Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 2.1912-1913

DOI Artikel:
Westheim, Paul: Kunst- und Gesellschaftsordnung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.21776#0252

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
KUNST UND GESELLSCHAFTSORDNUNG

strahlen hineinleuchtet in eine noch unerfaßte dient, dient er aus Begeisterung. Sein Zweck
Welt. Wenn Millets Bauern, Meuniers Arbeiter- ist stets ein künstlerischer. Er sucht, um ihn
gestalten oder die Radierungen der Kollwitz durchzusetzen, den Bundesgenossen, den die
geschätzt sind, so sind sie es als Vorläufer gleichen Ideale beseelen, und wenn er, wie es
einer natürlichen Entwicklung zur sozialen bei den Elementargeistern fast ausnahmslos der
Milieuschilderung. Fall gewesen, sie da findet, wo eine aufstrebende
Die Tatsache, daß der schöpferische Geist Volksschicht sich gegen die alten hemmenden
sich immer dahin stellte, wo er die frische Gewalten durchzusetzen sucht, so wird er zum
Kraft am lebendigsten sprudeln sah, ist nicht Bannerträger, der mehr als einmal in der Welt-
dahin zu verstehen, daß er sich von irgend- geschichte das Stichwort geben konnte. Ganz
welchen Machtbegriffen in Banden schlagen gleich, an wessen Seite er sein Herzblut ver-
läßt. In vollster Freiheit muß er seine spritzte, nicht um der Agitation, ganz allein
Sympathie verschenken können und wo er um der Kunst willen gab und gibt er es hin.

strasse in birmingham. handzeichnung hans bernoulli

202
 
Annotationen