DOI Artikel:
Ziegler, Leopold: Die Weltanschauung Richard Wagners und ihr Verhältnis zu Schopenhauers Metaphysik, [1]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12736#0144
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Die H)eItonfd)oming Hidjorö U)ogner$ unö tljr ücrpltms
3U $d)openI)öuer$ Utetapfwftf.
S&on Seopolb 3ie01er-
-f» "; ' \ , .
@§ ift bie geroötinlicJje Meinung, bafs■ SRtcfjarb Sßagner bie
^P^tlofopljte ©cbopentjauers empfangen babe als" ein fertiges
©ebcmferffgftem, bem er feinerfeit§ nur feine eigene 3Infd)auung§-
roeife, ber begriff tiefen 23eftimmtl)eit urtb ©inbeutigfeit urfprüngtid)
entbefjrenb, einjugliebern unb unterjuorbnen bemüht mar. ®em-
naef) glaubt man fid) von wornberein ber äfttflje enthoben, in
- Sttdjarb Söagners" ©d)riften eine von bem ©d)openlmuer'fd)en
©ebanf'enf'reife abroeidjenbe 2Beltbetrad)tung finben ju muffen, unb
man nerjidjtet barauf, in SCßagner einen originellen SDenfer ju
fetien, ber einen ^Mai3 in ber beutfd)en ©pefulation §u beanfpruäjen
t)abe. $n ber £bat fdjeinen bie meiften Sleufjerungen SöagnerS
über fein 3Sert)dItni§ ju ©d)opeü£)auer bie§ e|er p beftätigen al§
§u entfräften, unb bie tplje öegeifterung bes ®id)ters" für ben
^ßfjitofopf)eu mirb al§ eine inertere 33ürgfd)aft angefeiten, bafs fid)
SEBagner felbft nie in einer anberti al§ abhängigen unb aus-
beutenben ©tetlung ju ber 2Beltbeirac£)tung ©crjopenbauerS be-
funben l)abe. 2ltlein ein unbefangenes ©tubium von 2ßagners>
Sföettanfdjauung roirb niebt nur evtjeblictje SBiberfprüdje unb 33er-
fd)iebent)eiten mit ben roefentlidjen 2tnfd)auungen @d)opent)auer§
bemerfen, foubern aud) gleid)3eitig biefe 2Biberfprüd)e für niel ju
meittragenb unb bebeutenb galten, afö baf; l)ier nid)t groei im
tiefften ©runb unterfdjiebene 3lnfd)auung§roeifen emittieren füllten.
$a, in geraiffem ©inne nneberfjolt fid) in ben Segieljungen SBag-
ner§ &ü ©djopenfjauer basjelbe, roa§ feine Stellung ju Subnng
geuerbad) djarafterifiert: SBagner glaubt ein 9(nl)änger biefe§
5)enf'ers p fein, er glaubt feine eigenen ©cfjöpfungen in beffeu
©inn ausbeuten p muffen — unb ift unbenmjgt ein ©d)üter
©d)opent>auer§. 3meifeß°§ ift P>at: ok ©ongruenj SBagners" mit
©d)opeut)auer eine ungleich, bebeutenbere, al§ biejenige mit Subraig
^euevbad), unb ebenfü grueifeUo§ batte SCßagner red)t, raenn er fein
2Sert)ältni§ ©djopentiauer al§ ein fetjr innige^ auffaßte. 9Iber
ebenfo ftetjer entfernte fid) SBagner in feiner legten ^ßeriobe nie!,
nie! weiter wem ©d)openbauer, als er felbft benutfttermaften ein-
gefteben modjte.
Die H)eItonfd)oming Hidjorö U)ogner$ unö tljr ücrpltms
3U $d)openI)öuer$ Utetapfwftf.
S&on Seopolb 3ie01er-
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@§ ift bie geroötinlicJje Meinung, bafs■ SRtcfjarb Sßagner bie
^P^tlofopljte ©cbopentjauers empfangen babe als" ein fertiges
©ebcmferffgftem, bem er feinerfeit§ nur feine eigene 3Infd)auung§-
roeife, ber begriff tiefen 23eftimmtl)eit urtb ©inbeutigfeit urfprüngtid)
entbefjrenb, einjugliebern unb unterjuorbnen bemüht mar. ®em-
naef) glaubt man fid) von wornberein ber äfttflje enthoben, in
- Sttdjarb Söagners" ©d)riften eine von bem ©d)openlmuer'fd)en
©ebanf'enf'reife abroeidjenbe 2Beltbetrad)tung finben ju muffen, unb
man nerjidjtet barauf, in SCßagner einen originellen SDenfer ju
fetien, ber einen ^Mai3 in ber beutfd)en ©pefulation §u beanfpruäjen
t)abe. $n ber £bat fdjeinen bie meiften Sleufjerungen SöagnerS
über fein 3Sert)dItni§ ju ©d)opeü£)auer bie§ e|er p beftätigen al§
§u entfräften, unb bie tplje öegeifterung bes ®id)ters" für ben
^ßfjitofopf)eu mirb al§ eine inertere 33ürgfd)aft angefeiten, bafs fid)
SEBagner felbft nie in einer anberti al§ abhängigen unb aus-
beutenben ©tetlung ju ber 2Beltbeirac£)tung ©crjopenbauerS be-
funben l)abe. 2ltlein ein unbefangenes ©tubium von 2ßagners>
Sföettanfdjauung roirb niebt nur evtjeblictje SBiberfprüdje unb 33er-
fd)iebent)eiten mit ben roefentlidjen 2tnfd)auungen @d)opent)auer§
bemerfen, foubern aud) gleid)3eitig biefe 2Biberfprüd)e für niel ju
meittragenb unb bebeutenb galten, afö baf; l)ier nid)t groei im
tiefften ©runb unterfdjiebene 3lnfd)auung§roeifen emittieren füllten.
$a, in geraiffem ©inne nneberfjolt fid) in ben Segieljungen SBag-
ner§ &ü ©djopenfjauer basjelbe, roa§ feine Stellung ju Subnng
geuerbad) djarafterifiert: SBagner glaubt ein 9(nl)änger biefe§
5)enf'ers p fein, er glaubt feine eigenen ©cfjöpfungen in beffeu
©inn ausbeuten p muffen — unb ift unbenmjgt ein ©d)üter
©d)opent>auer§. 3meifeß°§ ift P>at: ok ©ongruenj SBagners" mit
©d)opeut)auer eine ungleich, bebeutenbere, al§ biejenige mit Subraig
^euevbad), unb ebenfü grueifeUo§ batte SCßagner red)t, raenn er fein
2Sert)ältni§ ©djopentiauer al§ ein fetjr innige^ auffaßte. 9Iber
ebenfo ftetjer entfernte fid) SBagner in feiner legten ^ßeriobe nie!,
nie! weiter wem ©d)openbauer, als er felbft benutfttermaften ein-
gefteben modjte.