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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 24.1889

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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.6239#0322

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Nr. HO.

2^. Iahrgang.

l.888/89.

Aunstchronik

25. Iuli.

Wochenschrift für Aunst und Aunstgewerbe.

Ankündigungsblatt des Verbandes der deutschen Aunstgewerbevereine.

Herpusgeber:

Larl v. Lützow uud Arthur j)abst

wicn Nöln

Cheresianumgasse 25. Aaiser-Wilhelmsring 24.

Lxpedition:

Leipzig: L. A. Seemann, Gartenstr. is5. Berlin: w. ls. RLHl, Iägerstr. 7S.

Die Kunstchronik erscheint von Vktober bis Ende guni wöchentlich, im guli, August und Septeniber nur aller l4 Tage uild kostet in verbindung
mit dem Runstgewerbeblatt halbjährlich 6 Mark, ohne dasselbe ganzjährlich 8 Mark — gnserate, ä 50 für die dreispaltige s)etitzeile
nehmen außer der verlagshandlung die Annoncenexpeditionen von Haasenstein 6c vogler, Rud. Mosse u. s. w. an.

Nr. 41 der Knnstchronik crscheint am 8. Augnst.

gnhalt: Aorrespondenz aus Budapest. — Der klassische Bilderschatz. — Lter -s; Herdtle -s. — Der Erbauer des Aarlsruher Schlofses. — ^>reise
auf der ssariser weltausftellung. — Zlusstellung des Magdeburger 2<unstvereins. — Arupp-Denkmal in Lssen: Gebrnder Grimm-Denkmal
in tzanau; Sarkophag sür Aaiser wilhelm I.; Denkmälerchronik. — vermächtnis sür das Braunschweiger Museum; Huldigungsadreffen
zur wettinseier; vermächtnis sür die Dresdener Gemäldegalerie: s?orträtbüsten von R. tacher: Akademie der Aünfte in Berlin; Ankaus
alter Capifferien in Brüffel; L)erm. prell; j?reisverteilung in der Berliner akademischen Hochschule; Aruse's Marmorbüsten für das tzam-
burger Rathaus. — vom Aunftmarkt: Die holländischen Bilder der vente Secretan; versteigerung von Gemälden aus der Secretanschen
Sammlung in tondon. — Ankauf des Angelus von Millet. — Zeitschristen. — Inserate.

Aorrespondenz.

Budapest, Mitte Juni 1889.

Nicht weniger als 437 Neubauten befinden sich
gegenwärtig in der ungarischen Hauptstadt in der
Ausführung: wieder ein Beweis, daß Budapest einer
raschen Entwickelung entgegengeht, und daß die Geld-
mittel nicht allzn knapp zugemessen sind. Unter den
Neubauten nennen wir in der inneren Stadt die
Universität und das Sparkassengebäude in der Wiener-
straße, in der Leopoldstadt die Basilika, das neue
Reichstagspalais, das Justizpalais, eine andere Kirche
und eine Schule. — Die Verschönerungsarbeiten der
Kirche in der Elisabethstadt schreiten rnstig vorwärts;
die schmiedeeisernen Kandelaber, je auf 42 Gas-
flammen berechnet, sowie das stilgerechte Thor sind
bereits aufgestellt und gegenwärtig wird die Sakristei
restaurirt. — Außer den erwähnten Bauten bekommt
Budapest noch ein prachtvolles Palais für das Finanz-
ministerium, dessen Bau 1891 begonnen werden soll.

Ungarn besitzt noch immer keine Akademie der
bildenden Künste, sondern bloß eine Malerakademie,
an deren Spitze Prof. Julius Benczur steht. Nun-
mehr wird an die Gründung einer Bildhauerschule
geschritten, deren Bau in der Nähe der Malerschule
aufgeführt wird. Der Entwurf enthält ein großes
Atelier für Prof. Alois Strobl, der an die Spitze
der Bildhauerschule tritt, sowie mehrere kleinere
Ateliers sür die Schüler. Mit der Zeit hofft man
auch eine Architekturschule zu errichten, und somit
die Akademie vollständig zu machen. — Seitdem

Direktor Benczur über den Sommer nach Bayern
abgereist ist, leitet Prof. Julius Stettka die Anstalt.
Er und Alexander Bihäri sind mit der Ansführung
von Porträts beschäftigt, während Spänyik, ein
junges, strebsames Talent, eine historische Komposition
malt, und zwar die Begegnung des Generals Grafen
Wesselänyi mit der heldenmütigen Verteidigerin von
Schloß Muräny, der schönen Gräfin Maria Szächy.

Jn jüngster Zeit sind überhaupt einige sehr
interessante Porträts gemalt worden. Auf Bestellung
der reformirten Hochschule zu Nagy-Enyed malte
Nicolaus Barabäs das Porträt des einstigen Sieben-
bürgenfürsten Gabriel Bethlen, dessen altes Bildnis
die Walachen 1848 vernichtet haben. Der Fürst ist
stehend dargestellt, und zwar im Kostüm seiner Zeit.
Aus Jnventarien, Rechnungsbüchern und den Briefen
der Katharine von Brandenburg sind die Lieblings-
kleider des Fürsten bekannt. Jm Bilde trägt der
Fürst einen Kalpak aus schwarzem Sammet mit
Reiherfeder, einen kirschroten Schnürenrock, einen
Goldbrokatmantel, einen Säbel mit Türkisen besetzt
und einen Streitkolben in der Hand. Zur Seite
sieht man Bücher und einen Globus. Jm Hinter-
grunde befindet sich ein stilgerechter Bücherschrank,
seitwärts türkische Vorhänge. Das Gesicht ist nach
verschiedenen alten Stichen gemalt. — Ein Porträt
Franz Deäks für den Sitzungssaal der Stadt Fiume,
von demselben Künstler gemalt, stellt den Staats-
niann in einfacher schwarzer Kleidung dar, wie cr
eben im Parlament spricht.

Der Maler Leopold Horovitz, der durch das
 
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