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Deutsches Archäologisches Institut / Römisch-Germanische Kommission [Hrsg.]
Korrespondenzblatt der Römisch-Germanischen Kommission des Archaeologischen Instituts — 1.1917

DOI Heft:
Heft 4 (Juli/August 1917)
DOI Artikel:
Bersu, Gerhard: Kastell Burladingen: Kgl. Pr. O.-A. Hechingen. Frühjahrsgrabung 1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.24883#0134

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Zwischen Abschlußwand der Baracke und der Principalis folgt nach
Süden ein durchschnittlich 3 m breiter Raum. Vom Pflaster der Principalis
ist nur noch wenig erhalten, dagegen läßt die aus kleinen Steinen bestehende
Vorlage, die noch vollständig im Boden steckt, den Verlauf der Straße gut
erkennen. Die Zwischenstraße ist an der aufgedeckten Fläche ungepflastert.
Der feste gewachsene Kiesboden machte hier auch jede Pflasterung unnötig.

Die nun nach Süden anschließenden Innenbauten wurden nur in 25 m
Breite freigelegt. Es ergab sich, daß auf die Principalis zunächst eine Baracke
folgt, deren Nordende noch breit aufgegraben wurde. Die Nordosträume dieses

Abb. 3. Die Porta Prätoria des Kastells.

Die Umrißlinie gibt die Grenze der Ausgrabung. Maßstab 1 : 200.

Baues sind zum Teil gepflastert. Die Pflasterung hängt offenbar mit dem
feuchten Torfuntergrund zusammen. Die Baracke enthält den Herd H 9 und
die Gruben K 7 und K 8.

Im weiteren Verlauf des Suchgrabens nach Süden konnte erkannt werden,
daß auf die Baracke, die an die Principalis nach Süden anstößt, ein 38 m
breiter Raum folgt, der frei von Kasernenbauten geblieben ist. Wahrscheinlich

Abb. 4. Schnitt durch die Porta Prätoria bei a—ß. Maßstab 1 : 200.

hat hier irgend ein größeres Gebäude gestanden. Wie weit die zahlreichen
Pfostenlöcher, die in diesem Raum liegen, zu dem Gebäude gehören, läßt
sich jetzt noch nicht sagen, da ein Teil derselben sicherlich vorgeschichtlich
(Spätlatene ?) ist. An den freien Raum stößt dann nach Süden zu wieder
eine 9 m breite Baracke. Darauf folgt ein 3,50 m breiter Zwischenraum,
schließlich eine 5,50 m breite Wallstraße und 4,50 m von der Straße ent-
fernt die Südmauer des Kastells, die hier nur 1,20 m bzw. 1,60 m breit ist.

Unabhängig von diesen Flächen und Schnitten wurde dann noch bei
der Frühjahrsausgrabung 1914 die Porta Praetoria des Kastells aufgegraben
(s. Abb. 3, 4). Das Tor ist ein Doppeltor, flankiert von zwei starken Türmen
E und F. Die breite Durchfahrt wird durch einen Mittelpfeiler G in zwei ein-
 
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