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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 5.1931

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Gropius, Walter: Flach-, Mittel-, oder Hochbau?: Vortrag am III. intern. Kongreß für Neues Bauen, Brüssel 17-19. November 1930
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https://doi.org/10.11588/diglit.17293#0036

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hinreichender ernährung und erwärmung: licht, luff und auslaufmöglichkeif.
zweifellos werden diele drei kardinalbedingungen für eine brauchbare Woh-
nung beffer im einfamilienhaus erfüllt, als in den verpönten hofwohnungen
dicht zufammengebaufer mietskafernen. fchuld an dem fchlimmen elend diefer
unwürdigen behaufungen ift aber nicht die wohnform des mehretagigen
grofjhaufes, fondern die kurzfichtige geferjgebung, die den bau der volks-
wohnungen ohne ausreichende foziale ficherung fkrupellofer fpekulation
preisgab, das mit Verantwortung geplante, mit reichlichen abftänden in breite
grünflächen geftellte grofjhaus kann jedoch auch jene bedingungen nach
licht, luft und auslauf erfüllen und außerdem dem ftadtbewohner eine fülle
weiterer vorteile bieten.

die befonderheit der grofjftadt-anfiedlungen vieler werktätiger menfchen um
einen engen citykern — fordert kurze wege, das heifjt ausnütjung der ver-
tikalen baugliederung zur Verkürzung der horizontalen entfernungen. die
wohnform des flachbaues fteht diefer grundtendenz der ftadt entgegen, nicht
nur die verbefferung der Verkehrsmittel, fondern vor allem ihre Vermin-
derung ift aufgäbe des ftädtebauers. die bewohner von los angeles — an
f lächenausdehnung die gröfjte ftadt der weit und faft ausfchliefjlich im flachbau

gebaut - bringen einen grofjen teil des tages in Verkehrsfahrzeugen von DUIKER UND WIEBENGA - vergleichende fabel-
und zur arbeits- oder handelsftätte zu und müffen ein vielfaches an zeit und len über erfpamiife bei 1000 wohnungen in iwölf-

. ..... . . 1 ... 1. 1 ,f r ■ 1 gelcholfigen Itatf viergefchoffigen gebäuden (am-

geld für die Überwindung der täglichen entternungen optern wie unlere fterdam) ■ Comparative tables on savingson 1000
werktätige bevölkerung, deren durchfchnittliche arbeitswege ja fchon recht (Ä^ms'terdanV

lang find, der direktor des forfchungsinftitutesfür hygiene und immunitätslehre Seth dee12t?ce^de^1Am;te7dadma)nS ^
im kaifer-wilhelm-inftituf in berlin-dahlem, profeffor friedberger, berechnet
für die durchfchnittliche belaftung einer werktätigen berliner familie in 4 köpfen,
die an der peripherie zu wohnen gezwungen und in der ftadt befchäftigt ift,
41.60 markfahrkoften monatlich oder 139° «einerfriedensmiete von 30. — mark,
diefe fahrkoffen belaufen fich in 25 jähren, mit nur 3W o kapitalifiert, auf
19000 mark, was dem doppelten herftellungswert einer volkswohnung ent-
fpricht. er berechnet ferner bei annähme von durchfchniftlich nur einer halben
ftunde fahrt von und zur arbeitsftätte bei 2,2 millionen erwerbstätigen in berlin
einen jährlichen verluft von 37500000 arbeifstagen zu 8 ftunden oder von
zwei arbeifsjahren, die jeder erwerbstätige innerhalb eines durchfchnittlichen
arbeitslebens von 30 jähren verfährt, wie müffen diefe zahlen erft anfchwellen,
wenn fie auf los angeles umgerechnet würden.

für den durchfchnitt der unbemittelten bevölkerung ift alfo das wohnen an
der peripherie unwirtfchaftlich. ich zitiere die folgerungen, die friedberger
aus feinen unferfuchungen zieht:
„(o ergäbe lieh für die grofjftadt als einzige adäquate bauweife der h o ch b a u mit mög- £

lichft vielen grünen flächen in unmittelbarer nähe, die lünden der bauweife, vor allen WALTER GROPIUS ■ modell eines ftahlhochhauses

dingen aber der baunutzung zur zeit des anwachfens unterer grohftädte haben es (ür60kleinwohnungen ■ Model otsteel sky-scraper
... , , for 60 small dwelhngs ■ Maqjette d un gratte-ciel

verfchuldet, dah die allein für die grorjftadt geeignete bauart geradezu in verruf geriet. d'acier pour 60 petites habitations

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