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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 5.1931

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Michel, Robert: Das wirtschaftliche Kleinauto: das wirtschaftliche Kleinauto und andere interessante Konstruktionen aus der internationalen Automobil-Austellung Berlin 1931
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https://doi.org/10.11588/diglit.17293#0063

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fehl ei fj, auf den man heutzutage wirklich verzichten mufj. Die Techniker der
Feudalklaffe, Rolls-Royce, Packard, Auburn u. a., fowie die Schöpfer der
großen Standardklaffen gehen als Anhänger des Verfchleifjfyftems ahnungs-
los ihren Weg weifer. Sie haben nichts unferlaffen, damit wenigftens ihre
Autopreife über die Bildpreife von Picaffo auf die Bildpreife von Cezanne
zurückgehen. Im übrigen fcheinen alle Feudal-Techniker in der Zwifchenzeit
wirklich nur gelacht zu haben über die Techniker, die abfolut nichts zu lachen
haften. Denn mit rückfichtslofem Ernft haben diefe Belächelten das wirtfehaft-
liche und foziale Problem zum Fundament ihrer neuen fechnifchen Konftruk-
«flÄSSfW¥Ti^ fionen gemacht.

3 In diefem Jahr wird der Weg fichtbar: unabhängig von dem bekannten

SCHEMA A: ftarre Achfe. rigid axle • essieu rigide «Jaffenautomobil, dem äfthetifch-mechanifchen Standard-Luxusfpielzeug der

oberen Zehntaufend, wird fich ein neuer Geb ra uc h sgegen fta n d, eine
Fahtmafchine für jedermann: das wirtfehaftliche Kleinauto entwickeln.
Die alten Vorkämpfer Grade, Rumpier, Neumann-Neander, Ledwinka, Röhr,
Rasmuffen ufw. fowie die Pioniere der Motorkritik haben nicht ins Leere
gefprochen! Sie alle haben die Mängel der Standardbauart, die ftarren
Achfen, den fchweren Rahmen, die Totlaften und zum Teil auch den umftänd-
lich langen Antriebsweg frühzeitig erkannt. Ford, der Meifter des Totgewich-
tes, hat aus der Standardkonftruktion das Letjte herausgepreßt. Jetjt wird
auch er diefen Weg verlaffen, denn das wirtfchaftlich-foziale Problem ift mit
SCHEMA B: Schwing-Achie ■ Swing axle ■ essieu dem laufenden Band, das fich zugleich auch als Fehlermultiplikator auswir-
osc'"an, ken konnte, und mit Preisfenkungen allein, technifch nicht gelöft. Warum?

Weil diefes Problem nur durch rückfichtslofen Bruch mit der
konftruktiven Tradition zu löfen ift.

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WARUM SCHWINGACHSEN?

Schema A: Ein Fahrzeug mitStarr-Achfen (Standard-
konftruktion) fährt über eine Erhöhung. Der Pfeil
zeigt, wie das ganze Fahrzeug aus (einer Horizon-
tallage herausgedrängt wird und (omit zum Schau-
keln oder Kippen neigen mufj. Unficherheit und
anormale Beanfpruchung des Materialesl
Schema B: Dasfelbe Fahrzeug mit Schwing-Achfen
fährt über diefelbe Erhöhung. Der Pfeil zeigt, wie
das ganze Fahrzeug in feiner Horizontallage ab-
folute Ruhe bewahrt und daher auch keine Nei-
gungen zum Schaukeln und Kippen verrät. Weit-
gehendfte Sicherheit und normale Beanfpruchung
des Materiales I

UNABHÄNGIG VONEINANDER GEFEDERTE
RÄDER ERMÖGLICHEN EINE TIEFE SCHWER-
PUNKTLAGE.

FAHRTECHNISCHE NOTWENDIGKEITEN:

HINDERNISSE ÜBERROLLEN —
NICHT ÜBERSPRINGEN 1

ADHÄSION ZWISCHEN RAD UND FAHRBAHN !

Goliath-Pionier, Goliath-Werke, Bremen ■ Goliath
Pioneer (Goliath Works, Bremen) • Goliath Pionnier
(Etablissements Goliath de Breme)

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