Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 22.1924

DOI Heft:
Heft 1/2
DOI Artikel:
Cohn, William: Eine japanische Kunstversteigerung
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.4654#0044

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
MATTHIAS GRÜNEWALD, UNTERREDUNG DES HEILIGEN ERASMUS UND MAURITIUS

BEKENNTNIS ZU GRUNEWALD

Graf Hermann von Pückler-Muskau, bekannter unter sei-
nen Pseudonymen: der „Verstorbene" oder „Semilasso"
ist alles eher als ein Systematiker. Grandseigneur und Dandy
voller Spleenigkeiten und Snobismen ist er voll ewiger Un-
ruhe, Reisender großen und kleinen Stils und zugleich einer
der genialsten Landschaftsgärtner, Genießer und Gourmand
in jeder Beziehung; Don Juan und Meisterkoch, Journalist
und Reiseschriftsteller, Luftschiffer und in seinem Alter Pair
des Preußischen Herrenhauses. So hat er auch ganz selbst-
verständlich ohne irgendwelche Belastung das Gefühl für

Kunst und Qualität. Wie wenig eng sein Horizont ist,
wenn er ganz unvorbereitet einem unbekannten Kunstwerk
gegenübersteht, wie dem Erasmus-Mauritius-Altar, der zu den
meist bewunderten Schätzen der Münchener Pinakothek ge-
hört, zeigen die folgenden Bemerkungen darüber.* Denn diese
gehen in der Einschätzung dieses eigentlich nicht ganz leicht
eingänglichen Bildes (weil so ganz auf malerischen Quali-
täten beruhend) weit dem allgemeinen Urteil voraus. Die
romantische Schätzung der deutschen Kunst geht auf die
* (Vorletzter Weltgang von Semilasso, Stuttgart 1835 I, S. 285.)

?0
 
Annotationen