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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 2.1912-1913

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Die Riesenbauten
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https://doi.org/10.11588/diglit.21776#0845

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DIE RIESENBAUTEN. Immer das alte Lied!
Freilich kommt noch eins hinzu, was fast

Wir haben uns so daran gewöhnt, die immer vergessen wird: Beriin liegt auf 521/3°,

riesigsten Anlagen auf allen Gebieten m New-York auf dem 4isten Breitengrad, so hoch

Amerika zu vermuten, daß es fast auffällt, wenn ^ Neapel) womit es denn ganz erheblich stär-

man sich klar wird, daß gleiche A erhältmsse wie kerg Besonnung hat Allerdings hat New-York

drüben auch bei uns m vielem gleiche Folgen wqU mehr Nebel ^ f„r Nebellage ist es

haben. Diese Folgen konnten sich drüben, wo ziemlich einerleii ob man seine Fenster l5 oder

viel Neuland war, auf manchen Gebieten rascher r _0 m über dem Erdboden hat

zeigen, als bei uns, wo noch erst bestehende Sq { ^ ^ den sechsstöckigen Häusern

Einrichtungen zu beseitigen sind. So schaffte bequem auskamen> j kein zwingender Grund

auch manche Kleinstadt früher elektrische Be- ^ wesentlich höher zu bauen. Es kann aber

leuchtung an als größere Nachbarn, die schon allmählich zweifeihaft sein, ob wir heute noch

eine Gasanstalt haben. ohne zu große Qpfer mit dgn alten Höhen aus.

In den jungen amerikanischen Großstädten kommen. Schon baut das Reichsmarineamt ein

konnte das Bedürfnis nach sehr hohen Häusern Verwaltungsgebäude von 200000 cbm, mit 800

ohne auf viel andere als technische Schwierig- Geschäftszimmern, mit 23 Höfen. Das neue

keiten zu stoßen, befriedigt werden, denn weder Verwaltungsgebäude von Siemens und Halske

ein so ausgebildetes System von Rechten noch so dürfte wobi nocri erheblich größer werden,

feste Vorurteile waren zu besiegen wie bei uns. in solchen Gebäuden wird der Verkehr

,,Amerika, da hast es besser, schließlich einmal unbequem, er nimmt zu viel

als unser Kontinent, der alte, Zeit weg. Genau so ist es mit den Städten.

hast keine verfallenen Schlösser, Eine gewisse Zeit verwendet man auf Wege.

und keine Basalte." Werden sie aber zu lang, muß auf Abhilfe gesonnen

JAN KOTERA-PRAG

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