
bildender Künstler veran-
staltet in Dessau ihre zweite
Ausstellung. Die Ausstellung
findet in den von Architekt
Schultz geschaffenen Räumen
statt und wird am 1. Mai er-
öffnet. r.

rvARMSTADT. Der Kunst-
^ verein hat zum Gedächtnis
an den kürzlich verstorbenen
Prof. Aug. Noack eine große
Ausstellung aus dessen Nichlaß
veranstaltet. Sie gab eine gute
Uebersicht über sein Schaffen,
das sich im wesentlichen auf
dem Gebiete religiöser Malerei
und der Porträtierungskunst be-
tätigte und darin Anerkennens- neubau kunstsalon schulte, Berlin der rote saal

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