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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 2.1912-1913

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Ein neuer Monumentalmaler (Heinrich Altherr)
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https://doi.org/10.11588/diglit.21776#0621

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EIN NEUER MONUMENTALMALER (HEINRICH ALTHERR)

Studium der Malerei und blieb dort zwei Jahre.
Nach einem weiteren Jahr ging ich auf zwei
Jahre nach Rom, das mich gänzlich umwarf
und unproduktiv machte. Trotzdem habe ich
von dorther meine größten Eindrücke mitgebracht.
Das Bedürfnis nach einem Stil und nach
formaler, nicht nur malerischer Gestaltung! Aber
ich verlor dort ganz die Farbe, von der ich doch
ursprünglich ausgegangen war. Ich kehrte darum
nach Basel zurück und malte dort namentlich
Porträts, die meinem Bedürfnis nach dem kolo-
ristischen wieder aufhalfen! Aber froh wurde ich
erst bei meinem ersten Kompositions-Auftrag, bei
den Kartons für die Mosaiken in der Moser'schen
Pauluskirche in Basel. Aber in der Schweiz sind
Aufträge für Wandbilder selten, und so zog ich
1906 nach Karlsruhe, wo ich das Wandbild
„Odysseus und die Sirenen" malte. Es folgten

darauf die Glasfenster in der neuen, von Prof.
Pützer erbauten Pauluskirche in Darmstadt und
der für die Handelskammer in Elberfeld g;emalte
„Handel". AVeiter dann der „Einzug in Jerusa-
lem" für die Verbindung für historische Kunst.
Nach sechsjährigem Aufenthalt in Karlsruhe ver-
anstaltete ich im Januar 1913 meine erste große
Kollektiv-Ausstellung, die meine neuesten Arbeiten
enthielt, welche jetzt auf der großen Ausstellung
in Stuttgart zu sehen sein werden. Das sind
„Christus im Sturm" und „Orpheus und die
Mänaden".

Der Künstler, der jetzt mit Entwürfen für
Malereien im Vestibül des neuen Kurhauses in
Baden-Baden beschäftigt ist, ist für den 1. Okto-
ber ds. Js. nach Stuttgart berufen worden mit
einem Lehrauftrag für eine Komponierschule an
der dortigen Akademie.
 
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