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Deiikmkler und Neubauten. — Venmschte Nachrichten.
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Lionardo, serner Köpping und viele andere durch treffliche
Drucke vertreteiu Es sind im ganzen bei 60 Blätter aus-
gestellt. Von den zwei nach Angeli gestochenen Bildnissen
E. Maj. des Kaisers von Oesterreich, welche kürzlich voll-
endet und ebenfalls hier ausgestellt sind, rührt das größere
Blatt von L. Michalek her, das kleinere von Sonnen-
leiter; letzteres zeigt die reife abgeklärte Kunst des Meisters
in vollem Glanz. Einen besonders erfreulichen Eindruck
macht es, in der kleinen Ausstellung zahlreiche Original-
radirungen zu finden, da man ost die Befürcbtung ausge-
sprochen hat, daß die Radirung als Neproduktion im Laufe
der Zeit uoch mehr als bisher von den photochemijchen
Vervielfältignngen in den Hintergrund gedrängt werden
dürfte. An die Herkomerschen Originalradirungen schließen
sich Blätter von Kohnert, Mannfeld, Kaiser, Haig und
Stocombe an. Von letzterem Künstler sehen wir eine ganz
eigeuartig behandelte Wiuterlandschast, von Haig mehrere
Städtebilder. Als Curiosum fällt unter den fast durchaus
vortrefflichen Arbeiten, die Artaria ausgewählt hat, die Ra-
dirung von Leon Bonnat aus; sie beweist, daß auch die
größten Virtuosen mit dem Pinsel uicht immer auch solche
mit der Radirnadel sind. Zwei vielbewunderte Zierden der
Ausstellung sind Aseister Ungers Probedruck nach einem
der schönsten Rubensbilder in Wien, dem Bildnis der zwei
Söhne des Meisters in der Liechtensteingalerie, und die Ra-
dirung nach dem schönen Hals in derselben GemälSesammlung.
Als ein künstlerischer Nachklang der Maria-Theresia-Aus-
stelluug ist das Älatt vou I. Groh zu betrachten, welches
dem Bildnis der grvßen Kaiserin von Meytens aus dem
Schlosse Schö.nbrunn in jeder Äeziehung gerecht wird. Auch
das Blatt nach dem Bellini'schen Loredan in London von
Le Rat ist eine hübsche Erscheinung. Endlich sind W.
Woernle, W. Hecht und Raab (Vater und Tochter) mit
einer Auswahl vorzüglicher Radirungen vertreten.
Die nächskjährige akadcmische Kunstausstcllung in
Berlin siudci von Mitte August bis Ansang Oktober im
Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof statt.
Dcnkmäler und Neubauten.
Zuni Ludwig-Richter-Dcnkmal sür Dresden hat der
König von Sachsen lOUO Mark gespendet.
II. .1. Schefsel-Denkmal für Karlsruhc. Jnsvlge des im
Juni 1888 ausgeschriebenen Wettbewerbs zur Errichtung
eines Denkmals für Jojeph Victor von Scheffel waren zur
bestimmten Zeit 17 Modelle eingesandt worden; am 10.
Dezember versammelte sich das Preisgericht und einigte sich
zu folgendem Spruch: I. Preis lSOO M. dem Modell „Mitt-
nau" von Professor Adolf Heer-Karlsruhe. II. Preis looo M.
dem Mvdell „Oelzweig" von Professor Herrmann Volz-
Karlsruhe. III. Preis 500 M. dem Modell „Büste" von
Bildhauer Bolke-Karlsruhe. Eine besondere Befriedigung
äußerte das Preisgericht über die namhafte Zahl ansprechen-
der Modelle und das sichtliche Bestreben der beteiligten
Künstler, der Eigenart des Dichters, sowie sie noch im frischen
Andenken der Zeitgenossen lebt, gerecht zu werden. Das
Modell „Mittnau" stellt den Dichter als Wanderer im
Neisegewand dar, mit Joppe, Hut, Plaid und hohen Stie-
feln, die rechte Hand in die Seite gestützt, die linke ein
Skizzenbuch haltend, den Blick in die Ferne gerichtet; die
Figur, stehend, flott und sicher in Bewegung und Ausfüh-
rung, hat ein durchaus vornehmes Gepräge; trotzdem die statt-
liche Gestalt dem reiferen Mannesalter angehört, liegt in
dem Ganzen ein Nachklang der fröhlichen Studentenzeit, und
die Frische und Entschiedenheit der Behandlung gewmnt den
Beschauer im ersten Augenblick. Der untere Teil des
Postaments ist in der Ausladung minder schwer zu wünschen,
sowie auch die Zahl der Treppenstufen beschränkt werden
dürste. — Bei dem Modell „Oelzweig" hat die schöne Alle-
aorie bei der plastisch sein durchgebildeten, am Fuße des
Postaments anqelehnten weiblichen Gestalt lebhaften Beifall
erweckt. Die Porträtähnlichkeit der Büste. des Dichters ist
hingegen trotz der geschickten Behandlung nicht dem Zwecke
eines Denkmals geniigend. — Bei dem Modell „Büste" ist
die Silhouette des Ausbaues als eine glückliche zu bezeichnen.
Die realistische Figur des Trompeters besindet sich in einem
gewissen Gegensatz mitder gegenüberstehenden zweiten Sockel-
pgur, der idealen Frauengestalt der Frau Aventiure, welche
diej Büste Scheffels bekränzt; auch tväre bei der letzteren eiiie
schärfer ausgeprägte Porträtähnlichkeit wünschenswert. -"7
Die übrigen Projekte müssen wir des beschränkten Raumes
wegen unberücksichtigt lassen. Zu erwähnen bleibt noch,
daß nach Durchsicht der beigelegten Kostenanschläge jeder der
durch Preise ausgezeichneten Entwürfe mit der für das
Denkmal bestimmten Summe von 40 000 M. zur Ausführung
gelangen kann. Bezüglich der Uebertragung der Denkmals-
ausführung hat sich das Komitee die endgültige freie Eut-
schließung vorbehalten.
ll) Das Grillparzer-Monument in Wien ist so gut wie
vollendet. Vor kurzem wurde die von Pros. KundmauU
modellirte Hauptfigur in der Nische des vom Architekteu
Baron Hasenauer cntworfenen Halbrundes aufgestellt-
Seitlich in die Mauer des Hemicykles sind auch schon die
Weyrschen Reliefs eingefügt, links die Scenen aus der Ahu-
frau, aus Traum ein Leben und aus König Ottokars Glü»
und Ende, rechts die Reliefs zu Sappho, Medea und zu des
Meeres und der Liebe Wellen. Auch die zwei Weprscheu
Putti die oben im Giebelfelde die Inschrifttafel mit deM
Namen des Dichters tragen, beleben schon den Ausbau, aN
dem cigcntlich nur mehr geglättet wird. Ileber die meistcu
dieser Skulpturen hat die „Kunstchronik" schon mehrinals
Bericht erstattet. Bezüglich des Materials, aus dem das
Denkmal gefertigt ist, erwähnen wir, daß für die ArchitektUs'
meist (grauer) Sterzinger Marmor verwendet worden ist-
Das Basament mit den Stusen ist aus Mauthausener Granit,
die Figuren sind aus (weißem) Laaser Marmor. Die Auf-
stellung sowie die Steinmetzarbeiten an der Architektur'
wurden unter Leitung des Baurates Böck von der Union-
baugesellschast ausgeführt. Wien gewinnt durch das Grill-
parzerdenkmal, das läßt sich schon heute sagen, eine Sehens-
würdigkeit ersten Ranges.
dj Der Neubau der beiden Hosmuseen in Wicn ist >w
wesentlichen seit längerer Zeit vollendet. Die künstlerischr
Ausschmückung und die Aufstellung der Gegenstände in dew
Museum für die naturgeschichtlichen Sammlungen ist m>>
Ausnahme des mittleren Kuppelbaues so weit vorgeschritten,
daß an die Eröffnung dieser Sainmlungen im Laufe vou
1889 gedacht werden 'kann. Hinsichtlich des Gebäudes fiM
die kaiserl. Kunstsammlungen wären solchc Hossnungen noch
unbegründet, da mit der Neuaufstellung derselben kaum der
Ansang gemacht ist. ^Zm neuen Hause befindet sich (außer
einigen antiken Jnschriftsteinen und Skulpturen) noch nichM
als die Waffensammlung, deren neue Anordnung gegen-
wärtig in Angriff genommen wird. Die Abteilung der
Waffen umsaßt die hochbedeutende Sainmlung, die bis vor
kurzem im Wiener Arsenal aufaestellt war, und die bekanute
Waffensammlung des unteren Belvedere. Vereinigt werdeu
beide ein Ganzes von seltenem Reichtum und Glanz bilden-
Das untere Belvedere ist wegen der Uebertragung der Waffe»
nnd des bevorstehenden Transportes der übrigen Bestand-
teile der Sammlung 'im Herbst 1888 für den öffentlicheU
Besuch geschlossen worden. Es ist kein Zweisel, daß noal
manches Jahr verfließen wird, bevor die sämtlichen ver-
einigten kaiserlichen Kunstsammlungen dem Publikuin zm
gänglich werden.
Vermischte Nachrichten.
^tt. Stuttgart.Am 24. November veranstaltete die BaU-
gewerkschule in Gemeinschaft mit früheren Schülern uiw
verstärkt durch ln die Praxis übergegangene Vertreter der
Baugewerbe zu Ehren des 70. Gevurtsfestes des HofbaU-
direktors und Vorstandes der Baugewerkschule Josepo
von Egle einen aus mehr als 1200 Teilnehmern bestehem
den Fackelzug, an den sich ein Bankett im Saale der Lieder-
halle anschloß. Die Feier verlief in glänzender Weise.
Die Verträgc über dic Ausführung ter Kölner Toin-
thüren sind, wie die' Kölnische Volkszeitung mitteilt, mit deU
Künstlern Mengelberg und Proseffor Schneider abge-
schloffen worden.
L. Aus Brcmen. Unserem prächtigen Rathaussaale,
dessen Schnitzwerk in Ortweins Renaissancepublikation aus
Zeichnungen von Mittelsdorf in weitesten Kreisen bekanut
geworden ist, droht die Gefahr, verrestaurirt zu werden. VM
einigen Jahren ist der erste Mißklang in die Harmonie det
künstlerischen Ausstattung gekommen durch Aufstellung eines
Deiikmkler und Neubauten. — Venmschte Nachrichten.
2«»^
Lionardo, serner Köpping und viele andere durch treffliche
Drucke vertreteiu Es sind im ganzen bei 60 Blätter aus-
gestellt. Von den zwei nach Angeli gestochenen Bildnissen
E. Maj. des Kaisers von Oesterreich, welche kürzlich voll-
endet und ebenfalls hier ausgestellt sind, rührt das größere
Blatt von L. Michalek her, das kleinere von Sonnen-
leiter; letzteres zeigt die reife abgeklärte Kunst des Meisters
in vollem Glanz. Einen besonders erfreulichen Eindruck
macht es, in der kleinen Ausstellung zahlreiche Original-
radirungen zu finden, da man ost die Befürcbtung ausge-
sprochen hat, daß die Radirung als Neproduktion im Laufe
der Zeit uoch mehr als bisher von den photochemijchen
Vervielfältignngen in den Hintergrund gedrängt werden
dürfte. An die Herkomerschen Originalradirungen schließen
sich Blätter von Kohnert, Mannfeld, Kaiser, Haig und
Stocombe an. Von letzterem Künstler sehen wir eine ganz
eigeuartig behandelte Wiuterlandschast, von Haig mehrere
Städtebilder. Als Curiosum fällt unter den fast durchaus
vortrefflichen Arbeiten, die Artaria ausgewählt hat, die Ra-
dirung von Leon Bonnat aus; sie beweist, daß auch die
größten Virtuosen mit dem Pinsel uicht immer auch solche
mit der Radirnadel sind. Zwei vielbewunderte Zierden der
Ausstellung sind Aseister Ungers Probedruck nach einem
der schönsten Rubensbilder in Wien, dem Bildnis der zwei
Söhne des Meisters in der Liechtensteingalerie, und die Ra-
dirung nach dem schönen Hals in derselben GemälSesammlung.
Als ein künstlerischer Nachklang der Maria-Theresia-Aus-
stelluug ist das Älatt vou I. Groh zu betrachten, welches
dem Bildnis der grvßen Kaiserin von Meytens aus dem
Schlosse Schö.nbrunn in jeder Äeziehung gerecht wird. Auch
das Blatt nach dem Bellini'schen Loredan in London von
Le Rat ist eine hübsche Erscheinung. Endlich sind W.
Woernle, W. Hecht und Raab (Vater und Tochter) mit
einer Auswahl vorzüglicher Radirungen vertreten.
Die nächskjährige akadcmische Kunstausstcllung in
Berlin siudci von Mitte August bis Ansang Oktober im
Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof statt.
Dcnkmäler und Neubauten.
Zuni Ludwig-Richter-Dcnkmal sür Dresden hat der
König von Sachsen lOUO Mark gespendet.
II. .1. Schefsel-Denkmal für Karlsruhc. Jnsvlge des im
Juni 1888 ausgeschriebenen Wettbewerbs zur Errichtung
eines Denkmals für Jojeph Victor von Scheffel waren zur
bestimmten Zeit 17 Modelle eingesandt worden; am 10.
Dezember versammelte sich das Preisgericht und einigte sich
zu folgendem Spruch: I. Preis lSOO M. dem Modell „Mitt-
nau" von Professor Adolf Heer-Karlsruhe. II. Preis looo M.
dem Mvdell „Oelzweig" von Professor Herrmann Volz-
Karlsruhe. III. Preis 500 M. dem Modell „Büste" von
Bildhauer Bolke-Karlsruhe. Eine besondere Befriedigung
äußerte das Preisgericht über die namhafte Zahl ansprechen-
der Modelle und das sichtliche Bestreben der beteiligten
Künstler, der Eigenart des Dichters, sowie sie noch im frischen
Andenken der Zeitgenossen lebt, gerecht zu werden. Das
Modell „Mittnau" stellt den Dichter als Wanderer im
Neisegewand dar, mit Joppe, Hut, Plaid und hohen Stie-
feln, die rechte Hand in die Seite gestützt, die linke ein
Skizzenbuch haltend, den Blick in die Ferne gerichtet; die
Figur, stehend, flott und sicher in Bewegung und Ausfüh-
rung, hat ein durchaus vornehmes Gepräge; trotzdem die statt-
liche Gestalt dem reiferen Mannesalter angehört, liegt in
dem Ganzen ein Nachklang der fröhlichen Studentenzeit, und
die Frische und Entschiedenheit der Behandlung gewmnt den
Beschauer im ersten Augenblick. Der untere Teil des
Postaments ist in der Ausladung minder schwer zu wünschen,
sowie auch die Zahl der Treppenstufen beschränkt werden
dürste. — Bei dem Modell „Oelzweig" hat die schöne Alle-
aorie bei der plastisch sein durchgebildeten, am Fuße des
Postaments anqelehnten weiblichen Gestalt lebhaften Beifall
erweckt. Die Porträtähnlichkeit der Büste. des Dichters ist
hingegen trotz der geschickten Behandlung nicht dem Zwecke
eines Denkmals geniigend. — Bei dem Modell „Büste" ist
die Silhouette des Ausbaues als eine glückliche zu bezeichnen.
Die realistische Figur des Trompeters besindet sich in einem
gewissen Gegensatz mitder gegenüberstehenden zweiten Sockel-
pgur, der idealen Frauengestalt der Frau Aventiure, welche
diej Büste Scheffels bekränzt; auch tväre bei der letzteren eiiie
schärfer ausgeprägte Porträtähnlichkeit wünschenswert. -"7
Die übrigen Projekte müssen wir des beschränkten Raumes
wegen unberücksichtigt lassen. Zu erwähnen bleibt noch,
daß nach Durchsicht der beigelegten Kostenanschläge jeder der
durch Preise ausgezeichneten Entwürfe mit der für das
Denkmal bestimmten Summe von 40 000 M. zur Ausführung
gelangen kann. Bezüglich der Uebertragung der Denkmals-
ausführung hat sich das Komitee die endgültige freie Eut-
schließung vorbehalten.
ll) Das Grillparzer-Monument in Wien ist so gut wie
vollendet. Vor kurzem wurde die von Pros. KundmauU
modellirte Hauptfigur in der Nische des vom Architekteu
Baron Hasenauer cntworfenen Halbrundes aufgestellt-
Seitlich in die Mauer des Hemicykles sind auch schon die
Weyrschen Reliefs eingefügt, links die Scenen aus der Ahu-
frau, aus Traum ein Leben und aus König Ottokars Glü»
und Ende, rechts die Reliefs zu Sappho, Medea und zu des
Meeres und der Liebe Wellen. Auch die zwei Weprscheu
Putti die oben im Giebelfelde die Inschrifttafel mit deM
Namen des Dichters tragen, beleben schon den Ausbau, aN
dem cigcntlich nur mehr geglättet wird. Ileber die meistcu
dieser Skulpturen hat die „Kunstchronik" schon mehrinals
Bericht erstattet. Bezüglich des Materials, aus dem das
Denkmal gefertigt ist, erwähnen wir, daß für die ArchitektUs'
meist (grauer) Sterzinger Marmor verwendet worden ist-
Das Basament mit den Stusen ist aus Mauthausener Granit,
die Figuren sind aus (weißem) Laaser Marmor. Die Auf-
stellung sowie die Steinmetzarbeiten an der Architektur'
wurden unter Leitung des Baurates Böck von der Union-
baugesellschast ausgeführt. Wien gewinnt durch das Grill-
parzerdenkmal, das läßt sich schon heute sagen, eine Sehens-
würdigkeit ersten Ranges.
dj Der Neubau der beiden Hosmuseen in Wicn ist >w
wesentlichen seit längerer Zeit vollendet. Die künstlerischr
Ausschmückung und die Aufstellung der Gegenstände in dew
Museum für die naturgeschichtlichen Sammlungen ist m>>
Ausnahme des mittleren Kuppelbaues so weit vorgeschritten,
daß an die Eröffnung dieser Sainmlungen im Laufe vou
1889 gedacht werden 'kann. Hinsichtlich des Gebäudes fiM
die kaiserl. Kunstsammlungen wären solchc Hossnungen noch
unbegründet, da mit der Neuaufstellung derselben kaum der
Ansang gemacht ist. ^Zm neuen Hause befindet sich (außer
einigen antiken Jnschriftsteinen und Skulpturen) noch nichM
als die Waffensammlung, deren neue Anordnung gegen-
wärtig in Angriff genommen wird. Die Abteilung der
Waffen umsaßt die hochbedeutende Sainmlung, die bis vor
kurzem im Wiener Arsenal aufaestellt war, und die bekanute
Waffensammlung des unteren Belvedere. Vereinigt werdeu
beide ein Ganzes von seltenem Reichtum und Glanz bilden-
Das untere Belvedere ist wegen der Uebertragung der Waffe»
nnd des bevorstehenden Transportes der übrigen Bestand-
teile der Sammlung 'im Herbst 1888 für den öffentlicheU
Besuch geschlossen worden. Es ist kein Zweisel, daß noal
manches Jahr verfließen wird, bevor die sämtlichen ver-
einigten kaiserlichen Kunstsammlungen dem Publikuin zm
gänglich werden.
Vermischte Nachrichten.
^tt. Stuttgart.Am 24. November veranstaltete die BaU-
gewerkschule in Gemeinschaft mit früheren Schülern uiw
verstärkt durch ln die Praxis übergegangene Vertreter der
Baugewerbe zu Ehren des 70. Gevurtsfestes des HofbaU-
direktors und Vorstandes der Baugewerkschule Josepo
von Egle einen aus mehr als 1200 Teilnehmern bestehem
den Fackelzug, an den sich ein Bankett im Saale der Lieder-
halle anschloß. Die Feier verlief in glänzender Weise.
Die Verträgc über dic Ausführung ter Kölner Toin-
thüren sind, wie die' Kölnische Volkszeitung mitteilt, mit deU
Künstlern Mengelberg und Proseffor Schneider abge-
schloffen worden.
L. Aus Brcmen. Unserem prächtigen Rathaussaale,
dessen Schnitzwerk in Ortweins Renaissancepublikation aus
Zeichnungen von Mittelsdorf in weitesten Kreisen bekanut
geworden ist, droht die Gefahr, verrestaurirt zu werden. VM
einigen Jahren ist der erste Mißklang in die Harmonie det
künstlerischen Ausstattung gekommen durch Aufstellung eines