Südwestdeutsche Rundschau: Halbmonatsschrift für deutsche Art und Kunst (2.1902)

3d? gab <£udj Setjnfudjt unb 3^r 'tranfet gut!
£eer ftnö 6ie 2t6ern mir — mein I}er3 ift ftill —
Pom stritte fdjeiö' id?, tote mein <3ott es unil!
§vl (Erben feiö 3^r ni °ißS ^an0 9efe*?f;
3<*?, <£uer ^udjfer, grüfe <£uct> 5ule|t!
Sei6 ftarf unb froh, unb mutig 3um (£>enufj —
2?aubt (£udj öie ^retfyeü, bie id) meiben muff!
Den £Deg (£ud? weifen öurff icb, olme IDanf —
Den legten Crunf nun leeret mir 511m Danf!" . . .
f}od) fliugt 6er Sdjatl. Der leere Becker flirrt — —
(£in gelles 3auc^?5en öurd) 6ie Säle fdjunrrt . . .

3cf? fattle jei§t mein 2?of. U116 fort in's Cfyal
Crag' id) mein fjerj — in meine Hadjt 6er Qual.
3d) reite fürbaf. Unbekannt 6er Steg:
Kein £eud)tturm blitzt auf meinem 6unfeln XDeg.
2tuftr>ärts 6en Pfa6, sum unbefannten giet.
0b 3^' mir's öanfet, 06er nidu\ — gleidpiel!
(£in le^ter Blicf 6em Sdjlof nergaugner geit . .
Por mir im ©?ale raufdjt Pergeffenfyeit ....
^ranf furt, 3^. Des. \<)0\. .<£6uarö Strauf.

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Der flickfcfoneiden

93tm DSc. SC. §. @ct)tnifr

Qebe SBodje erfdjeint er unb fragt, ob etma§ augjubeffern
ober p bügeln ift. @r fommt immer ungelegen. ®ann get)t er
gmei, breimat unoerrid)teter ®inge fort, ©djüefjüd) reifst un§ bie
©ebulb. $d) empfange ifm unb übergebe ttjm feine Arbeit. @r
ift bumm, Kein unb tecfjt alt. ©eine 9Jlu§Mn, befonber§ bie be§
(Sefid)t§, finb fdjlaff, fyängenb. @r fcfjetnt ju triefen unb bod) ift
er trocfen, mie etroa§ ©efrorene§ ober @Ia§f(ufj. Dbenbrein l)ört
er fd)led)t unb oerftel)t „ber blaue Vlod", menn man „ber grüne"
fagt. 3lud) mufj er fonft tjatb ftumpffmntg fein. @r ift bei feiner
(Srfdmffung fo unfägtid) fd)ted)t roeggefommen, bafs fein Unglücf'
at§ ^arrilatur mirft. Qs§ giebt eine ^ämmertitfjf'eit, bie für un§
ntdjt met)r mitteiberregenb ift roenn mir fie aud) burd) 33eobad)-
tung feftfteöen tonnen, fo mte bie £uftfd)roingungen nur oon einer
befttmmten Slnja^t in ber ©e!unbe an bi§ §u einer anbern ©renje