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Deutsches Archäologisches Institut / Römisch-Germanische Kommission [Hrsg.]
Korrespondenzblatt der Römisch-Germanischen Kommission des Archaeologischen Instituts — 1.1917

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Heft 6 (November/Dezember 1917)
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Werner, H.: Zu den "sieben Hügeln" auf dem Wettenberg bei Gießen
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.24883#0209

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und liegen ganz anders im Gelände1). Der Wettenberg würde allerdings
sehr gut in ein System von Befestigungen sich einfügen, dessen Zweck die
Beherrschung von Straßen wäre, die vom Lahntal durch den Krofdorfer
Forst nach dem Dilltal und weiter westwärts führen2).

Alle diese Erklärungsversuche, die angeführt werden mußten, um Art
und Umfang des Problems zu kennzeichnen, sind nur Vermutungen.

Eine Untersuchung der Anlage ist bis jetzt nicht vorgenommen worden.
Wenigstens geht aus der Literatur nichts darüber hervor, und auch der Wall
weist in seinen erhaltenen Teilen keinerlei Spuren auf, die darauf schließen ließen.

Abb. 5. Der Rundwall im NO.

Die Frage nach Zweck und Zeit des Walls muß also vorläufig offen
bleiben. Vielleicht kann der Spaten einmal die Antwort geben. Zur Erklärung
der auf den ersten Blick merkwürdiger erscheinenden Anlage im Innern des
Walls bedarf es aber einer Spatenuntersuchung nach dem Gesagten wohl nicht.
Gießen. H. Werner.

LITERATUR.

E. Babeion, La grande question d’occident.
Le Rhin dans Vhistoire. L’antiquite. Gau-
lois et Germains (Paris, Leroux 1916.
VIII u. 471 S.).

Von der Bibliographie unseres neunten
Berichts haben wir die französische Literatur,

wie überhaupt die der feindlichen Länder,
ganz ausgeschlossen, da unsere Angaben
doch nur unvollständig hätten sein können.
Hier aber soll ein Buch, das für uns so
wichtig sein muß — sein müßte? — wie
dieses, nicht länger unerwähnt bleiben.

h Vgl. z. B. den vorerwähnten Himberg. Dort liegt eine sehr gut erhaltene stern-
förmige Schanze nicht auf dem Gipfel des Berges, der den Rundwall trug, sondern auf
dem flachen Hang einer sattelartigen Einsenkung des Bergrückens (Paßstraße). Auch auf
dem Sattel des Wettenbergs soll übrigens, wie Nebel a. a. O. S. 10 erwähnt, eine vier-
eckige Schanze sich befinden. Ich konnte bis jetzt nur einen geraden, von Nord nach
Süd geführten Wall entdecken. Römheld erwähnt ihn nicht.

2) Schanze auf dem Homberg bei Wißmar, eine weitere nördlich von Launsbach,
Wettenberg, Gleiberg nebst Vetzberg, Schanze auf dem Himberg, Schanze im Atzbacher
Wald südlich Rodheim (Meßtischblatt 3106).
 
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