Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 21.1905-1906

DOI Artikel:
Von Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12156#0417

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
-*-4^> VON AUSSTELLUNGEN — PERSONAL-NACHRICHTEN <^=v-

L

B

wohl im Freilicht als im Interieur, auf sich. Die bert Henze im 79. Lebensjahre gestorben. Er war
Nachlaß-Ausstellung des verstorbenen Akademie- am 8. Juli 1827 zu Dresden geboren, erlernte zunächst
direktors Verheyden ist reich an Zahl und Ein- das Schlosserhandwerk und ging erst mit 27Jahren zur
drücken, leider aber auch erstaunlich ungleich an Kunstakademie über. Seine Lehrer waren Schilling
Wert. Von Bildwerken seien erwähnt Jeanne und Hähnel in Dresden. Seine Hauptwerke sind das
Serruys von Bernhard Holtiger, eine Frauen- Dresdner Siegesdenkmal für 1870/71 (die sieg-
büste und eine Bronze von Aristide Maillot. reiche Germania mit vier sitzenden allegorischen

Gestalten), die Standbilder der Kurfürstin Anna
ONDON. Die so viel besprochene, auf die Initiative von Sachsen in Dresden (Mutter Anna) und der
der vorgeschrittensten englischen Künstler zurück- Barbara Uttmann in Annaberg in Sachsen (die das
gehende Deutsche Kunstausstellung wird, wie nun Spitzenklöppeln im sächs. Erzgebirge organisierte),
festgesetzt, in den Monaten Mai, Juni und Juli statt- das Brunnenstandbild der Reformationshelden Wolf-
finden; die Eröffnung erfolgt am 22. Mai. Das gang von Anhalt in Bernburg, das Denkmal des Abtes
Arrangement der Ausstellung stammt von Professor Vogler in Darmstadt, die geflügelte Siegesgöttin auf
van de Velde. — Am 2. Mai wurde bereits die der Kuppel des akademischen Ausstellungsgebäudes
vom Münchener Kunstsalon Heinemann veranstaltete in Dresden, dazu zahlreiche Grabdenkmäler, deko-
Ausstellung Münchener Künstler in der Crafton rative Arbeiten und Bildnisbüsten. Henze war ein
Gallery eröffnet, an der sich die hervorragendsten tüchtiger Künstler im Sinne der Dresdner klassi-
Vetreter der Münchener Kunst beteiligen. zistischen Richtung, der er vermöge seiner akade-

mischen Schulung angehörte. — Einige Tage vorher,
ERLIN. Die K. Nationalgalerie erwarb um den 30. März, starb der Nestor der Dresdner Maler
Preis von M. 25000.—ein Jugendwerk Menzels, Christian Friedrich Gönne im Alter von fast
>Bauplatz mit Weiden«. 93 Jahren. Sein Tod ruft die Erinnerung an uralte

längst dahingegangene Zeiten der Dresdner Kunst
DREMEN. Für die Sammlung der Kunsthalle ist wieder wach. Gönne wurde am 30. Mai 1813 zu
" das 1866 von Monet gemalte Porträt seiner Dresden geboren; er erhielt seine Ausbildung in
Gattin erworben worden. Dresden und Antwerpen, dann in Berlin, München

und Rom. Dann bereiste er Frankreich, England
VV/EIMAR. Die Eröffnung der Ausstellung des und Schweden. Um 1840 ließ er sich in Dresden
" Deutschen Künstlerbundes ist nunmehr auf dauernd nieder. Bald darauf errang er mit dem Genre-
1. Juni festgesetzt worden. bild >Des Räubers Reue< im Sächsischen Kunst-

verein einen großen Erfolg. Eine ganze Reihe von
nrncnMAI imr» novellistischen und romantischen Genrebildern, wie

I LKoUPtAL- UINU sie dam als beliebt waren, gingen in der Folge aus

ATELIER-NAGHRIGHTEN seinem Atelier hervor: Ein Minnesänger, die Kon-

venienzheirat, Der Bajazzo im Zwischenakt, Der Tod

STUTTGART. Der Münchener Maler Robert des Geizigen, Der treue Blondel findet seinen König
Weise, Mitglied der »Scholle«, ist vom Verein Richard Löwenherz, Brennende Erinnerungen (Kunst-
der Kunstfreunde unter Garantie einer bestimmten halle zu Hamburg), Der Steckbrief, Bauernfänger in
Jahreseinnahme aufgefordert worden, seinen Wohn- der Dorfschenke (1857) u. s. w. Auch zahlreiche reli-
sitz in Stuttgart zu nehmen; es wird dort ein Atelier- giöse Bilder — zum Teil in sächsischen Dorfkirchen
gebäude für die zu berufenden Künstler errichtet — und Bildnisse hat Gönne gemalt und zwei an-
werden. regende kleine Schriften veröffentlicht: Flüchtige

Blicke in Kunst und Natur (1869) und das Gleich-
CRANKFURT a. M. Mit dem i. April hat Dr. gewicht in der Bewegung (1882). Gönne war
* Swarzenski die seit 1857 Professor

Direktion der Ga- ^_ _ _an der Kunstaka-

lerie des Staedel- —z i^flBk demie zu Dresden,

schenKunstinstituts Wr Jr 9i B 'n Jen 1880 er Jah*

übernommen. Der <J~*S ^^r^Ba ZT'^^fc I ren trat er 'n ^en

bisherige Direktori- y sSWr^?^ Ruhestand. Noch

alassistent Ludwig n^wJl^ a's ~5)änr'ger malte

Flett scheidet, um ^^^^^^2m^~^ _ y^iflfl Ä er sein Selbstbild-

sich Studien im Aus- K-»" ) H ^t^B W n's' Seitdem ist er

landwidmen zukön- KS^"* ^«Sl HI^^^^V^^M nicht menr an die

nen, aas seiner Stel- ^^^1^^^^r"*! Oeffentlichkeit ge-

lung aus. fiWOÄJW^ Pfc* treten.

B

ERLIN. Den WT j W/?^A W'M C~* ESTORBEN: in
Lehrern an der W&( (I Vifl Budapest der
Kgl. Kunstschule in W^^k M Maler Alexander
Berlin, Porträt- und W^^M^, \ U Bihari ; am 7. April
Genremaler Karl mt^K *1 -^k Efl in München im Alter
Keinke und Maler H mi , ^^^^Jl von 82 Jahren der
Franz Kruse ist ^T^^^^B Historien-und Land-
vom preußischen W§ ^^^L «| I^HlflBlSI schaftsmaler Pro-
Kultusminister der ^fl 9fl fessor Julius Zim-
Professortitel ver- f£:; Siii mermann ; von ihm
liehen worden. ■ /fi 0 fr Bfi sind einige der Bil-

der aus der bayeri-

FNRESDEN. Hier sehen Geschichte

*-* ist am 3.April albert schlopsnies der Sieger im alten National-

der Bildhauer RO- Frühjahr-Ausstellung der Mänchener Sezession museum.

Redaktionsschluß: 19. April 1906 Ausgabe: 3. Mai 1906

Für die Redaktion verantwortlich: F. Schwabtz

Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. — Druck von Alphons Bruckmann. — Sämtlich in München
 
Annotationen