HERMANN HALLER, STEHENDER MANN. 1921
MIT ERLAUBNIS DER GALERIE LUTZ & CO., BERLIN
PHOTOGRAPHIE DER STAATLICHEN BILDSTELLE
dabei ist er immer in Wandlung und Weiterent-
wicklung begriffen. — Vor zehn Jahren noch hatte
man es in der Skulptur mit zwei Extremen zu
tun. Man sah entweder zu viel malerisch be-
wegte Fläche oder zu strenge harte Formen.
Haller hat für sich den Ausgleich gefunden zwischen
diesen beiden Polen, zwischen denen die Ströme
des bildhauerischen Gedankens kreisen. Er hat
schön bewegte Fläche bei konstruktiv sicherem
Bau. Und wenn der Pendel einmal zu weit nach
HERMANN HALLER, GRABFIGUR. GIPS. 1920
MIT ERLAUBNIS DER GALERIE LUTZ & CO., BERLIN
PHOTOGRAPHIE DER STAATLICHEN BILDSTELLE
der einen Seite ausschlug, gleicht sich das Uber-
maß bald von selbst wieder aus, da es eine
innere Schwungkraft ist, die ihn antreibt, kein
krampfhaftes Bemühen um Stil.
Seine neueste große Arbeit „Stehender Mann"
(Seite 40) zeigt vielleicht auf den ersten Blick eine
etwas zu abstrakte Architektur und etwas zu wenig
Belebung in der Oberfläche. Es könnte scheinen,
als habe der Künstler nach einer Periode des
seligen Sichgenießens im Zauber sinnlich schö-
40
MIT ERLAUBNIS DER GALERIE LUTZ & CO., BERLIN
PHOTOGRAPHIE DER STAATLICHEN BILDSTELLE
dabei ist er immer in Wandlung und Weiterent-
wicklung begriffen. — Vor zehn Jahren noch hatte
man es in der Skulptur mit zwei Extremen zu
tun. Man sah entweder zu viel malerisch be-
wegte Fläche oder zu strenge harte Formen.
Haller hat für sich den Ausgleich gefunden zwischen
diesen beiden Polen, zwischen denen die Ströme
des bildhauerischen Gedankens kreisen. Er hat
schön bewegte Fläche bei konstruktiv sicherem
Bau. Und wenn der Pendel einmal zu weit nach
HERMANN HALLER, GRABFIGUR. GIPS. 1920
MIT ERLAUBNIS DER GALERIE LUTZ & CO., BERLIN
PHOTOGRAPHIE DER STAATLICHEN BILDSTELLE
der einen Seite ausschlug, gleicht sich das Uber-
maß bald von selbst wieder aus, da es eine
innere Schwungkraft ist, die ihn antreibt, kein
krampfhaftes Bemühen um Stil.
Seine neueste große Arbeit „Stehender Mann"
(Seite 40) zeigt vielleicht auf den ersten Blick eine
etwas zu abstrakte Architektur und etwas zu wenig
Belebung in der Oberfläche. Es könnte scheinen,
als habe der Künstler nach einer Periode des
seligen Sichgenießens im Zauber sinnlich schö-
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