DIE WELTANSCHAUUNG RICHARD WAGNERS IN DER DEUTSCHEN MALERE/
Unterwelt, die auf Erden ihr Abbild in Luft, druck gefunden. Es konnte darum auch nicht
Erde und Wasser finden. Religion und Mythos ausbleiben, daß dieses echt germanische Gesamt-
scheinen uns heute Lebenden dasselbe zu sein, kunstwerk des Meisters auch befruchtend auf
und doch waren sie es ursprünglich nicht. Die die Einzelkünste wirkte. In diesen Zeilen sollen
Religion ist der Glaube an höhere, das irdische die Einflüsse Wagners auf die Malerei be-
Leben lenkende, göttliche Gewalten, der Mythos trachtet werden.
war von den Gestirnen, besonders vom Monde, Außer Betracht wollen wir hier die Maler
abgelesene Kalender-Kunde. Beide vereinigten lassen, die in ihren Gemälden Szenenbilder aus
sich im religiösen Kulte, und, da die Götter Wagnerschen Werken, wie sie sie in Bayreuth
Naturgottheiten waren, wurde auch der Mythos oder auf einer Bühne geschaut, einfach getreu
von den Sternen nach der Erde versetzt, und wiedergeben; wir haben es hier nur mit solchen
so wurden bei den Germanen aus den einstigen Künstlern zu tun, die selbständig schaffend
Helden, die den Mondlauf versinnbildlichten, Züge der germanischen Weltanschauung im
irdische Helden, die sich in den Naturgewalten, Geiste Wagners zur Darstellung bringen.
Sturm, Gewitter und dergleichen, betätigen. Im Geiste Wagners, aber unbeeinflußt von
So war die ganze germanische Weltanschauung ihm, aus derselben Quelle, dem germanischen
ein liebevolles und poetisches Durchdringen der Naturempfinden, schöpfend, schuf ein Zeitgenosse
Natur selbst, und da sie auch den Inhalt der des großen Meisters, Arnold Böcklin. Für die
Musikdramen Richard Wagners bildet, hat sie alten Germanen waren die Walter alles Lebens
in diesen ihren höchsten künstlerischen Aus- ein göttliches Elternpaar, die Mutter Erde und
ihr Gemahl, der väter-
/ ^ j|| und Pflanzen, dies alles
■A-" ' ~ JT^mjL M waren die Kinder dieses
^^Ä^^^^^^^^^ ^j^^ Einklang bringen, gleich^
i • Mi ,,u, in,j,' ^"ii-~ * .■ .. ......^i^; .': . sam in Eins verschmel-
zen. Zwar sind die
die Landschaft beleben-
ia^M^aEj^j-^-1 -I ^^RS^rsr - r -rrrrr^ij :t:ror.. J jen un£j beseelenden
dekorative Plastik Bernhard frydag Gestalten dem gne-
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Unterwelt, die auf Erden ihr Abbild in Luft, druck gefunden. Es konnte darum auch nicht
Erde und Wasser finden. Religion und Mythos ausbleiben, daß dieses echt germanische Gesamt-
scheinen uns heute Lebenden dasselbe zu sein, kunstwerk des Meisters auch befruchtend auf
und doch waren sie es ursprünglich nicht. Die die Einzelkünste wirkte. In diesen Zeilen sollen
Religion ist der Glaube an höhere, das irdische die Einflüsse Wagners auf die Malerei be-
Leben lenkende, göttliche Gewalten, der Mythos trachtet werden.
war von den Gestirnen, besonders vom Monde, Außer Betracht wollen wir hier die Maler
abgelesene Kalender-Kunde. Beide vereinigten lassen, die in ihren Gemälden Szenenbilder aus
sich im religiösen Kulte, und, da die Götter Wagnerschen Werken, wie sie sie in Bayreuth
Naturgottheiten waren, wurde auch der Mythos oder auf einer Bühne geschaut, einfach getreu
von den Sternen nach der Erde versetzt, und wiedergeben; wir haben es hier nur mit solchen
so wurden bei den Germanen aus den einstigen Künstlern zu tun, die selbständig schaffend
Helden, die den Mondlauf versinnbildlichten, Züge der germanischen Weltanschauung im
irdische Helden, die sich in den Naturgewalten, Geiste Wagners zur Darstellung bringen.
Sturm, Gewitter und dergleichen, betätigen. Im Geiste Wagners, aber unbeeinflußt von
So war die ganze germanische Weltanschauung ihm, aus derselben Quelle, dem germanischen
ein liebevolles und poetisches Durchdringen der Naturempfinden, schöpfend, schuf ein Zeitgenosse
Natur selbst, und da sie auch den Inhalt der des großen Meisters, Arnold Böcklin. Für die
Musikdramen Richard Wagners bildet, hat sie alten Germanen waren die Walter alles Lebens
in diesen ihren höchsten künstlerischen Aus- ein göttliches Elternpaar, die Mutter Erde und
ihr Gemahl, der väter-
/ ^ j|| und Pflanzen, dies alles
■A-" ' ~ JT^mjL M waren die Kinder dieses
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zen. Zwar sind die
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