Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 2.1912-1913
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Oswald, Hugo: Gedanken über Kunst und Kunstwerk
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Notizen.
Die vier Porträts von Max Slevogt, die wir
in diesem Heft zum ersten Mal veröffentlichen
— dank des Entgegenkommens ihres Besitzers,
Herrn E. Zaeslein-Berlin-Grunewald — sind frühe
Münchener Bilder des Künstlers und als solche
besonders von Interesse. Karl Voll schreibt in
seinem Buche über Slevogt über dessen Früh-
werke, die heute besonders geschätzt werden:
„Sie sind gewiß von Anbeginn im Wesentlichen
farbig gedacht; aber die Schönheit der Farbe
hat sich doch erst im Laufe der Jahre heraus-
gestellt. Slevogts Bilder wachsen farbig, wie man
zu sagen pflegt, außerordentlich gut zusammen.
Wenn sie einige Jahre alt sind und das Material
sozusagen nicht mehr nach der Tube riecht, dann
erst kommt die Intension des Künstlers ganz
klar heraus." Das ist namentlich bei dem frühen
Selbstporträt des Künstlers und dem Bildnis des
alten Mannes der Fall.
Eine Feuerbach-Mappe ist im Verlage von Jos.
Scholz, Mainz, erschienen. Sie enthält siebzehn
gut reproduzierte Bilder des Meisters und gibt so
einen Eindruck von seinem Schaffen, der, wenn
er auch kein vollständiger sein kann, doch nicht
oberflächlich ist. Die Bilder sind trefflich aus-
gewählt und vermitteln das Bewußtsein von jener
Grundnote in Feuerbachs Leben und Werk: daß
ihm die Antike Erlebnis war. Die Mappe ist zur
Popularisierung seiner Kunst, namentlich da ihr
Preis ein ganz niedriger ist, recht geeignet. Es
sei dabei darauf hingewiesen, daß die beiden
literarischen Hauptwerke über den Künstler
(„Vermächtnis", „Briefe von Henriette Feuerbach")
in schönen Ausgaben bei Meyer u. Jessen, Berlin,
erschienen sind.
GRABMAL.
414
ARCHITEKT Dipl. Ing. MAX LANDSBERG
Die vier Porträts von Max Slevogt, die wir
in diesem Heft zum ersten Mal veröffentlichen
— dank des Entgegenkommens ihres Besitzers,
Herrn E. Zaeslein-Berlin-Grunewald — sind frühe
Münchener Bilder des Künstlers und als solche
besonders von Interesse. Karl Voll schreibt in
seinem Buche über Slevogt über dessen Früh-
werke, die heute besonders geschätzt werden:
„Sie sind gewiß von Anbeginn im Wesentlichen
farbig gedacht; aber die Schönheit der Farbe
hat sich doch erst im Laufe der Jahre heraus-
gestellt. Slevogts Bilder wachsen farbig, wie man
zu sagen pflegt, außerordentlich gut zusammen.
Wenn sie einige Jahre alt sind und das Material
sozusagen nicht mehr nach der Tube riecht, dann
erst kommt die Intension des Künstlers ganz
klar heraus." Das ist namentlich bei dem frühen
Selbstporträt des Künstlers und dem Bildnis des
alten Mannes der Fall.
Eine Feuerbach-Mappe ist im Verlage von Jos.
Scholz, Mainz, erschienen. Sie enthält siebzehn
gut reproduzierte Bilder des Meisters und gibt so
einen Eindruck von seinem Schaffen, der, wenn
er auch kein vollständiger sein kann, doch nicht
oberflächlich ist. Die Bilder sind trefflich aus-
gewählt und vermitteln das Bewußtsein von jener
Grundnote in Feuerbachs Leben und Werk: daß
ihm die Antike Erlebnis war. Die Mappe ist zur
Popularisierung seiner Kunst, namentlich da ihr
Preis ein ganz niedriger ist, recht geeignet. Es
sei dabei darauf hingewiesen, daß die beiden
literarischen Hauptwerke über den Künstler
(„Vermächtnis", „Briefe von Henriette Feuerbach")
in schönen Ausgaben bei Meyer u. Jessen, Berlin,
erschienen sind.
GRABMAL.
414
ARCHITEKT Dipl. Ing. MAX LANDSBERG