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Keupp, Jan; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Die Wahl des Gewandes: Mode, Macht und Möglichkeitssinn in Gesellschaft und Politik des Mittelalters — Mittelalter-Forschungen, Band 33: Ostfildern, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.34735#0009

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Vorwort

Eine Studie unter dem Stichwort,Kleidung im Mittelalter' muß zwangsläufig Er-
wartungen enttäuschen. So regelmäßig meine Beschäftigung mit diesem Themen-
feld in Fachkreisen auch auf wohlwollende Anteilnahme stieß, so uneinheitlich
gestalteten sich die Vorstellungen über die inhaltlichen Akzentsetzungen. Inter-
essierte Nachfragen betrafen Formenkunde, Typologie und Chronologie, berührten
Wollhandel und Seidenproduktion, streiften Schnittführung und Nahttechnik,
hatten schließlich Ästhetik, Stilkunde oder Farbsymbolik zum Gegenstand. Zu all
diesen Feldern werden Feserinnen und Feser in diesem Buch kaum mehr als ver-
sprengte Hinweise entdecken können. Das Verfassen einer monumentalen Gesamt-
darstellung lag weder im Vermögen noch in der Absicht des Autoren. Die
Untersuchung wird sich vielmehr auf einen einzigen kritischen Moment konzen-
trieren, die grundlegende Frage: >Was ziehe ich an?< Gleichwohl birgt dieser Augen-
blick der Entscheidung vermutlich das Motiv, dem bis in die Gegenwart jeder tech-
nische, kreative und materielle Aufwand in Kleiderfragen entspringt. So bleibt mir
mithin die Hoffnung, meine geneigte Feserschaft möge den nachfolgenden Textsei-
ten trotz aller stilistischen und inhaltlichen Unzulänglichkeiten gemäß dem
Sprichwort saepe est etiam sub palliolo sordido sapientia manch weiterführenden Fin-
gerzeig entnehmen können.
Der bereitwilligen Unterstützung zahlreicher Personen und Institutionen ist es
zu verdanken, dass diese Arbeit im Juli 2009 von der Fakultät für Geschichts- und
Kunstwissenschaften der Fudwig-Maximilians-Universität München als schrift-
liche Habilitationsleistung anerkannt wurde und nunmehr in aktualisierter Fas-
sung im Druck vorliegt. Mein Dank gilt an erster Stelle meinem verehrten Fehrer,
Herrn Professor Stefan Weinfurter. Von den ersten Studienjahren an und über den
Abschluss des Habilitationsverfahrens hinaus hat er meinen akademischen Weg
mit kundigem Rat, wohlwollender Ermutigung und leidenschaftlichem Fach-
interesse kontinuierlich begleitet und bereichert. Herrn Professor Knut Görich, der
mich als Assistent zurück in meine Heimatstadt München holte, verdanke ich ne-
ben ungezählten Stunden anregender Diskussion auch größtmögliche Freiheiten
bei der Realisierung meines Vorhabens. Stets ein offenes Ohr sowie manch kostba-
res Kleinod aus dem unerschöpflichen Schatz ihres fachlichen Wissens gewährte
mir Frau Professor Claudia Märtl. Ihnen allen, sowie Frau Professor Claudia Wie-
ner, bin ich zugleich für die Mühe ausführlicher Fachgutachten zu besonderem
Dank verpflichtet.
Kaum eine Zeile dieses Buches ist in stiller Einzelarbeit entstanden. Der vorlie-
gende Text ist das Resultat kollegialer Hilfs- und Gesprächsbereitschaft, der Ertrag
anregender Seminardiskussionen und das Ergebnis zahlloser freundlicher Hin-
weise und kritischer Anmerkungen. Erste intensive Begegnungen mit der Thema-
tik verdanke ich meinem Aufenthalt bei Professor Neithard Bulst in Bielefeld.
Meine Münchner Kollegen Professor Jürgen Dendorfer, PD Dr. Jochen Johrendt,
Marcus Krumm M.A. und Dr. Romedio Schmitz-Esser boten mir reichlich Gelegen-
heiten zum fachlichen Austausch. Besonderer Dank gebührt zudem Dr. Sabine But-
 
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