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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 2.1912-1913

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Doering, Oskar: Albin Egger-Lienz
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https://doi.org/10.11588/diglit.21776#0125

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ALBIN EG GER - LI ENZ

TEUFEL UND SAEMAXN.UäOLGEMALDE ALBIN EGGER-LIENZ

und eine ganz kleine Koketterie in dem Mädchen- die Interpretation der besonderen Art des In-
bilde aus, wie prächtig in dem andern die dividuums, bei weitaus der Mehrzahl nichts als
selbstbewußte, dabei so herzig fröhliche Art die Kopie der Wirklichkeit,
eines frischen Bübleins, wie fragend sucht das Aber ein Meister wie Egger muß doch immer
große Auge nach der Ergründung des vielen wieder ins Große gehen. Eine Aufgabe glän-
Wunderbaren, das die enge und die weite zender Art ward ihm für das Wiener Rathaus
Welt bietet. Charakterstücke tiefgründiger Art zuteil. Daselbst hat er den Einzug der Nibe-
sind auch Eggers Bildnisse älterer Personen, lungen geschildert, in einfachen, wuchtigen
gelegentlich versehen mit der Symbolisierung Linien, und unter Beschränkung des Kolorits
der den Betreffenden kennzeichnenden Tätigkeit tritt auf Schwarz, Weiß und Zinnoberrot, dazu
und Umgebung; ich gedenke eines Selbst- noch Gold. Großzügig, monumental ist die
porträts mit der Andeutung einer Alpenhütte Wirkung, dabei sind die Personen sehr scharf
im Hintergrunde. So spricht sich die Grund- charakterisiert und in wirkungsvollen Gegen-
idee der Egger'schen Art, das Spezielle als satz gestellt. Die Monumentalkunstausstellung
Ausdruck des Allgemeinen zu erfassen, auch zu Dresden, die dieses Werk zeigte, brachte
beim scheinbar Speziellsten, dem Bildnisse, aus. auch Eggers neueste Schöpfung. Er nennt sie
Bei wie vielen Malern ist es im besten Falle „Das Leben". Welches Leben konnte ihm die

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