DIE NEUE BERLINER SYNAGOGE. Frauen-Vorhalle. Emporen-Geschoß
ARCHITEKT EHRENFRIED HESSEL-BERLIN
Geschlechtern durchgeführt. Die Plätze der
Männer nehmen gewöhnlich das eigentliche
Schiff, die der Frauen aber die Emporen ein,
die infolgedessen eine viel größere Tiefe und
Weite als in den christlichen Gemeindehäusern
erhalten müssen. Aus dem Garderobenvorraum
des Erdgeschosses tritt man in den eigentlichen
Betraum, dieser besteht aus einem 13 m i. L.
breiten Mittelschiff und 2 Seitenschiffen, die über
den Emporen je 6, 15 1. Breite zeigen. Das
Mittelschiff bilden drei im Grundriß quadratische
Joche, über die sich in beträchtlicher Höhe drei
Kuppeln von je 13 m Spannweite wölben. Die
Seitenschiffe überspannen oberhalb der Emporen
quer gestellte Tonnen, die sich mit der Stirn-
wand einmal an die Außenwand und dann an
die Pendantivbögen der Mittelkuppeln lehnen,
und unter den Emporen längsgespannte Tonnen,
in die sich die Stichkappen der Fenster ein-
schneiden.
Die tiefe Chornische schließt im Osten das
Mittelschiff ab. In ihr staffeln sich hinterein-
ander die durch den Ritus verlangten Estraden.
Das erste, um 6 Stufen erhöhte Podium trägt
den Vorbetertisch, das zweite schmückt ein
baldachinartiger, säulengetragener Kuppelbau aus
Cottaer Sandstein, vor dem sich die Kanzel
erhebt. Der Kuppelbau gibt den Durchblick
nach der Tür des Allerheiligsten frei, die mit
ihrem reichgeschmückten Vorhange die Mittel-
achse zu einem würdigen Abschluß bringt.
Im oberen Teile der Chornische ist die Empore
für den Sängerchor und die Orgel eingebaut,
die demnach in das Gesicht der Gemeinde tritt.
Die von Walker in Ludwigsburg gelieferte Orgel
hat eine ganz außerordentliche Klangwirkung.
Überhaupt sei hervorgehoben, daß die Akustik
des Kirchenraumes eine ganz vorzügliche ist.
An den Chor schließen sich nach Osten die
nötigen Sakristei-Nebenräume, die ebenso,
wie die Treppe zur Sängertribüne, von dem
Bauwich im Süden aus zugänglich sind.
Während auf den Längsseiten des Haupt-
schiffes nur einfache Emporen angeordnet sind,
sind diese auf der westlichen Schmalseite ge-
doppelt. Vor diesen den Frauen zugewiesenen
Emporenplätzen ist im ersten Obergeschoß ein
geräumiger Vorraum mit Garderoben angeordnet.
DIE KUNSTWELT II, 1
33
ARCHITEKT EHRENFRIED HESSEL-BERLIN
Geschlechtern durchgeführt. Die Plätze der
Männer nehmen gewöhnlich das eigentliche
Schiff, die der Frauen aber die Emporen ein,
die infolgedessen eine viel größere Tiefe und
Weite als in den christlichen Gemeindehäusern
erhalten müssen. Aus dem Garderobenvorraum
des Erdgeschosses tritt man in den eigentlichen
Betraum, dieser besteht aus einem 13 m i. L.
breiten Mittelschiff und 2 Seitenschiffen, die über
den Emporen je 6, 15 1. Breite zeigen. Das
Mittelschiff bilden drei im Grundriß quadratische
Joche, über die sich in beträchtlicher Höhe drei
Kuppeln von je 13 m Spannweite wölben. Die
Seitenschiffe überspannen oberhalb der Emporen
quer gestellte Tonnen, die sich mit der Stirn-
wand einmal an die Außenwand und dann an
die Pendantivbögen der Mittelkuppeln lehnen,
und unter den Emporen längsgespannte Tonnen,
in die sich die Stichkappen der Fenster ein-
schneiden.
Die tiefe Chornische schließt im Osten das
Mittelschiff ab. In ihr staffeln sich hinterein-
ander die durch den Ritus verlangten Estraden.
Das erste, um 6 Stufen erhöhte Podium trägt
den Vorbetertisch, das zweite schmückt ein
baldachinartiger, säulengetragener Kuppelbau aus
Cottaer Sandstein, vor dem sich die Kanzel
erhebt. Der Kuppelbau gibt den Durchblick
nach der Tür des Allerheiligsten frei, die mit
ihrem reichgeschmückten Vorhange die Mittel-
achse zu einem würdigen Abschluß bringt.
Im oberen Teile der Chornische ist die Empore
für den Sängerchor und die Orgel eingebaut,
die demnach in das Gesicht der Gemeinde tritt.
Die von Walker in Ludwigsburg gelieferte Orgel
hat eine ganz außerordentliche Klangwirkung.
Überhaupt sei hervorgehoben, daß die Akustik
des Kirchenraumes eine ganz vorzügliche ist.
An den Chor schließen sich nach Osten die
nötigen Sakristei-Nebenräume, die ebenso,
wie die Treppe zur Sängertribüne, von dem
Bauwich im Süden aus zugänglich sind.
Während auf den Längsseiten des Haupt-
schiffes nur einfache Emporen angeordnet sind,
sind diese auf der westlichen Schmalseite ge-
doppelt. Vor diesen den Frauen zugewiesenen
Emporenplätzen ist im ersten Obergeschoß ein
geräumiger Vorraum mit Garderoben angeordnet.
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