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Von Ausstellungen und Sammlungen - Vermischtes - Neue Literatur - Personal-Nachrichten
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^=^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN
sind dort weiter eine ganze Anzahl älterer und neuer > KnetmateriaU scheint ihm besser zu liegen als der
Bilder aufgehängt, die die verblüffende Proteusnatur penibel zu behandelnde Marmor, trotzdem er auch
des Künstlers wieder ganz offenbaren. Wie die in seinem Marmorbildnis der Frau Direktor St. einen
brillant gemalte Andromeda neben ihrem Ritter mit ausgezeichneten Wurf getan hat. r. Schmidt
nackten Füßen auf dem glitschigen Bauch des Drachen
balanziert, löst immer wieder peinliche Berührungs- CTUTTGART. Ausstellung schwedischer Maler im
empfindungen aus. Als Sujet geradezu ekelhaft ist ^ Württembergischen Kunstverein. Auf Veranlas-
eine große Kreuzigung, mit wahrer Schlächterfreude sung des Württemberg. Kunstvereins ist diese Zu-
gemalt. Das ausgesucht verzwickte Bewegungsmotiv sammenstellung schwedischer Malerei und Schwarz-
mußte natürlich den Künstler locken. Daneben Weiß-Kunst entstanden, die außer in Stuttgart auch
einige glänzende Porträts, zum Teil von einer Zart- in Kiel, Dessau, Dresden und Hamburg zur Aus-
heit und Delikatesse, daß es einem kaum in den Stellung gelangen wird. Es ist eine friedliche, fast
Sinn will, daß ihre Farben und die des vorerwähnten allzufriedliche Vorführung schwedischer Malerei und
Bildes auf derselben Palette gemischt sind. — Weiter nur der eine A. Tornemann bringt mit seinen
hängen bei Cassirer Arbeiten von Max Beckmann, Grubenarbeitern1 einen recht wilden ungeschlachten
Blumengärten von E.mil Nolde, sowie Farbenflecke Klang in die Harmonie der sauberen, mitunter auch
von Wilhelm Schocken, der sich in der Manier etwas bunten und violetten Landschaften sowie
von Edv. Münch versucht, ohne aber dessen persön- figürlichen Bilder, ein Klang, den man fast mit der
liehen Stil zu haben. Recht tapfer sind einige hol- Wirkung einer Dampfpfeife in einer friedlichen Land-
ländische Ansichten von Fritz Rein in zwar etwas schaft vergleichen möchte. Und doch hat dieser
schweren und harten, aber fest zusammengehaltenen A. Tornemann vielleicht mehr Begabung als die
und gut abgestimmten Tönen. Ganz entzückend H. Oesterlund, U. Lagerström, H. Nymann,
wirkt ein kleines Nachtstück von Eduard R. Butler, E. KOsel, S. Walberg, H. Carlberg, W. Sund-
>Nacht am Bodensee«, ein schwarzer Bergrücken blad, F. E. Kärfre, Bros-Hillgren, E. Norlind
zwischen tiefblauem Himmel und tiefblauem Wasser usw.; er hat sein auch räumlich sehr großes Bild
mit ein paar scheu zitternden Lichtern. Wie eine oben in der Ecke rechts mit entschiedenem Talent
Schilderung von Hermann Hesse. — Endlich seien begonnen, um dann allerdings gegen die Mitte und
noch die Bildnisplastiken von Georg Kolbe entgegengesetzte Ecke zu in eine geradezu sinnlose
hervorgehoben. Kolbe zeigt sich als ein scharfer Farbenorgie zu verknallen, hinter der ich einen
Beobachter und eindringlicher Physiognomiker; das Sinn, einen Natureindruck etwa, wenn auch in stärk-
albert von keller die glückliche Schwester <i893)
Die Kunst für Alle XXIII. 233 30
sind dort weiter eine ganze Anzahl älterer und neuer > KnetmateriaU scheint ihm besser zu liegen als der
Bilder aufgehängt, die die verblüffende Proteusnatur penibel zu behandelnde Marmor, trotzdem er auch
des Künstlers wieder ganz offenbaren. Wie die in seinem Marmorbildnis der Frau Direktor St. einen
brillant gemalte Andromeda neben ihrem Ritter mit ausgezeichneten Wurf getan hat. r. Schmidt
nackten Füßen auf dem glitschigen Bauch des Drachen
balanziert, löst immer wieder peinliche Berührungs- CTUTTGART. Ausstellung schwedischer Maler im
empfindungen aus. Als Sujet geradezu ekelhaft ist ^ Württembergischen Kunstverein. Auf Veranlas-
eine große Kreuzigung, mit wahrer Schlächterfreude sung des Württemberg. Kunstvereins ist diese Zu-
gemalt. Das ausgesucht verzwickte Bewegungsmotiv sammenstellung schwedischer Malerei und Schwarz-
mußte natürlich den Künstler locken. Daneben Weiß-Kunst entstanden, die außer in Stuttgart auch
einige glänzende Porträts, zum Teil von einer Zart- in Kiel, Dessau, Dresden und Hamburg zur Aus-
heit und Delikatesse, daß es einem kaum in den Stellung gelangen wird. Es ist eine friedliche, fast
Sinn will, daß ihre Farben und die des vorerwähnten allzufriedliche Vorführung schwedischer Malerei und
Bildes auf derselben Palette gemischt sind. — Weiter nur der eine A. Tornemann bringt mit seinen
hängen bei Cassirer Arbeiten von Max Beckmann, Grubenarbeitern1 einen recht wilden ungeschlachten
Blumengärten von E.mil Nolde, sowie Farbenflecke Klang in die Harmonie der sauberen, mitunter auch
von Wilhelm Schocken, der sich in der Manier etwas bunten und violetten Landschaften sowie
von Edv. Münch versucht, ohne aber dessen persön- figürlichen Bilder, ein Klang, den man fast mit der
liehen Stil zu haben. Recht tapfer sind einige hol- Wirkung einer Dampfpfeife in einer friedlichen Land-
ländische Ansichten von Fritz Rein in zwar etwas schaft vergleichen möchte. Und doch hat dieser
schweren und harten, aber fest zusammengehaltenen A. Tornemann vielleicht mehr Begabung als die
und gut abgestimmten Tönen. Ganz entzückend H. Oesterlund, U. Lagerström, H. Nymann,
wirkt ein kleines Nachtstück von Eduard R. Butler, E. KOsel, S. Walberg, H. Carlberg, W. Sund-
>Nacht am Bodensee«, ein schwarzer Bergrücken blad, F. E. Kärfre, Bros-Hillgren, E. Norlind
zwischen tiefblauem Himmel und tiefblauem Wasser usw.; er hat sein auch räumlich sehr großes Bild
mit ein paar scheu zitternden Lichtern. Wie eine oben in der Ecke rechts mit entschiedenem Talent
Schilderung von Hermann Hesse. — Endlich seien begonnen, um dann allerdings gegen die Mitte und
noch die Bildnisplastiken von Georg Kolbe entgegengesetzte Ecke zu in eine geradezu sinnlose
hervorgehoben. Kolbe zeigt sich als ein scharfer Farbenorgie zu verknallen, hinter der ich einen
Beobachter und eindringlicher Physiognomiker; das Sinn, einen Natureindruck etwa, wenn auch in stärk-
albert von keller die glückliche Schwester <i893)
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