DOI Heft:
Heft XI (November 1908)
DOI Artikel:Arras, Paul: Dritter internationaler Kongress zur Förderung des Zeichenunterrichts, London 1908, [1]: Rundgang durch die Zeichenausstellung
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.31819#0123
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Abbildun
be-
die
Der
der
einen unbrauchbaren Stoff anklammert. Eine Weiter¬
gabenwerden hierbei den Schülern zugemutet. EinigeTöchterschulen haben richtige
Behandlung und korrekten Lehrgang, dagegen ist die persp. Unterweisung in den
meisten Fällen verkehrt, weil sie die Beobachtung nicht zu Hilfe nimmt. Als Anschau-
ungsmaterial für Kunstunterweisung dienen Photographien nach italienischen Meistern.
London. — Das Zeichnen auf der Unter- und Mittelstufe der Primär-
schulen lässt ein bestimmtes System schwer erkennen. Im Gegensatz zu den
Amerikanern lässt die Anwendung der Aquarellfarben den frischen, flotten Zug
vermissen. Auch ist die Einführung in das Körperzeichnen durchaus als verfehlt
zu betrachten, da sie sich an
führung des Gedächt¬
niszeichnens sucht man
vergebens. Die ge¬
schmacklose Anord¬
nung der Zeichnungen
auf der Fläche
einträchtigt sehr
Gesamtleistung.
Zeichenunterricht
Sekundär schulen
beginnt mit guten Pflan¬
zenstudien. Das Ge¬
dächtniszeichnen wird
sachgemäss weiterge¬
führt. Was die Mäd¬
chenklassen betrifft,
lagen verschiedene aus¬
geführte Arbeiten vor
(Stickereien), welche
aber besser in eine In¬
dustrieschule gehören.
Dem Unterricht fehlt
offenbar die solide
Grundlage und ein ge¬
ordneter Lehrgang. —
Altes und neues ist im
Widerstreit, ein un¬
sicheres Hin- und Her-
tasten, ohne die Neuer¬
ungen richtig erkannt
zu haben, macht sich
bemerkbar. Der ganze
Unterricht der höheren Schulen zeitigt einen schädlichen Dilettantismus. Die Craft-
Schools (Handwerkerschulen mit Werkstätten) erinnern im grossen und ganzen an
unsere Handarbeitskurse. Die Londoner Kunstschulen (ähnlich unseren Kunst-
gewerbeschulen) wie z. B. South Western Politechnic School of Art,
vertreten ein fleissiges Naturstudium; ein eigentlicher Lehrgang ist nicht zu
erkennen. Unter den ähnlichen Anstalten verdienen genannt zu werden: Regent
street Polytechnikum, Royal Female School of Art, Goldshmiths College, New
Cross, Camberwell School of Art and Craft, Nordhampton Institut.
Irland. -— Keinen solchen befriedigenden Eindruck machten die Arbeiten
Irlands. Die Elementarschulen zeigen mehr ein Gemisch von freiem und
gebundenem Zeichnen. Das figürliche Zeichnen in den Kunst- und Hand-
werkerschulen weist veraltete Technik auf. Die Plastik ist nur spärlich ver-
treten. Bemerkenswert sind die Kostümstudien in historischer Anordnung.
Schottland. — Die Behandlung des elementaren Zeichnens entspricht
unseren Anschauungen-, den durchweg guten Leistungen der Highes grad
Abbildun
be-
die
Der
der
einen unbrauchbaren Stoff anklammert. Eine Weiter¬
gabenwerden hierbei den Schülern zugemutet. EinigeTöchterschulen haben richtige
Behandlung und korrekten Lehrgang, dagegen ist die persp. Unterweisung in den
meisten Fällen verkehrt, weil sie die Beobachtung nicht zu Hilfe nimmt. Als Anschau-
ungsmaterial für Kunstunterweisung dienen Photographien nach italienischen Meistern.
London. — Das Zeichnen auf der Unter- und Mittelstufe der Primär-
schulen lässt ein bestimmtes System schwer erkennen. Im Gegensatz zu den
Amerikanern lässt die Anwendung der Aquarellfarben den frischen, flotten Zug
vermissen. Auch ist die Einführung in das Körperzeichnen durchaus als verfehlt
zu betrachten, da sie sich an
führung des Gedächt¬
niszeichnens sucht man
vergebens. Die ge¬
schmacklose Anord¬
nung der Zeichnungen
auf der Fläche
einträchtigt sehr
Gesamtleistung.
Zeichenunterricht
Sekundär schulen
beginnt mit guten Pflan¬
zenstudien. Das Ge¬
dächtniszeichnen wird
sachgemäss weiterge¬
führt. Was die Mäd¬
chenklassen betrifft,
lagen verschiedene aus¬
geführte Arbeiten vor
(Stickereien), welche
aber besser in eine In¬
dustrieschule gehören.
Dem Unterricht fehlt
offenbar die solide
Grundlage und ein ge¬
ordneter Lehrgang. —
Altes und neues ist im
Widerstreit, ein un¬
sicheres Hin- und Her-
tasten, ohne die Neuer¬
ungen richtig erkannt
zu haben, macht sich
bemerkbar. Der ganze
Unterricht der höheren Schulen zeitigt einen schädlichen Dilettantismus. Die Craft-
Schools (Handwerkerschulen mit Werkstätten) erinnern im grossen und ganzen an
unsere Handarbeitskurse. Die Londoner Kunstschulen (ähnlich unseren Kunst-
gewerbeschulen) wie z. B. South Western Politechnic School of Art,
vertreten ein fleissiges Naturstudium; ein eigentlicher Lehrgang ist nicht zu
erkennen. Unter den ähnlichen Anstalten verdienen genannt zu werden: Regent
street Polytechnikum, Royal Female School of Art, Goldshmiths College, New
Cross, Camberwell School of Art and Craft, Nordhampton Institut.
Irland. -— Keinen solchen befriedigenden Eindruck machten die Arbeiten
Irlands. Die Elementarschulen zeigen mehr ein Gemisch von freiem und
gebundenem Zeichnen. Das figürliche Zeichnen in den Kunst- und Hand-
werkerschulen weist veraltete Technik auf. Die Plastik ist nur spärlich ver-
treten. Bemerkenswert sind die Kostümstudien in historischer Anordnung.
Schottland. — Die Behandlung des elementaren Zeichnens entspricht
unseren Anschauungen-, den durchweg guten Leistungen der Highes grad