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Einfache Möbel der italienischen Renaiffance,
Unter diesen Möbeln ist der Schreibtisch
(Fig. 1) das vornehmste. Es ist wohl zweifels-
ohne Florentiner Arbeit ans der Zeit nm 1500.
Von den typischen, ans der Antike abgeleiteten
Architekturformen enihält er nichts als die
Lowenfüße und eiuige Glieder im Hauptgesims.
Der Aufbau selbst ist ohne alle architektonischen
Zuthaten rein tischlermäßig ausgeführt. Rah-
nienwerk nnd Füllung bilden die stehenden
Nußholzes haben keinerlei weitere Berzieruug
erhalten, Hespen und Schlüssellöcher sind neben-
sächlich behandelt. Der obere Teil ist — ganz
nach Art unserer älteren Schreibsekretäre —
mit einer Platte verschlossen, welche zum Schrei-
ben niedergelassen wird, der Körper des Ober-
teiles zeigt sich dann mit einer Menge kleiner
Schubladen in einfacher Anordnung ausgestattet.
Der vierthürige Schrank (Fig. 2), ebenfalls
Fig. i>. Stuhl. Floreuz um 1S00. lH> UVSt Sitz-H. 0.!>g.>
Flächen und Thüren, das Rahmenwerk erhält aus italienischem Nußholz gearbeitet und fast
ein überall gleichmäßig wiederkehrendes Flecht- von gleicher Größe wie der Schreibschrauk
band, welches dnrch leichte Vergoldung der Fig. 1, ist ebenfalls in Florenz erworben und
führenden Linien zierlich herausgehoben ist. wahrscheinlich auch dort entstanden. Er ist etwas
Der Ansatz des oberen Teiles ist durch eiue jünger, aber jedenfalls auch noch aus dem sech-
Wellenlinie, der Abfall und die Auskragnng zehnteu Jahrhundert. Der Aufbau ist hier
durch die bekannten überfallenden Blattreihen schou völlig architektvnisch mit Säulen und
bezeichnet, zu beachten ist die fein profilirte Gebälk, aber diese Bauformen sind doch mit
Deckplatte. Die glntten Flächen des braunen großer Akäßigung herabgemindert zu tischler-
Einfache Möbel der italienischen Renaiffance,
Unter diesen Möbeln ist der Schreibtisch
(Fig. 1) das vornehmste. Es ist wohl zweifels-
ohne Florentiner Arbeit ans der Zeit nm 1500.
Von den typischen, ans der Antike abgeleiteten
Architekturformen enihält er nichts als die
Lowenfüße und eiuige Glieder im Hauptgesims.
Der Aufbau selbst ist ohne alle architektonischen
Zuthaten rein tischlermäßig ausgeführt. Rah-
nienwerk nnd Füllung bilden die stehenden
Nußholzes haben keinerlei weitere Berzieruug
erhalten, Hespen und Schlüssellöcher sind neben-
sächlich behandelt. Der obere Teil ist — ganz
nach Art unserer älteren Schreibsekretäre —
mit einer Platte verschlossen, welche zum Schrei-
ben niedergelassen wird, der Körper des Ober-
teiles zeigt sich dann mit einer Menge kleiner
Schubladen in einfacher Anordnung ausgestattet.
Der vierthürige Schrank (Fig. 2), ebenfalls
Fig. i>. Stuhl. Floreuz um 1S00. lH> UVSt Sitz-H. 0.!>g.>
Flächen und Thüren, das Rahmenwerk erhält aus italienischem Nußholz gearbeitet und fast
ein überall gleichmäßig wiederkehrendes Flecht- von gleicher Größe wie der Schreibschrauk
band, welches dnrch leichte Vergoldung der Fig. 1, ist ebenfalls in Florenz erworben und
führenden Linien zierlich herausgehoben ist. wahrscheinlich auch dort entstanden. Er ist etwas
Der Ansatz des oberen Teiles ist durch eiue jünger, aber jedenfalls auch noch aus dem sech-
Wellenlinie, der Abfall und die Auskragnng zehnteu Jahrhundert. Der Aufbau ist hier
durch die bekannten überfallenden Blattreihen schou völlig architektvnisch mit Säulen und
bezeichnet, zu beachten ist die fein profilirte Gebälk, aber diese Bauformen sind doch mit
Deckplatte. Die glntten Flächen des braunen großer Akäßigung herabgemindert zu tischler-