Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Peust, Carsten
Das Napatanische: ein ägyptischer Dialekt aus dem Nubien des späten ersten vorchristlichen Jahrtausends ; Texte, Glossar, Grammatik — Göttingen, 1999

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31318#0143

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
-138 -

±5 Zur Anordnung der Lemmata in den Glossaren

In diesem Glossar habe ich die Lemmata in einer Weise angeordnet, die stark von der üblichen ägyptologischen
Praxis abweicht. Dies begründet sich dadurch, (1) dass die in der Ägyptologie iibliche Anordnung bei späten Texten
generell auf große Schwierigkeiten stößt, indem sie Konsonanten und konsonantische Differenzen berücksichtigen
muss, die in diesen nicht mehr konsequent geschrieben werden, und (2) dass die Benutzbarkeit dieses Werkes für
Nichtägyptologen erleichtert werden soll. Die Wörter sind folgendermaßen angeordnet:
• Die Anordnung der Lemmata erfolgt in der Reihenfolge des lateinischen, nicht des traditionellen ägyptologi-
schen Alphabets. Die Anwendung des letzteren würde eine unnötige Erschwerung für Fachfremde mit sich brin-
gen und macht auch für Ägyptologen keinen Sinn, da diese mit dem Lateinalphabet ebenso vertraut sind.
• Die Graphien }, e,j, y und w, die zumindest fallweise kein phonemsprachliches Korrelat mehr haben und daher
gerade im Napatanischen sehr inkonsequent geschrieben werden (vgl. nur jrm ~ rm “mit”), werden bei der
Anordnung nicht berücksichtigt. Hierdurch entfällt die Notwendigkeit für den Benutzer, abzuschätzen, ob die
Schreibung in einem speziellen Fall etymologisch berechtigt ist oder nicht. Es ergibt sich der erfreuliche
Nebeneffekt, dass auch Allomorphe wie m ~ jm- “in” nebeneinander zu stehen kommen. Ein Vorbild dafür sehe
ich in Spiegelbergs Glossar zum demotischen Mythos vom Sonnenauge (Spiegelberg 1917: 57-33i), wo ebenfalls
die schwachen Konsonanten bei der Anordnung großenteils unberücksichtigt bleiben.
• Wörter, die keinen starken Konsonanten besitzen, stehen am Anfang des Glossars vor b.
• Diakritische Zeichen werden bei der Grobanordnung ebenfalls nicht berücksichtigt. Hierdurch werden Gruppen
von Zeichen zusammengefasst, die oft auch lautlich zusammengefallen sind und daher sowieso starke Schwan-
kungen in der Schreibung zeigen. Zusätzlich zu den aus späten Texten allgemein bekannten Variationen t ~ t,d
~ d und h ~ h. kommt im Napatanischen noch die Variation s ~ s. Es soll damit nicht geleugnet werden, dass
einige jetzt gleich behandelte Grapheme nicht variieren (*h ~ h), anderen Variationen, die aber vorkommen,
durch diese Anordnung nicht Rechnung getragen wird (d ~ t).
• Wie auch sonst zumeist üblich, wird das Femininmorphem .t bei der Anordnung nicht berücksichtigt.
• Die Umschriftsymbole s und z (bzw. 's und s) werden nicht unterschieden, ich gebrauche nur s.
• Für die Feinsortierung gilt die Reihenfolge },j, e, w und h, h, h, h.
• Ein Wort mit unklarer Transkription ist ganz am Schluss eingeordnet.
Also: Man beachte nur die starken Wurzelkonsonanten eines Wortes und suche diese nach der Anordnung des lateini-
schen Alphabets auf.

16 Appellativa

In den Tabellen innerhalb des Glossars verweise ich, soweit vorhanden, auf die etymologisch entsprechenden Wörter
• im Ägyptischen nach dem Wb. (Angabe von Band und Seite)
• im Ptolemäischen nach Wilsor (1997) (Angabe der Seite)
• im Demotischen nach Erichsen (1954) (Angabe der Seite)
• im Koptischen, wobei ich das Wort selbst und keine Wörterbuchstellen angebe. Dabei zitiere ich, soweit mög-
lich, die Form des südlichsten Dialekts, des Achmimischen. Steht eine geeignete Form im Achmimischen nicht
zur Verfügung, so werden Formen anderer Dialekte herangezogen, und zwar (in der Reihenfolge der Präferenz:)
des Lykopolitanischen, Sahidischen, Bohairischen, Faiyumischen, Altkoptischen, die dann durch hochgestellte
Buchstaben (*, s, °) als solche gekennzeichnet sind.
Bei grammatischen Morphemen sowie Komposita verzichte ich zumeist auf diese Angaben.
Es folgt eine Glossierung des napatanischen Wortes sowie sämtliche Belegstellen unter Angabe des Textes (H = Har-
sijotef, N = Nastasen, A = Ari) und der Zeile bzw. Spalte nach meiner Textausgabe.
Das als Tabelle gestaltete Glossar wird vielfach durch kürzere oder längere Erörterungen zu diskussionsbedürftigen
Lexemen und Passagen unterbrochen.
 
Annotationen