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Seydlitz, Reinhard von: Die Sommer-Ausstellung der Münchener Sezession 1906
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12156#0495
DIE SOMMER-AUSSTELLUNG DER MÜNCHENER SEZESSION 1
906
ADOLF HENGELER AMORETTEN MIT BAR
Sommer-Ausstellung der Münchener Sezession 1906
Art in schönster Weise wiedergeben. Es „Dame in Rosa" (Abb. S. 474) etwas Voll-
sind wirkliche Ladies, diese modernen Frauen, endetes; hier ist auch der Fleischton von
in ihrer leisraschelnden, glitzernden wie durch- großer Lebendigkeit bei aller Zartheit; das
sichtigen Kleidung; Ladies sogar so sehr, daß Kleid, das Durchschimmern des rosa Stoffes
sie nach und nach den Typus der vornehmen durch einen tüllartigen Ueberwurf, ist ein
EngländerinauchinderGesichtsformerreichen. Meisterstück, und bildet mit dem tiefgrünen
Wundervoll ist hier auch besonders, daß und Vorhang dahinter eine Note von schönster
wie sehr jede dieser Figuren mit dem Hinter- Harmonie. H. Borchardts „Dame in Weiß"
grund farblich zusammengeht, so daß sie fast (Abb. S. 476) könnte füglich auch in „Grau"
nur aus ihm hervorzutauchen scheinen, ohne heißen; das sehr feintonige Bild ist wenigstens
sich je mit ihm in Kontrast zu setzen. — so in Halbschatten gehüllt, das nirgends ein
Zwei weitere Maler des „Frou-frou" sind wirkliches Weiß hervortreten kann; aus diesem
ebenfalls freudig zu begrüßen: Ph. Klein und Halbschatten scheint alles wie hervorgelockt
Fr. Strobentz. Vom erstem sind wir in zu halber Farbenblüte. Das andere Bild des-
letzter Zeit stark verwöhnt; mag sein, daß es selben Künstlers heißt „Dame in Grau", ist
daran liegt, aber das Fleisch auf seinem Bild aber in der Wirkung eigentlich weniger grau
„Vor der Redoute" (Abb. S. 470) will diesmal als das erstere. Weit kräftiger und lauter
nicht recht wirken; alles übrige ist ausge- spricht die Farbe in „Der neue Hut" von
zeichnet wie immer. Strobentz gibt in seiner R. Nissl (Abb. S. 479). Das mehrmals schon
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ADOLF HENGELER AMORETTEN MIT BAR
Sommer-Ausstellung der Münchener Sezession 1906
Art in schönster Weise wiedergeben. Es „Dame in Rosa" (Abb. S. 474) etwas Voll-
sind wirkliche Ladies, diese modernen Frauen, endetes; hier ist auch der Fleischton von
in ihrer leisraschelnden, glitzernden wie durch- großer Lebendigkeit bei aller Zartheit; das
sichtigen Kleidung; Ladies sogar so sehr, daß Kleid, das Durchschimmern des rosa Stoffes
sie nach und nach den Typus der vornehmen durch einen tüllartigen Ueberwurf, ist ein
EngländerinauchinderGesichtsformerreichen. Meisterstück, und bildet mit dem tiefgrünen
Wundervoll ist hier auch besonders, daß und Vorhang dahinter eine Note von schönster
wie sehr jede dieser Figuren mit dem Hinter- Harmonie. H. Borchardts „Dame in Weiß"
grund farblich zusammengeht, so daß sie fast (Abb. S. 476) könnte füglich auch in „Grau"
nur aus ihm hervorzutauchen scheinen, ohne heißen; das sehr feintonige Bild ist wenigstens
sich je mit ihm in Kontrast zu setzen. — so in Halbschatten gehüllt, das nirgends ein
Zwei weitere Maler des „Frou-frou" sind wirkliches Weiß hervortreten kann; aus diesem
ebenfalls freudig zu begrüßen: Ph. Klein und Halbschatten scheint alles wie hervorgelockt
Fr. Strobentz. Vom erstem sind wir in zu halber Farbenblüte. Das andere Bild des-
letzter Zeit stark verwöhnt; mag sein, daß es selben Künstlers heißt „Dame in Grau", ist
daran liegt, aber das Fleisch auf seinem Bild aber in der Wirkung eigentlich weniger grau
„Vor der Redoute" (Abb. S. 470) will diesmal als das erstere. Weit kräftiger und lauter
nicht recht wirken; alles übrige ist ausge- spricht die Farbe in „Der neue Hut" von
zeichnet wie immer. Strobentz gibt in seiner R. Nissl (Abb. S. 479). Das mehrmals schon
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