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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 4.1902

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Neitzel, Otto: Moderne Tonkunst auf dem Krefelder Musikfest
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https://doi.org/10.11588/diglit.49103#0497

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wird sie kurzen Atem haben, sie müfste denn
neben der künstlerischen Behandlung, die sie
ja in der Musik meist noch aufbietet, — wir
sind noch nicht so weit wie die reim- und
versfufslose Poesie —, doch auch hinlänglichen
Reiz der Erfindung besitzen. Im grofsen und
ganzen möchte auch hierin den Künstlern der
Rat zu erteilen sein, dafs sie besser thun,
mehr die Kunst als die Richtung im Auge
zu haben. Dr. O. Neitzel.

Jahrbuch der bildenden Kunst 1902. Unter
Mitwirkung von Dr. Woldemar von Seid-
litz herausgegeben von Max Marter-
steig. — Verlag der Deutschenjahrbuch-
Gesellschaft m. b. H., Berlin.
Aus dem ,,Almanach für bildende Kunst und
Kunstgewerbe“ entstanden, ist das „Jahrbuch
der bildenden Kunst“ in der Hauptsache der
„malerische Kürschner“. Es giebt Verzeichnisse
der deutschen bildenden Künstler, der Museen
und Galerien, der Akademien, Kunst- und Kunst-
gewerbeschulen, der Künstlervereinigungen, der
ständigen Ausstellungen und Kunstsalons, der
Kunstzeitschriften, der Kunstverlage und Kunst-
handlungen, der Kunstanstalten und kunstgewerb-
lichen Werkstätten. So ist es zunächst ein
unentbehrliches Handbuch für jeden, der sich
mit bildenden Künsten dauernd beschäftigt, ein
Handbuch, das allerdings mit dem Schlufs des
Jahres in der Hauptsache wertlos wird, wie
eben ein Band Kürschner oder ein alter Baedeker.
Solche Handbücher mit ihrer raschen Ver-
gänglichkeit müssen sein und sie erfüllen im
Äufseren alles, wenn sie genau, deutlich gedruckt
und handlich sind. Man könnte die Ver-
bindung mit einem regelrechten Jahrbuch über-
flüssig und nicht zweckentsprechend finden. Das
wäre aber auch vielleicht das Einzige, was
sich prinzipiell gegen das schöne Werk sagen
liefs. Als Jahrbuch der bildenden Kunst be-
trachtet, ist es durchaus lobenswert. Nament-
lich in seinen bildlichen Beigaben, die nicht
nur charakteristische Proben von Kunstwerken,
sondern zugleich eine vorzügliche Übersicht
über die gegenwärtige Höhe der deutschen
Bilddrucktechnik geben, von den Dreifarben-
drucken, Heliogravüren, Netzätzungen Büxen-
steins bis zu den farbigen Originallithographien
des Karlsruher Künstlerbundes. Man lege dieses
Werk einmal neben eins aus den achtziger
Jahren, um zu erkennen, wie aufserordentlich
sich die Reproduktionsmöglichkeiten ausgebildet
haben. Es würde reizvoll sein, wenn einmal
zwanzig solcher Jahrbücher auch zwanzigmal
einen Fortschritt im Bilddruckverfahren zeigten.

Auch der Text ist im allgemeinen so sorglich,
dafs er später ein Zeugnis von dem Kunstsinn
unserer Tage ablegen kann. Z. B. die knappe
Abhandlung über Arnold Böcklin von Heinrich
Adolf Schmid liest sich wie ein Dokument.
So ist die Absicht des Herausgebers, die
rasche Sterblichkeit des Handbuchs durch text-
liche und bildliche Beigaben von dauernder
Bedeutung aufzuheben, in dem Jahrbuch ge-
lungen, und an dem deutschen Publikum wird
es nun liegen, ob dieses Dokument jährlich
niedergelegt werden kann. Dazu hätten wir
einige persönliche Wünsche: Unter all den
vielen Abbildungen stammt keine einzige von
einem Düsseldorfer Künstler. Das ist zwar
auch ein Dokument, wie ungerecht man zu
Anfang des Jahres 1902 noch über die Düssel-
dorfer Malerei dachte, aber ein bifschen Sorg-
losigkeit liegt doch schon darin, ebenso, wenn
unter mehr als hundert Kunstzeitschriften „Die
Rheinlande“ fehlen. Auch in Berlin mufs man
die Augen aufhalten. S.


Hohlwein, Dresden.

GÜNTHER WAGNER, Hannover und Wien.

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