Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Römisch-Germanische Kommission [Hrsg.]
Korrespondenzblatt der Römisch-Germanischen Kommission des Archaeologischen Instituts — 1.1917

DOI Heft:
Heft 4 (Juli/August 1917)
DOI Artikel:
Holwerda, J. H.: Oppidum Batavorum
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24883#0124

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
io6

etwa 2 m breit, in fast gerader Linie, vom Plateau oben den ganzen Berg-
abhang hinabgeführt hatte. Die Füllung des verschütteten Hohlweges be-
stand in den unteren Teilen aus stark verbrannter Erde, Holzkohlen usw.
und enthielt eine große Menge römischer Scherben, welche alle einer be-
stimmten scharf begrenzten Periode angehörten. Folgende oberflächliche
Übersicht möge dies zeigen.

An Terrasigillata kamen heraus:

1. Nur wenige arretinische Scherben, darunter eine mit dem Stempel
C. Senti; vgl. Löschcke, Westfälische Mitt. V 182.

2. Im übrigen war es fast ausnahmslos die schöne Graufesenqueware
aus der Mitte des ersten Jahrhunderts. Wir begegnen hier folgenden Formen :
Hofheim (vgl. Ritterling, Nass. Annal. XXXX).

Typ. 2 (worunter zwei mit dem Stempel Of Aquitani, eine mit Cennat.
eine mit Secundi und ein Stück mit dem Stempel Mur . .)

Typ. 3 mit dem Stempel Of Bassi

Typ. 6 mit dem Stempel Of Aqu(itani), Prim, und Secundi

Typ. 7 mit dem Stempel Ardac. und 0 Sab(ini)

Schließlich einige verzierte Scherben des Typus Hofh. 17, eine mit
Stempel Sene(cio), und ein kleines Stückchen des Typus Hofh. 19 ebenfalls
aus Graufesenque.

3. Von den gefundenen Krügen sind einige aus der rot-blauen Xantener
Fabrik, ein rotes Stück trägt einen weißen Überzug, die anderen sind weißgelb.
Unsere Abbildung 4 gibt eine Übersicht der Formen vom frühesten Halterner
Typus (Westfäl. Mitt. V, Typ. 47) bis zu den späteren Hofheimtypen (Hofh.
Typ. 50 und 51); ein Stück Hofh. Typ. 52.

4. Von rauhwandigen Gefäßen sind Kochtöpfe zu erwähnen mit feinem
Randprofil, Hofh. 87a, auch einige platte Ränder und ein paar Stücke des
Typus Haltern 58. Auch der Henkeltopf Hofh. Typus 89 ist mit einigen
Stücken vertreten.

5. Von Reibschüsseln kamen mehrere Fragmente des Typus Halt. 60
und Hofh. 80a und b (besondere Profile wie Abb. 78 nr. 14) und ebenfalls
einige des Typus Halt. 59 zu Tage.

6. Auch die sogenannte belgische Ware ist mit mehreren Scherben vertreten.

7. Endlich fanden sich Scherben der bekannten einheimischen Keramik,
wie sie so häufig z. B. in den Wurten der Betuwe vorkommt.

Unter der großen Masse der Scherben aus der Füllung des Hohlweges
fehlen spätere Stücke fast vollkommen Ganz vereinzelte etwas spätere
 
Annotationen