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[Südwestdeutsche Städteschau]
DOI Artikel:Lynx, ...: Aus dem Heidelberger Musikleben: ein Rückblick auf den verflossenen Winter
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roerben. — Die feljr gut oorbereiteten unb ausgerotteten flfte blieben nicfjt oljne auf-
munternben Beifall, ber befonbers bas ruffijdje Bilb<f)en aus3eid)nete.
£ubroig 5uIö°-S älterer (Einafter: „Die 3ed)e" gefällt eben als Itonität b,ter
feljr gut unb in ber Itjat nid)t nur, roeit ber Autor ein fjiejiger ift. Das Stüddjen ift
geroifj rjarmlos, aber oon fetjr gefdjmadüoller Kleiniunft. — - (E......
Hus dem Heidelberger fllufikleben.
(Ein Rütfblicf auf ben oerfloffenen löinter.
rtadibem fdjon roätvrenb bes legten 3at)r3ehntes in rjeibelberg jid) ein red)t be-
roegtes Konjertleben entroicfelt b,atte, erreichte basjelbe im oorigtn IDinter eine tjörjei
roelcfje beinahe bie (Brenje bes (Erträglichen jtreifte. Offenbar ^atte bas im Sommer bjer
abgehaltene tEonfünftlerfeft nicht roenig 3U biejer fieberhaften Steigerung beigetragen,
benn fein berühmter tlontünftler ober einer, ber es roerben möd)te, glaubt nunmehr tfjatenlos
an unfern Rtauern oorübe^ietjen 3U bürfen. Das roar ein Singen unb Klingen ol)ne
(Enbe, oon ben erften (Dttobertagen bis roeit in ben !Ttär3 hinein, fo baß man oft angft-
ooll beten mochte: £?alt ein, mit Deinem Segen, 0 Ijerr! — 0b eine folcfje Sintflut oon
ITtufif ben Sinn unb bas üerftänbnis für biefe Kunft f)e&en f"10 ? ©b baburd] ihre
ureigenfte Beftimmung, ben irtenfd)en 311 Derebeln, 3U bilben unb erheben, erfüllt roirb ?
Doch n>of)l faum. $üx eine erfprießlid)e IDeiterentroictlung bes mufitalifchen £ebens in
fjeibelberg roenigftens, bürfte ein folcfjes Übermaß auf bie Dauer eher fchäblicf) roie
förberlich fein.
tDie gegenroärtig faft überall bominierte auch bei uns unter ben mufifalifchen üer-
anjtaltungen bas große (Drd)efterfon3ert. Die Qualität bes Ejtefigen Stäbtifdjen fflrd)efters
roirb oon 3af;r 3U 3at;r beffer. unb auch oerroöhnte Ejörer roerben ben Ceiftungen besfelben
ihre flnerfennung nicht oerfagen. Der Badjoerein, ber bisher in feinen Programmen
ber mobernen ITtufif ein für fonferoatio gefinnte £eute all3u großes (Bebiet eingeräumt
hatte, befleißigte fich in biefem IDinter einer oerhältnismäßigcn 3ahml)eit. IDohl ber Hot
gehordjenb, nicht bem eignen Griebe! (Öfter als fonft fanb man bie Hamen HTo3art unb
Beethonert, ja fogar Ejaqbn, Schumann unb Rtenbelsfotm. Daß ber Schutzpatron bes Der»
eins, ber große 3ot)ann Sebaftian nicht fehlte, ijt felbftoerftänblid). TDir lernten' u. A.
feine feiten, ober nie gehörte „Kaffeefantate" fennen, eine nicht jetjr bebeutenbe (Belegen»
heitsfompofition. $xan-j Zifot erfchien merfroürbig feiten, besgleichen Ricf)arb TOagner; ba-
für erfreuten mir uns bes perfönlichen Befuches feines Sohnes Siegfrteb in Begleitung
oon Bruchftücfen aus bem „f^e^og^XDilbfang". (Es roar ein jefjr fragroürbiger (33enuß„
Am gleichen flbenbe fiel eine frjmphonifd^e Dichtung „bas oerlorene parabies" (nach ütilton)
oon (EI. Ejarris burch. Ejans Ejubers „BöcfIin=Spmphonie" fonnte nur teilroeije erroärmen,
roäI)renb bie (Battin biefes Komponiften im Derein mit 5rl. PhiKppi aus Bafel burd)
meifterhafte Dorführung oerfdjiebener (Befangsbuette oiel Beifall errang. (Ein flbenb roar
nor3ugsroeife bem Dortrage non $rauend)ören geroibmet, roelche non Bad)üereinsmitgliebern
rein unb forrelt gefungen rourben. (Eine jef)r interejfante Abroedjslung bot ber IDüIIner'jchc
£ieberabenb, an roeldjem biefer eigenartige Künjtler burd) bie TDiebergabe trefflich aus*
geroählter (Befänge non R. Strauß, t). tDolf, £if3t, Brahms unb Schubert in hohem ffirabe
ent3üdte. Den Ejöhepunft ber gan3en Kon3ertjaifon bilbete bie Aufführung oon Berlio3's
,,Sauft's Derbammung". ITT.it ber genialen RTeifterjchaft, bie ihm bei berartigen Aufgaben
3U (Bebote fteht, leitete TDoIfrum bas großartige IDert, aufs Befte unterftüt)t oon <TI)or,
(Drdjefter unb Soliften (Rtar3ella pregi, pid)ler, Staubigl unb IDeibt.) — TDie man
munfelt, hat burd) bie außergewöhnliche Konfurren3 biefes IDinters ber Badperein nict)t
roerben. — Die feljr gut oorbereiteten unb ausgerotteten flfte blieben nicfjt oljne auf-
munternben Beifall, ber befonbers bas ruffijdje Bilb<f)en aus3eid)nete.
£ubroig 5uIö°-S älterer (Einafter: „Die 3ed)e" gefällt eben als Itonität b,ter
feljr gut unb in ber Itjat nid)t nur, roeit ber Autor ein fjiejiger ift. Das Stüddjen ift
geroifj rjarmlos, aber oon fetjr gefdjmadüoller Kleiniunft. — - (E......
Hus dem Heidelberger fllufikleben.
(Ein Rütfblicf auf ben oerfloffenen löinter.
rtadibem fdjon roätvrenb bes legten 3at)r3ehntes in rjeibelberg jid) ein red)t be-
roegtes Konjertleben entroicfelt b,atte, erreichte basjelbe im oorigtn IDinter eine tjörjei
roelcfje beinahe bie (Brenje bes (Erträglichen jtreifte. Offenbar ^atte bas im Sommer bjer
abgehaltene tEonfünftlerfeft nicht roenig 3U biejer fieberhaften Steigerung beigetragen,
benn fein berühmter tlontünftler ober einer, ber es roerben möd)te, glaubt nunmehr tfjatenlos
an unfern Rtauern oorübe^ietjen 3U bürfen. Das roar ein Singen unb Klingen ol)ne
(Enbe, oon ben erften (Dttobertagen bis roeit in ben !Ttär3 hinein, fo baß man oft angft-
ooll beten mochte: £?alt ein, mit Deinem Segen, 0 Ijerr! — 0b eine folcfje Sintflut oon
ITtufif ben Sinn unb bas üerftänbnis für biefe Kunft f)e&en f"10 ? ©b baburd] ihre
ureigenfte Beftimmung, ben irtenfd)en 311 Derebeln, 3U bilben unb erheben, erfüllt roirb ?
Doch n>of)l faum. $üx eine erfprießlid)e IDeiterentroictlung bes mufitalifchen £ebens in
fjeibelberg roenigftens, bürfte ein folcfjes Übermaß auf bie Dauer eher fchäblicf) roie
förberlich fein.
tDie gegenroärtig faft überall bominierte auch bei uns unter ben mufifalifchen üer-
anjtaltungen bas große (Drd)efterfon3ert. Die Qualität bes Ejtefigen Stäbtifdjen fflrd)efters
roirb oon 3af;r 3U 3at;r beffer. unb auch oerroöhnte Ejörer roerben ben Ceiftungen besfelben
ihre flnerfennung nicht oerfagen. Der Badjoerein, ber bisher in feinen Programmen
ber mobernen ITtufif ein für fonferoatio gefinnte £eute all3u großes (Bebiet eingeräumt
hatte, befleißigte fich in biefem IDinter einer oerhältnismäßigcn 3ahml)eit. IDohl ber Hot
gehordjenb, nicht bem eignen Griebe! (Öfter als fonft fanb man bie Hamen HTo3art unb
Beethonert, ja fogar Ejaqbn, Schumann unb Rtenbelsfotm. Daß ber Schutzpatron bes Der»
eins, ber große 3ot)ann Sebaftian nicht fehlte, ijt felbftoerftänblid). TDir lernten' u. A.
feine feiten, ober nie gehörte „Kaffeefantate" fennen, eine nicht jetjr bebeutenbe (Belegen»
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für erfreuten mir uns bes perfönlichen Befuches feines Sohnes Siegfrteb in Begleitung
oon Bruchftücfen aus bem „f^e^og^XDilbfang". (Es roar ein jefjr fragroürbiger (33enuß„
Am gleichen flbenbe fiel eine frjmphonifd^e Dichtung „bas oerlorene parabies" (nach ütilton)
oon (EI. Ejarris burch. Ejans Ejubers „BöcfIin=Spmphonie" fonnte nur teilroeije erroärmen,
roäI)renb bie (Battin biefes Komponiften im Derein mit 5rl. PhiKppi aus Bafel burd)
meifterhafte Dorführung oerfdjiebener (Befangsbuette oiel Beifall errang. (Ein flbenb roar
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£ieberabenb, an roeldjem biefer eigenartige Künjtler burd) bie TDiebergabe trefflich aus*
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(Drdjefter unb Soliften (Rtar3ella pregi, pid)ler, Staubigl unb IDeibt.) — TDie man
munfelt, hat burd) bie außergewöhnliche Konfurren3 biefes IDinters ber Badperein nict)t