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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 3.1892

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Moser, Ferdinand: Barock, Rokoko und Zopf im heutigen kunstgewerblichen Unterricht
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https://doi.org/10.11588/diglit.4888#0090

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BAROCK, ROKOKO UND ZOPF.

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den, denn je strenger sich Architektur und Orna-
mentik in gewisse Gesetze fügen, desto leichtfass-
licher sind sie auch für den mittelmäßig begahten
Schüler. Mit letzteren müssen wir rechnen, mag
man einwenden, was nur immer. Es wird nicht

Man hat da wohl wiederholt den Versuch ge-
macht, einfache Geräte, Möbel etc. im Charakter
dieser Stile zu entwerfen und anzufertigen; der Er-
folg war, selbst wenn ein bedeutender Künstler sich
um die Sache angenommen hatte, zum mindesten

Fig. 3. Giebelbekrönimg. Kgl. Schloss Sokleißheim.
Stil Ludwigs XIV.

Fig. 1. Pilaster für Malerei. Stil Ludwigs XIV.

Fig. 4. Detail von einem Tabernakel in Ottobeuren.
Stil Ludwigs XV.

allzu schwierig sein, auch mit ihnen auf beschränk-
tem Gebiete erfreuliche Erfolge zu erzielen.

Anders verhält es sich schon mit jener Spätre-
naissance, welche man den Stil Ludwigs XIV. ge-
tauft hat, dem Barock- oder gar mit dem Rokoko-
stil (Regence und Louis XV.).

für Leute „ohne Brille", ein sehr fragwürdiger. Man
hat es eben mit Prunkstilen zu thun, welche im
bürgerlichen Heim nicht recht Verwendung finden
können, wollen wir nicht zu der Nüchternheit des
Hausrats unserer Urgroßeltern, dessen geschweifte
Kommoden etc. uns noch in Erinnerung stehen
 
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