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Deutsches Archäologisches Institut / Römisch-Germanische Kommission [Hrsg.]
Korrespondenzblatt der Römisch-Germanischen Kommission des Archaeologischen Instituts — 1.1917

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Heft 2 (März/April 1917)
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Winkelmann, Friedrich: Der römische Burgus in der Harlach bei Weißenburg i. B.
DOI Artikel:
Neeb, Ernst: Das römische Theater zu Mainz
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https://doi.org/10.11588/diglit.24883#0072

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vollständig verödete Strecken liegen nordwestlich von Langensallach und
nördlich von Rotenstein am Abstieg in das Laubental und dem Aufstieg auf die
Hochfläche des Weißenburger Waldes, von dort aus ist der alte Weg von der
heutigen Straße Eichstätt-Weißenburg bedeckt, die kurz vor dieser Stadt auf
die von Harlach herkommende Römerstraße trifft.

Eichstätt. Fr. Winkelmann.

Das römische Theater zu Mainz.

Mit der Auflassung der Mainzer Festungswerke und der im Zusammen-
hänge damit auf dem nunmehr zur Bebauung freigegebenen Gelände gleich
einsetzenden Bautätigkeit bot sich auch der einheimischen Forschung die

Gelegenheit einer Reihe von Aufgaben
näher zu treten, die bisher, eben mit
Rücksicht auf Festungsanlagen, immer
wieder zurückgestellt werden mußten.
So konnten in den Jahren 1907/08
die ergebnisreichen Ausgrabungen im
Gebiete der Albanskirche unternom-
men werden ; auch mit der Erforschung
eines Teils des römischen Legions-
lagers konnte der Anfang gemacht
werden (um sie in größerem Um-
fange und planmäßig über das ganze
Gebiet in Friedenszeiten weiter zu
führen, sind gerade in den letzten
Monaten die einleitenden Schritte un-
ternommen worden).

Mit besonderer Aufmerksamkeit
verfolgte man auch in den letzten
Jahren alle Erdbewegungen auf dem
zwischen der Zitadelle und dem Mainzer
Südbahnhofe gelegenen Gelände. Hier
waren im Jahre 1884 bei den mit
der Erbauung des heutigen Bahnhofs
Mainz-Süd verbundenen Abtragungen
der ehemaligen Bastione Salvator und
Albani Teile eines ausgedehnten rö-
mischen Bauwerks zu Tage getreten.
Sie wurden planmäßig und, wie hier

Abb.1. Blick in die westliche Parodos von der schon bemerkt werden soll, sehr zu-
Orchestra aus; nach dem Aquarell Peiskers. verlässig durch den damaligen Bezirks-
ingenieur Peisker aufgenommen. Auch
fertigte Peisker von besonders gut erhaltenen Teilen des Baues, bei denen
noch zu Tage gehendes Mauerwerk wohl erhalten war, zwei Aquarelle an,
die wie sich ebenfalls nachträglich ergab, den Charakter des Mauerwerks
mit seinem Ziegeldurchschuß vortrefflich wiedergeben (Abb. 1 und 2). Ferner
lieferte Peisker einen Bericht über die Ergebnisse der Untersuchungen. Plan
und Aquarelle gingen in Besitz des Mainzer Altertumsvereins über. Die
Mauerreste mußten, soweit sie in das Bahnhofsgebiet fielen, abgebrochen werden.

Eine Vermutung über den Zweck des Baues wurde damals nicht ge-
äußert. Eine Gesamtveröffentlichung der Funde von 1884 war nicht erfolgt,
nur über die aus dem Gebiete des Baues zu Tage geförderten Inschriften
 
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