des Bassins findet nur in der Annahme, dafs
es von allem Anfang an dem Rudersport diente,
seine Erklärung.
Vernichtet worden ist das Bassin vermutlich
erst zur Zeit der Völkerwanderung von den
rohen Franken, die aus blofser Zerstörungsfreude
die Hermen und das Geländer in dasselbe hinab-
stürzt: n. Der schon oben hervorgehobene Um-
stand, dafs das Wasser grofse Massen von Kalk-
letten absondert, war ein Glück für die Erhaltung
der Hermen. In den letzten stürmischen Zeiten
vor Vertreibung der Römer wird das Bassin
lange nicht gereinigt worden sein, das Wasser
hatte eine Schlammschicht von nahezu einem
Fufs Mächtigkeit abgesetzt; die Hermen fielen
in diese so weich, dafs sie zumeist ausgezeichnet
erhalten blieben. So fanden wir die Hermen
samt den Füllungen in bestimmten Entfernungen
voneinander unmittelbar neben ihrem ursprüng-
lichen Aufstellungsplatz. Die Fundstellen sind
auf dem Grundrifs (S. 9) durch Nummern be-
zeichnet. Das Schlufsklischee zeigt den Zustand
bei der Auffindung im Nebenbassin b.
Sämtliche Hermen und Teile des Geländers
sind in das Museum nach Trier gebracht. Das
Bassin befindet sich noch an Ort und Stelle,
aber unter der Erde aufs neue vergraben.
Die Villa, zu der dieses Bassin gehörte, liegt
wenige 100 Schritte westlich, sich lang hin-
ziehend am Abhange des Berges. Sie gehörte
den Primaniern, wenn anders man bei der alt-
trierischen Eigenart des fortwährenden Wechsels
im Familiennamen als Eigentümer der Igeler
Villa mit Recht die Secundinier nennt. Denn
ein von den Grofsgrundbesitzern dieser Villa
freigelassener Sklave, dessen Grabstein sich er-
halten hat, führt den Namen Primanius Ursulus.
Gerade jetzt sind Teile des Badegebäudes und
einer langen Mauer, welche zu der Frontveranda
gehört haben wird, von einem Ortseinwohner
freigelegt. Das Freigelegte ist nicht von beson-
ders guter Erhaltung und ladet kaum zu ein-
gehenderer systematischer Grabung ein.
Diesen Zeugen langverschwundener Pracht,
den stattlichen Villen wie dem Hermenbassin,
konnte die Eifel im Mittelalter die vielen stolzen
Burgen an die Seite stellen. Heute nehmen
nur wenige Schlösser den Vergleich auf. Eine
so grofse Zahl von Prachtbauten konnte in
römischer Zeit nur entstehen, weil der Gewinn
des Bodenertrages, gleich wie im Mittelalter,
sich nicht unter eine Menge freier Bauern ver-
teilte, sondern in die Kassen nur der Grofs-
grundbesitzer flofs. Die Lebenshaltung der
Sklaven der Grofsgrundbesitzer und auch der
meisten Kleinpächter wird der der Eifelbauern
unserer Tage weit nachgestanden haben.
F. Hettner.
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es von allem Anfang an dem Rudersport diente,
seine Erklärung.
Vernichtet worden ist das Bassin vermutlich
erst zur Zeit der Völkerwanderung von den
rohen Franken, die aus blofser Zerstörungsfreude
die Hermen und das Geländer in dasselbe hinab-
stürzt: n. Der schon oben hervorgehobene Um-
stand, dafs das Wasser grofse Massen von Kalk-
letten absondert, war ein Glück für die Erhaltung
der Hermen. In den letzten stürmischen Zeiten
vor Vertreibung der Römer wird das Bassin
lange nicht gereinigt worden sein, das Wasser
hatte eine Schlammschicht von nahezu einem
Fufs Mächtigkeit abgesetzt; die Hermen fielen
in diese so weich, dafs sie zumeist ausgezeichnet
erhalten blieben. So fanden wir die Hermen
samt den Füllungen in bestimmten Entfernungen
voneinander unmittelbar neben ihrem ursprüng-
lichen Aufstellungsplatz. Die Fundstellen sind
auf dem Grundrifs (S. 9) durch Nummern be-
zeichnet. Das Schlufsklischee zeigt den Zustand
bei der Auffindung im Nebenbassin b.
Sämtliche Hermen und Teile des Geländers
sind in das Museum nach Trier gebracht. Das
Bassin befindet sich noch an Ort und Stelle,
aber unter der Erde aufs neue vergraben.
Die Villa, zu der dieses Bassin gehörte, liegt
wenige 100 Schritte westlich, sich lang hin-
ziehend am Abhange des Berges. Sie gehörte
den Primaniern, wenn anders man bei der alt-
trierischen Eigenart des fortwährenden Wechsels
im Familiennamen als Eigentümer der Igeler
Villa mit Recht die Secundinier nennt. Denn
ein von den Grofsgrundbesitzern dieser Villa
freigelassener Sklave, dessen Grabstein sich er-
halten hat, führt den Namen Primanius Ursulus.
Gerade jetzt sind Teile des Badegebäudes und
einer langen Mauer, welche zu der Frontveranda
gehört haben wird, von einem Ortseinwohner
freigelegt. Das Freigelegte ist nicht von beson-
ders guter Erhaltung und ladet kaum zu ein-
gehenderer systematischer Grabung ein.
Diesen Zeugen langverschwundener Pracht,
den stattlichen Villen wie dem Hermenbassin,
konnte die Eifel im Mittelalter die vielen stolzen
Burgen an die Seite stellen. Heute nehmen
nur wenige Schlösser den Vergleich auf. Eine
so grofse Zahl von Prachtbauten konnte in
römischer Zeit nur entstehen, weil der Gewinn
des Bodenertrages, gleich wie im Mittelalter,
sich nicht unter eine Menge freier Bauern ver-
teilte, sondern in die Kassen nur der Grofs-
grundbesitzer flofs. Die Lebenshaltung der
Sklaven der Grofsgrundbesitzer und auch der
meisten Kleinpächter wird der der Eifelbauern
unserer Tage weit nachgestanden haben.
F. Hettner.
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